Mannheim. Der Swansea-Platz in H 6 wird neugestaltet. Beim ersten Aktionstag auf dem Gelände schauten Vertreter der Stadtverwaltung, des Quartiermanagements Unterstadt, der Begegnungsstätte Westliche Unterstadt und Landschaftsarchitekten gemeinsam mit jungen und erwachsenen Nutzerinnen und Nutzern auf die Vorentwürfe von GDLA Landschaftsarchitektur.
Christian Konowalczyk vom Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung freute sich über die rege Teilnahme insbesondere von zahlreichen Kindern und Pädagogen aus der Johannes-Kepler-Schule, der Begegnungsstätte Westliche Unterstadt, dem Internationalen Mädchentreff im Jungbusch aber auch aus der Bewohnerschaft.
Beim Aktionstag in Form eines Spazierganges über das 6000 Quadratmeter große Gelände wurden den Teilnehmenden an fünf verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten jeweils zwei mögliche Varianten vorgestellt. Die Kinder und Erwachsenen konnten entscheiden, welche ihnen am besten gefielen. „Der Gesamtplan steht, heute geht es um die Ausstattung“, erklärte die Kinderbeauftragte, Birgit Schreiber.
Kleinkinderspielbereich geplant
„Die Kleinen ganz groß!“ lautete das Motto beim künftigen Kleinkinderspielbereich, „Der Sandbereich kommt auf die andere Seite, wo Bäume stehen, der Kleinkinderbereich wird größer und es kommen neue Spielgeräte“, erklärte die Kinderbeauftragte. Josi und Havva aus der Begegnungsstätte gefiel die große Wippe. Sie wünschten sich weniger Eingänge und mehr Grün. „Wir möchte schon, dass ein paar Sachen geändert werden“, sagte Josi.
„Auf und ab, hin und her!“ hieß es auf der gegenüberliegenden Seite. Auf den Plänen am Stand von Robert Erasmy von der städtischen Koordinierungsstelle gefiel den Mädels aus dem Internationalen Mädchentreff vor allem die Schaukel, bei der viele nebeneinander schaukeln können. „Wir kommen oft mit unseren Mädchen auf den Swansea Platz, denn hier können sie sich mal richtig ausprobieren“, berichteten die beiden Leiterinnen, Meryem Besli und Nur Bilir. Robert Erasmy von der Koordinierungsstelle erzählte, dass hier außerdem eine Inklusionswippe aufgestellt werden soll, auf einem auch für Rollstuhlfahrer geeigneten Belag.
Unter dem Motto „Gemeinsam (was) bewegen“ lud Planer Alexander Trübenbach dazu ein, Wünsche für den mittleren Platzbereich einzubringen. „Hier gibt es neben Klettergeräten auch die Möglichkeit, eine Calisthenics-Anlage für Eigengewichts-Übungen aufzustellen; möglich ist aber auch Tischtennis, je nach Wünschen der Kinder, sowie zwei Pavillons - überdacht oder nicht“, erklärte der Stadtplaner.
„Kommt das alles?“ staunte Robert aus der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule. Lehrerin Cilem Werner erklärte: „Der Swansea-Platz ist ganz wichtig für unsere Schüler, obwohl die Schule schon aus war, sind meine Siebtklässler noch mal zum Aktionstag hergekommen.“ Auch für die Grundschüler der Schule in K 5 ist der Swansea Platz ein wichtiger Ort, erzählte Schulleiterin Angela Speicher.
„Vogelkäfig als Attraktion
„Hoch hinaus!“ ging es am Stand von Stadtplaner Konowalczyk. Den Höhenunterschied zum Plateau überwinden könnten Kinder entweder durch ein Klettergerüst oder einen Tunnel, erklärte er. Es gebe zudem die Möglichkeit zu Sitz-, Spiel- und Springsteinen. Attraktion auf dem Dach ist der „Vogelkäfig“ mit verschiedenen Klettergeräten, Liege- und Sitzmöglichkeiten.
Die erwachsenen Teilnehmer interessierte, wie das Drumherum gestaltet wird. Stadtrat Olaf Kremer (Grüne) wollte wissen, ob die Bäume erhalten bleiben und ob es einen Trinkbrunnen auf dem Gelände geben wird. „Es wird einen Wasserspender und Wassersprudler geben“, antwortetet Konwalczik. Der Baumbestand bleibe erhalten. Außerdem würden neue Bäume gepflanzt und so viel Grün wie möglich. Aber: „Ein Problem ist die darunter liegende Tiefgarage.“
Einen „Blick aufs Ganze werfen!“ konnten Bezirksbeirätin Jutta Schroth (Grüne) und Quartiermanagerin Esther Baumgärtner am Stand von GDLA Landschaftsarchitektur. Architektin Sophie Rimbach erläuterte außerdem die geplante Infrastruktur, beispielsweise Toiletten und Glascontainer. Kleinen Kindern bot Künstler Albert Huber die Möglichkeit, Spielgeräte nachzumalen oder zu basteln, „um das Thema ein bisschen greifbarer zu machen“.
Die Aktionstags-Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung des Vorentwurfsplans ein. Ende 2023 soll der fertige Vorentwurfsplan dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden. „Nur dann fließen die vom Bund bewilligten Gelder“, betonte Schreiber. Die Neugestaltung des Swansea Platzes kostet rund 3,4 Millionen Euro - der Bund übernimmt 85 Prozent - knapp 2,9 Millionen Euro (wir berichteten).
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