Ruine

Altes Relaishaus auf der Mannheimer Rheinau - Protest gegen das Dauer-Ärgernis

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Konstantin Groß
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Das Alte Relaishaus im Herzen des Stadtteils Rheinau. © Konstantin Groß

Mannheim. Es wird ein sehr anschaulicher Eindruck von der unerfreulichen Situation vor Ort. Hinter den Metallgittern, mit denen die Ruine des Alten Relaishauses in der Rheinauer Relaisstraße abgesperrt ist, tummelt sich Unrat, offenbar seit langem nicht entfernt. Denn darunter sind auch Wahlplakate der Linkspartei aus dem Bundestagswahlkampf 2021, staunt SPD-Bezirksbeirätin Ulrike Kahlert. Doch der Eindruck wird freundlicher, wenn man an auf die Vorderseite besagter Absperrgitter blickt: Denn hier hängen Bilder, gemalt von Kindern der Rheinau-Grundschule.

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Mit dieser Aktion wollen Alice van Scooter vom Quartiermanagement, die sie gemeinsam mit Laura Wolf sowie mit Andreas Schäfer vom Gemeinnützigen Verein Rheinau organisiert hat, das leidige Thema wieder einmal in die Öffentlichkeit bringen. "Das soll aber keine Kritik an der Stadt sein", versichert van Scooter: "Ich habe den Eindruck, sie macht, was sie kann." Und trotzdem stört sie wie viele Rheinauer der aktuelle Zustand. "Was muss hier erst passieren, damit hier etwas geschieht?", lautet der hintersinnige Text auf dem großen Transparent, das Vereinschef Andreas Schäfer an der Ecke Relaisstraße/Ecke Neuhofer Straße anbringt.

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Kein Fußgängerweg mehr

Und mit Bedacht an dieser Stelle. "Irgendwann kracht es hier", befürchtet Schäfer, der in der Nähe auch selbst wohnt. Denn da die Ruine weitläufig abgesperrt ist, gibt es hier keinen Fußgängerweg mehr. In der Neuhofer Straße laufen die Menschen an dieser Stelle auf der Fahrbahn, in der Relaisstraße vor der Ruine auf dem Radweg.

Welche kritischen Begegnungen das ergeben kann, erfahren die Teilnehmer hautnah. Fußgänger müssen beiseite springen, wenn Radfahrer kommen und sich den Weg bahnen. "Wir haben das auch schon öfters im Bezirksbeirat besprochen", versichert van Scooter, die für die Gremien Mitglied des Gremiums ist.

Auf vielen Bildern ist das Bauwerk mit Sternchen oder gar Herzen verziert. Die Kinder haben also durchaus eine emotionale Beziehung zu dem Gebäude. Das ist erstaunlich: Denn im Oktober sind es sieben Jahre, dass das Gebäude abgebrannt ist. Die meisten Grundschüler, die an dieser Malaktion teilnahmen, haben es intakt gar nicht mehr erlebt, kennen es nur noch aus hässliche Ruine. Und dennoch liebe sie es.

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