Käfertal

Mr. Jones bringen karibische Vibes ins Kulturhaus Käfertal

Von kubanischen Klängen bis zu Popsongs mit Latin-Anstrich: Die Band Mr. Jones weiß ihr Publikum zum Tanzen zu bringen. Ute Mocker, Leiterin des Kulturhauses, sorgt sich um die fehlende Infrastruktur in Käfertal

Von 
Katja Geiler
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© Katja Geiler

Mannheim. Der Käfertaler Kultursommer neigt sich dem Ende zu, und das Wetter dreht noch einmal richtig auf. Zu kubanischen Temperaturen gab es die passende sonnige Musik von Mr. Jones. Die Band spielt lateinamerikanische Lieder abwechselnd mit englischsprachigen Popsongs, die durch die Rhythmen und den Klang der spanischen Gitarre einen Latin-Anstrich bekommen. Sprich: Wer Salsa tanzen möchte, kommt nicht zum Sitzen.

Konzert beim Käfertaler Kultursommer kommt an

Das Konzert im Kulturhausgarten war gut besucht, jeder Stuhl war besetzt. „Die Saison läuft sehr gut, das gilt für unsere Veranstaltungen, sowie für unsere Younity-Gruppen: Theater, Band und Tanz. Wir hatten einen Ferienworkshop zu unserer Revue am 8. Oktober“, sagt Ute Mocker, Leiterin des Kulturhauses.

Es läuft nicht nur gut, es läuft sogar schon über. „Käfertal wächst wie verrückt, Spinelli und Franklin werden fertig, und auch innerhalb von Käfertal wird viel gebaut. Wir haben Anfragen nach Vermietungen ohne Ende, zum Beispiel Proberäume. Es werden immer mehr Leute, aber es gibt keine entsprechende Infrastruktur.“

 Der Kultursommer

  • Das letzte Konzert der Reihe findet statt am Sonntag, 27. August, um 18 Uhr. Das Jil Pappert Quartett spielt Jazz und Neo Soul. Die vier Musikerinnen und Musiker aus der Mannheimer Jazzszene bringen ihre unterschiedlichen musikalischen Einflüsse zum Einklang.
  • Die Band spielt Standards und Eigenkompositionen der Sängerin Jil Pappert.
  • Der Käfertaler Kultursommer ist eine beliebte Veranstaltungsreihe des Kulturhauses.

Die Räume auf Franklin, in denen eine Zeit lang Veranstaltungen des Kulturhauses stattfinden konnten, wurden gekündigt, da die Franklin-Grundschule sie brauchte. „Nun ist alles, was dort stattfand, hier im Kulturhaus. Wir könnten mehr machen, wenn wir mehr Räume hätten. Ich habe deswegen schon mit dem Kulturamt gesprochen und werde die Gemeinderäte anschreiben. Auch die Energiekosten sind gestiegen, und wenn im nächsten Jahr die Gehälter fürs Personal steigen, weiß ich nicht, wie ich das bezahlen soll“, fügt Mocker hinzu.

Kulturhaus in Mannheim-Käfertal: Herbstprogramm steht

Zu 40 Prozent finanziert sich das Kulturhaus aus institutioneller Förderung von Stadt und Land, weitere 40 Prozent aus Vermietungen und 20 Prozent aus Spenden und Projektmitteln. Das Programm für den Herbst ist schon fertig. Am 1. Oktober wird das Younity Generation Project auf der Buga zu sehen sein, am 4. November nimmt das Kulturhaus an der Langen Nacht der Kunst und Genüsse teil.

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Im Kulturhausgarten herrscht karibische Stimmung, einen besseren Tag hätte man kaum auswählen können. Die Band besteht aus Hans Ehrenpreis (Gesang und Gitarre) Alex Lützke (Spanische Gitarre) und Jochen Koch-Swoboda (Percussion). „Die spanische Gitarre unterscheidet sich von der Western-Gitarre durch ihren Klang. Sie klingt durch die Nylon-Saiten sanfter, die Western-Gitarre hat Metallsaiten“, erklärt Hans Ehrenpreis in der Pause. Die Mitglieder von Mr. Jones spielen schon viele Jahre zusammen und sind in der Region bekannt. Natürlich dürfen Lieder des französisch-spanischen Sängers Manu Chao nicht fehlen, und ohne das bekannte und beliebte „Chan Chan“ vom Buena Vista Social geht gar nichts.

Tanz zu Liedern aus Filmen

Schon früh sieht man die ersten Leute tanzen, in der zweiten Hälfte werden es noch mehr. Selbst „Shape of My Heart“ von Sting klingt, als hätte der Künstler es in den Straßen von Havanna komponiert. Und Amy McDonalds „This Is The Life“ und „I Follow Rivers“ von Lykke Li klingen plötzlich ebenfalls sehr karibisch. Auch die Geschichten zu den Liedern klingen spannend. „Cuarenta Kilos de Salsa ist ein Lied über eine sehr dünne Frau, die 40 Kilo wiegt, sehr viel Bier trinkt und die ganze Zeit Salsa tanzt“, kündigt Ehrenpreis ein Lied an.

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Einen Abstecher nach Mexiko macht die Band mit Musik zum Action-Film „Desperado“ von 1995, bei dem Antonio Banderas als schwarz gekleideter Mariachi-Musiker mit einem Koffer voller Knarren durch Mexiko fährt und einen wilden Rachefeldzug vollzieht. Auch Musik aus dem Film „Havanna Blues“ wurde angestimmt. Der Film handelt von der Musikerszene auf Kuba, wo es wegen des noch immer herrschenden Sozialismus Mängel an Material und Technik gibt.

Auch von eigenen Erinnerungen an Kuba-Reisen erzählt der Sänger. „Ich war mit meinem Sohn in Havanna, er war noch klein. Einmal fuhren wir Taxi, da ließen zwei große, breite Männer ihn vorne mit auf der Bank sitzen. Dabei kam dieses Lied im Radio. Wenn ich es höre, denke ich an die Taxifahrt.“ Nach einer Strophe neigt man dazu, den Refrain mitzusingen. Wer sich nun fragt, wo Guantanamera, die Mutter aller kubanischen Lieder bleibt: Das war die Zugabe.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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