Mannheim. In den vergangenen beiden Jahren hat sich auf den Seckenheimer Spielplätzen einiges getan: Sei es das neue „Schiff“ unweit des Fischerhäusels oder das moderne Klettergerüst auf dem Wasserturmspielplatz. Wie sich nun zeigt, stoßen diese Veränderung aber nicht bei jedem auf Gegenliebe. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Stadt und des Bezirksbeirates auf dem Wasserturmspielplatz haben etwa 20 Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren Änderungswünsche geäußert. Kern des Anliegens: Die neuen Spielplätze passen nicht zu ihrer Altersgruppe, sondern eher zu kleineren Kindern.
„Etwas, an dem man sich in größerer Höhe entlanghangeln kann“, wünscht sich Carolin. Und Ole ergänzt: „Ein richtiger Kletter-Parcours wäre cool.“ Das alte Gerüst auf dem Spielplatz sei zwar in die Jahre gekommen gewesen und deshalb zurecht ausgetauscht worden, aber ältere Kinder hätten damit mehr Spaß gehabt als mit dem alten, sagt Corinna Hinkeldey.
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Die Erzieherin hat den Termin mit der Stadt und den Bezirksbeiräten organisiert. Sie ist an diesem Tag aber ausdrücklich in ihrer Rolle als Mutter da. „Mir ist es, wichtig zu zeigen, dass die Kinder den Anstoß zu diesem Treffen gegeben haben“, sagt sie. Hinkeldey berichtet, dass die Wünsche der Kinder auch bei vielen anderen Eltern auf Anklang gestoßen sind. Als sie innerhalb der Elternschaft herumfragte, kamen innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Text-, Sprach- und Videonachrichten bei ihr an. Mit diesen ging sie dann in die jüngste Bezirksbeiratssitzung und spielte sie vor.
„Das war beeindruckend“, sagt Giuseppe Randisi, der für die SPD im Bezirksbeirat sitzt. Gemeinsam mit Eva Korta-Petry (ebenfalls SPD) und Ralf Busch (FDP) ist er zum Vor-Ort-Termin gekommen. Von der Stadt ist Stefan Zillig anwesend und nahm die Anliegen auf. „Seckenheim hat viele Spielplätze, das ist schön“, sagt Korta-Petry. Nur gäbe es große Unterschiede bei den Zuständen, sagt sie. Bezirksbeiratskollege Ralf Busch pflichtet ihr bei. „Der Wasserturm-Spielplatz ist toll. Der in der Kloppenheimer Straße dümpelt aber vor sich hin“, sagt Busch. Bedauern gibt es auch über den Zustand des Spielplatzes an der Ihringer Straße.
Zur Fläche an der Kloppenheimer Straße teilt ein Stadtsprecher auf Anfrage mit: „Entsprechend des Spielplatzkonzeptes wurde entschieden, den Spielplatz am Wasserturm anstelle des Spielplatzes in der Kloppenheimer Straße zu sanieren. Ein (...) Bedarf der Sanierung ist jedoch gegeben.“ Wann dies geschehe, sei aber noch nicht klar. Darüber hinaus heißt es: „Die Ihringer Straße wird im Rahmen des Spielplatzkonzeptes saniert, die Umsetzung ist jedoch noch nicht terminiert. Es besteht die Möglichkeit, innerhalb des Stadtteils auch noch eine Veränderung der Prioritäten vorzunehmen.“
Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat
Spielplätze sind in der ganzen Stadt ein Thema. Vor einigen Wochen gab es zum 2016 beschlossenen Konzept einen Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat. Darin forderte sie unter anderem, eine Zwischenbilanz vorzulegen und das Konzept an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Dass das Thema Spielplätze in Seckenheim nun so nachdrücklich auf die Tagesordnung gebracht wird, findet auch bei Stadträten Anklang. „Das belebt die Debatte“, sagt Nina Wellenreuther (Grüne) und fügt hinzu: „die Diskussion in Seckenheim zeigt, wie wichtig es ist, Jugendliche in die Gespräche einzubinden.“
„Seckenheim hat schöne und beliebte Spielplätze“, betont Stadträtin Marianne Seitz (CDU). „Aber natürlich sollten die Geräte auch altersmäßig angepasst sein“, ergänzt sie. Damit die Anlagen attraktiv blieben, müsse auch immer mal wieder nachgebessert werden. Was den Platz in der Kloppenheimer Straße angeht, schließt sie sich ihren Kolleginnen und Kollegen an. „Der liegt in zweiter Reihe und ist fast gefährlich, auf keinen Fall ein Aushängeschild.“
Und wie geht es nun mit dem, in den Augen vieler Jugendlicher, „zu einfachen“ Klettergerüst auf dem Wasserturm-Spielplatz weiter? Dazu teilt ein Sprecher der Stadt mit: „Bereits sanierte Spielplätze bilden in der Regel ein durchdachtes Gesamtkonzept und lassen sich nicht beliebig anpassen und verändern. Konkrete Fälle müssten geprüft werden.“ Es sei aber „grundsätzlich“ möglich, dass andere - noch nicht sanierte - Plätze mit altersangepassten Geräten ausgestattet würden.
Spielplatzkonzept der Stadt unter buergerinfo.mannheim.de
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