Mannheim. Der Schock saß tief nach dem Polizeieinsatz mit Todesfolge auf der Schönau kurz vor Weihnachten. Dementsprechend angespannt war die Stimmung, als die Polizei vergangenen Freitag, 19. Januar, vermeldete, in der Neckarstadt sei es zu einer unklaren Bedrohungslage gekommen. Ein wenig später dann Entwarnung: ein 47-Jähriger ist verhaftet worden.
Nun hat die Polizei neue Details des Einsatzes bekannt gegeben, die durchaus Parallelen zum Fall auf der Schönau aufweisen. Dabei bleibt die Frage bestehen, weshalb es kurz vor Weihnachten zu einem Schusswaffengebrauch kam und am Freitag nicht.
Polizeieinsatz in der Neckarstadt: Zunächst einige Unklarheiten
Die Situation am Freitag war zunächst unübersichtlich. Um 13.50 Uhr teilte die Polizei Mannheim mit, dass es in einem Wohnhaus in der Neckarstadt wegen einer Bedrohungslage zu einem „größeren Polizeieinsatz“ kommt. Auch eine Drohne sei im Einsatz. Für Bewohnerinnen und Bewohner bestehe keine Gefahr. Etwa eine Stunde später dann die Mitteilung, dass ein 47-jähriger Mann unter Widerstand festgenommen werden konnte. Er werde nun in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.
Bei dem Einsatz waren neben dem SEK auch Rettungskräfte vor Ort.
Drei Tage später bringt die Polizei auf Anfrage dieser Redaktion nun etwas Licht ins Dunkle. Demzufolge erreichte die Polizei am Freitagvormittag ein Anruf der Stadt Mannheim. Der 47-Jährige habe einen Termin mit dem Gesundheitsamt, würde sich jedoch weigern, die Tür zu öffnen und verbarrikadiere sich in seiner Wohnung an der Neckarpromenade.
Laut einer Pressesprecherin war der Mann mit einem Messer bewaffnet. Da sich neben ihm ebenfalls weitere Familienangehörige in der Wohnung befanden, entschieden die Einsatzkräfte, das Sondereinsatzkommando (SEK) einzuschalten.
Keine Auskunft zum genauen Verlauf des Polizeieinsatzes in der Neckarstadt
Was dann passierte, bleibt weiterhin unklar. Hier hält sich die Polizei bedeckt. Zu weiteren Details der Festnahme und dem konkreten Vorgehen könne die Sprecherin „aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens und aufgrund einsatztaktischer Erwägungen keine Auskunft geben“.
Bekannt ist, dass der 47-Jährige verhaftet wurde. Die Pressesprecherin bestätigte ebenfalls, dass er bei der Festnahme Widerstand leistete und leicht verletzt wurde.
Wie es zu der Verletzung kam, teilte sie nicht mit. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Bevölkerung habe jedoch zu keiner Zeit Gefahr bestanden. „Wir haben als Polizei alles abgesichert“, versichert die Sprecherin. Der 47-Jähirge wird nun in einer psychiatrischen Klinik behandelt. „Alles weitere wird sich klären“, heißt es im Gespräch weiter.
Parallelen erkennbar bei den Polizeieinsätzen auf der Schönau und in der Neckarstadt
Wieder war ein Mann mit einem Messer bewaffnet, der bei der Festnahme sogar Widerstand leistete. Was war bei dem Einsatz in der Neckarstadt anders als auf der Schönau, sodass – glücklicherweise – auf den Gebrauch einer Schusswaffe verzichtet werden konnte?
Die Polizei hält sich in dieser Hinsicht ebenfalls bedeckt. „Bei dem Einsatz am Freitag handelt es sich um eine statische Lage in einem Wohnhaus, weshalb das polizeiliche Vorgehen dort nicht vergleichbar ist, mit dem Polizeieinsatz in Mannheim Schönau“, erklärt die Sprecherin der Polizei. Der Einsatz einer Schusswaffe werde in jedem Einzelfall aufgrund der vorliegenden Situation geprüft.
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