Stadtentwicklung

So soll der neue Habichtplatz in Mannheim-Käfertal aussehen

Seit Jahren wird über den Habichtplatz in Käfertal diskutiert. Die Stadt Mannheim möchte das Areal künftig zu einem neuen grünen Eingang in den Stadtteil machen. Was dafür alles geplant ist

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Bernhard Haas
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Wirklich einladend sieht es um das Trafohäuschen am Habichtplatz nicht aus. Das soll sich bald ändern. © Bernhard Haas

Käfertal. Nein, es ist wirklich kein Aushängeschild für den Stadtteil Käfertal. Überall wuchert Unkraut aus dem gerissenen Asphalt. Die vorhandenen Tischtennisplatten sehen erbärmlich aus und werden schon längere Zeit nicht mehr genutzt.

Dass der Habichtplatz zwischen der Oberen Lindenstraße und Auf dem Sand einst als Standort für Schausteller und Fahrgeschäfte der Käfertaler Kerwe gedacht war, lässt sich vielleicht noch an dem vorhandenen Marktstromverteiler und dem Trafohäuschen am Rande erkennen.

Habichtplatz in Mannheim-Käfertal: Freiraum soll für Bewohner attraktiver werden

Aber jetzt kommt Bewegung in die Umgestaltung des rund 3100 Quadratmeter großen Platzes. Er soll in eine grüne Klimaoase verwandelt werden. Dazu werden die Flächen entsiegelt und begrünt. Alle vorhandenen 32 Bäume sollen so weit wie möglich erhalten oder durch neue ersetzt werden. Der Freiraum soll für Anwohner attraktiver gestaltet und besser genutzt werden. Mitten durch soll ein geschwungener Weg den Park erschließen.

Der Verkehr soll weitestgehend aus diesem Bereich ferngehalten werden. Dazu soll insbesondere der Randbereich zur Straße Auf dem Sand mit Vegetation verdichtet werden. Darüber hinaus sollen mehrere Sitzbänke sowie eine frei bespielbare Rasenfläche in der Mitte dafür sorgen, dass der künftige neue grüne Quartiersplatz ein Ort der Begegnung wird, der von Menschen aller Altersstufen genutzt werden kann. Vorab wurde der Bauuntergrund untersucht. Bis in eine Tiefe von rund vier Metern wurde der Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg als Hausschuttdeponie genutzt. Durch die Entsiegelung sollen aber keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Grundwasser entstehen.

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22 Robinien, fünf Kastanien und fünf Traubenkirschen stehen schon bisher in rechtwinkelig eingefassten Baumscheiben. Der Zustand der Bäume lässt allerdings nicht auf ein vitales Leben aller Bäume schließen.

Parkplätze am Rande des Habichtplatzes in Käfertal ersatzlos gestrichen

Wegen der Bauarbeiten an der BBC-Brücke werden die Parkplätze zurzeit auch noch als Parkplätze genutzt. Dies soll, solange wie möglich, beibehalten werden. Nach den Planungen sollen Betonbänke mit Holzauflagen als Ausstattung gewählt werden, um sie möglichst sicher vor Vandalismus zu machen. Zu allen Jahreszeiten werden die Bänke nutzbar sein. Daher werden sie im Schatten oder zumindest Halbschatten positioniert. In zwei Bauabschnitten soll das Bauvorhaben durchgeführt werden.

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Die Parkplätze am Rande des Platzes, die bisher überwiegend von Anwohnern genutzt werden, sollen im zweiten Bauabschnitt ersatzlos gestrichen werden. Diese Parkplätze müssen aufgrund der Bestimmungen durch die Landesbauordnung bei zukünftigen neuen Wohnprojekten auf dem eigenen Grundstück nachgewiesen werden. Vorgesehen ist, die Pflanzflächen entlang der Hauptverkehrsstraßen „sanft zu modellieren“. Das heißt letzten Endes, dass eine leichte Böschung entsteht. Insgesamt soll es damit attraktiver werden, um einen schönen Eingang nach Käfertal zu schaffen.

Stadt mit 655 000 Euro Eigenanteil an 1, 3 Millionen Euro Baukosten

Die beiden Tischtennisplatten bleiben erhalten, werden allerdings neu aufgearbeitet und etwas versetzt. Hinzu kommen kleinere Spielgeräte. Am Platzeingang sollen Fahrradbügel die Besucher dazu bringen, ihr Rad abzustellen und zu Fuß den Platz zu begehen. Die Marktstromverteiler sollen bleiben. Um das Grün bewässern zu können, wird die vorhandene Wasserleitung durch unterirdische Zapfstellen erweitert.

Für die Umgestaltung des Platzes wird für die Baukosten ein Eigenanteil für die Stadt mit rund 655 000 Euro eingerechnet. Die gesamten Kosten werden sich wohl auf rund 1,3 Millionen Euro summieren. Nachdem die Planung dem Bezirksbeirat vorgestellt wurde und mit großer Mehrheit begrüßt worden war, wurde das Vorhaben im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats im Grundsatz beschlossen.

„Die Entsiegelung des bisher asphaltierten Habichtplatzes erhöht die Lebensqualität der Menschen in Käfertal: Auf der neuen Grünfläche wird ein Ort der Begegnung geschaffen, der gleichzeitig das Mikroklima im unmittelbaren Umfeld positiv beeinflusst und die Artenvielfalt in unserer Stadt fördert“, sagte dazu der zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD).

Die Vorplanung zur Platzumgestaltung wurden vom Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Stadtraumservice erarbeitet. Die Arbeiten für die Umgestaltung des Habichtplatzes sollen noch 2024 beginnen und in zwei Abschnitten aufgeteilt werden. Zunächst wird die Platzmitte bis auf die Parkplätze am Rande zur Habichtstraße entsiegelt und begrünt.

Die Parkplätze werden bis zum Abschluss der Baumaßnahme am BBC-Buckel erhalten bleiben und danach ebenfalls zu einer Grünfläche umgestaltet. Die Bauzeit wird für den ersten Abschnitt auf etwa ein Jahr geschätzt. Der zweite Bauabschnitt ist dann für das Jahr 2027 vorgesehen.

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