Mannheim. Beim Bau der Sportanlagen, die auf dem ehemaligen Esso-Tankstellengelände am Neckarplatt in Feudenheim geplant sind, verzichtet die Stadt aus Kostengründen auf eine Toilette. Das hat ein Vertreter der Verwaltung im Bezirksbeirat Feudenheim eingeräumt – und heftige Kritik geerntet.
In zwei Bauabschnitten will die Stadt dort ab September einen Bolzplatz, ein Volleyball- sowie ein Badmintonfeld, ein Boulefeld, Streetballplatz, Tischtennisplatten und einen Stangenwald sowie Möglichkeiten für Angebote wie beispielsweise Yoga und Meditation schaffen (wir berichteten). Das Angebot ist für alle Altersklassen und zugleich als attraktiver Eingangsbereich in den Grünzug Nordost sowie zum angrenzenden Sportpark gedacht.
Derzeit ist „wegen des Budgets und aus zeitlichen Gründen“ keine Toilette geplant. „Das ist im Planungsstand so nicht vorgesehen“, sagte Stefan Zillig vom Stadtraumservice. Man habe das zumindest für den ersten Bauabschnitt „nicht weiter betrachtet“. Zudem gebe es in der Nähe Gastronomie, wo Toiletten nutzbar seien.
Vom Publikum erntete der Vertreter der Stadt dafür lautes Gelächter und Pfiffe. FDP-Bezirksbeirätin Birgit Sandner-Schmitt und, aus dem Publikum, FDP-Ortsvorsitzende Nicole Roeseler forderten die Stadt dringend auf, die Planung zu ändern, „damit die neue Anlage attraktiv und sauber bleibt“, so Sandner-Schmitt: „Bei einer Fläche von 20 000 Quadratmetern darf man an so etwas nicht sparen!“ Roeseler verwies darauf, dass vielleicht Jungs, die den Bolzplatz nutzen, keine Toilette brauchten, die Stadt aber bewusst auch Sportflächen für Mädchen anlege, daher auch an sie denken müsse und die Toilette gleich bauen solle. Zillig erklärte aber nur, man wolle die Frage „im zweiten Bauabschnitt intensiv betrachten“. Zudem verwies er darauf, dass bei der Stadt gerade ein „Toilettenkonzept in Bearbeitung“ sei.
Unterführung gesperrt
Nicht mit dem Sportpark in Verbindung stehen die derzeitigen Arbeiten an der Unterführung unter die Feudenheimer Straße hindurch von der Au ins Neckarplatt. Sie sind Teil der Vorbereitung für den Radschnellweg. Bezirksbeirat Rene Leicht (Grüne) bezeichnete es als „untragbaren Zustand“, dass deswegen aber während der Bauzeit die Unterführung über Monate hinweg nicht für Radfahrer nutzbar ist. „Das ist eine hochfrequentierte Strecke“, sagte Leicht. Der „Riesenumweg“ über die Görresstraße, die Brücke über den Rhein-Neckar-Schnellweg und vorbei am Hockeyclub sei für Radfahrer nicht zu akzeptieren. Ab 2023 ist die Unterführung für Radfahrer reserviert. Für Fußgänger wird eine überirdische Querung über die Feudenheimer Straße und eine barrierefreie Haltestelle der Stadtbahn gebaut. Bei den Arbeiten am Neckarplatt nehme man aber auf die Bundesligasaison von Grün-Weiss Rücksicht, so die Stadt.
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