Mannheim. Da hatte der SPD-Ortsverband eine bunte, bienenfreundliche Idee: Gemeinsam suchten sie den schönsten Vorgarten in der Gartenstadt. In Anlehnung an die Bundesgartenschau Buga 23 wählten sie auch eine passende Abkürzung, nämlich Gaga 23.
„Viele Bewohner in der Gartenstadt gestalten mit viel Herzblut ihre Vorgärten“ stellte der Vorsitzende Alexander Manz zu Beginn der Preisverleihung im Bürgergarten in der Kirchwaldstraße heraus. Dahinter stecke in so manchem Garten auch viel gärtnerisches Geschick, mit dem gegen Kies- und Schottergärten vorgegangen werde. Dabei wolle er keineswegs zum Beispiel Ladestationen für E-Autos aus dem Stadtteil verbannen. Dies sei ebenfalls notwendig und sinnvoll.
An Gartenstadt-Idee erinnert
Aber es gebe eben auch Menschen, die sich um eine bienen- und insektenfreundliche Umgebung um ihr Hab und Gut kümmerten. Manz erinnerte an die ursprüngliche Idee der Gartenstadt. Das Modell sah die Neugründung von gesunden, begrünten Städten auf dem Lande vor. Die Gartenstadt sollte am Ende des 19. Jahrhunderts die Vorteile der Großstadt wie beispielsweise gute Arbeitsmöglichkeiten, Kultur- und Bildungseinrichtungen und die des Landes wie frische Luft, Platz und die Nähe zur Natur vereinigen.
Dies gelte etwas abgewandelt auch heute noch. Man bedenke, wie nah der Käfertaler Wald für Erholungssuchende sei. Die kleinen Häuser wurden damals auf großen Grundstücken gebaut, um gleichzeitig gesunde Ernährung durch den Eigenanbau von Obst und Gemüse zu ermöglichen. Auf die Frage von Manz, wer noch Kartoffeln auf seinem Grundstück anbaue, kam doch einmal ein eindeutiges „Ja“ aus der Runde der Anwesenden.
Aus dieser Idee sei auch der Gedanke entstanden, einmal die bunten Vorgärten in der Gartenstadt zu bewerten und die schönsten auszuzeichnen. Manz sprach von einer einmaligen Aktion. Dem trat SPD-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Thorsten Riehle gleich entgegen. Er hoffe, dass die nicht nur einmalig gewesen sei und vielleicht regelmäßig stattfinden könnte.
Riehle erinnerte daran, dass eine Buga immer eine Möglichkeit biete, „die Stadt zu verändern“. „Wer hätte daran gedacht, dass bereits 1975 mit der ersten Bundesgartenschau die Planken autofrei geworden sind?“, so Riehle. Das sei schon damals eine große Errungenschaft gewesen. Riehle erinnerte zudem daran, dass die Stadt schon seit 1955 jedes Jahr Kleingartenanlagen prämiere. Jedes Jahr werde dazu eine andere Größenordnung ausgewählt. Anhand der erreichten Punktzahl werde dann das Preisgeld unter den Preisträgern verteilt.
Jury hat sich viel Mühe gemacht
Viel Mühe hatte sich die Jury gemacht, um die schönsten Vorgärten des Stadtteils auszuwählen, unterstrich Manfred Of. Es seien viele Fotos gemacht worden, um dann in einer Begehung schließlich die Endauswahl zu treffen. Simone Brüggemann, Margarete Stegmaier, Angelika Stein sowie er selbst hätten es sich als Juroren nicht leicht gemacht, zu entscheiden. Schließlich seien sie zu einem guten Urteil gekommen.
Feier im Bürgergarten
Der erste Platz wurde an die Familie Schreck vergeben. Alle anderen Gewinner wurden mit einem zweiten Preis belohnt: Das waren Nataly Fischer, die Familie Lovric sowie die Familien Schwarz und Frey. Belohnt wurden die Gewinner mit einem Blumengebinde und einem Einkaufsgutschein für das Gartencenter Beier in Sandhofen. Gefeiert wurde anschließend noch eine ganze Weile bei herrlichstem Wetter im Bürgergarten an der Kirchwaldstraße. Und wer weiß, vielleicht bliebt die Gaga 23 doch nicht die einzige Preisverleihung für die schönsten Vorgärten in der Gartenstadt.
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