Feudenheim

Neues Parkhaus für Spinelli-Wohngebiet ist im Zeitplan: Darum läuft der Bau so schnell

In Feudenheim entsteht Anfang 2025 neuer Wohnraum. Dort sollen möglichst wenig Autos fahren. Deshalb baut Mannheim schon jetzt ein Parkhaus, das nicht nur genügend Stellplätze bietet

Von 
Peter W. Ragge
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Die zwei Treppentürme und große Teile des Stahlbaus der Etagen stehen schon: die neue Quartiersgarage an der Ecke Wingertsbuckel/Talstraße. © Michael Ruffler

Mannheim. Binnen weniger Tage ist es in die Höhe gewachsen: das neue Quartiersparkhaus der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft in Feudenheim. Bis zur Bundesgartenschau im April nächsten Jahres soll der Bau an der Ecke Wingertsbuckel/Talstraße fertig sein und nach dem sommerlangen Fest dann dem neuen Wohngebiet dienen.

„Wir arbeiten hier mit Fertigteilen“, erklärt Gregor Kiefer, Architekt und Bereichsleiter der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, wenn man über die Geschwindigkeit des Baus staunt. Schon kurz nach dem Beginn der Erdarbeiten wuchsen die beiden aus Beton gegossenen Treppenhäuser auf der nördlichen und südlichen Seite empor, und schon folgten die per Kran montierten Stahlelemente der Parkdecks. „Wir sind im Zeitplan“, so Kiefer – sprich bis zum Frühjahr ist die Fertigstellung vorgesehen.

350 Stellplätze für Fahrzeuge

Auf dem Dach wird es ebenso noch eine Photovoltaikanlage geben wie an der südlichen Fassade. Die gesamte Außenwand werde aus Gründen des Schallschutzes aber geschlossen. Vorgesehen sei, so Kiefer, „eine individuell gestaltete und begrünte Fassade“, deren Details die GBG noch mit der Stadtplanung abstimmen werde. Das Ziel sei, „einen offenen Charakter“ des Gebäudes zu erreichen und dennoch mit speziellen Lamellen den wirksamen Schallschutz zu gewährleisten: „Es muss daher eine verbundene Fläche werden“, erläutert er. „Wir wollen aber auch, dass es sich hier gut in die Umgebung einpasst“, ist Karl-Heinz Frings, dem Geschäftsführer der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, wichtig. Die Zufahrt werde über die verlängerte Talstraße erfolgen.

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Nach Angaben von Kiefer handelt es sich um das erste von der GBG in diesem Stil errichtete Systemparkhaus für ein Neubaugebiet. Es umfasst vier Geschosse und darin, jeweils versetzt angeordnet, insgesamt acht Parkebenen. Das neue Parkhaus bietet zusammen 350 Stellplätze. Während der Bundesgartenschau ist es für Besucher mit Beeinträchtigungen, Aussteller und Mitarbeiter gedacht. Alle anderen Besucher sollen während der Großveranstaltung nur per Pendelbus vom Großparkplatz beim Maimarktgelände, per Seilbahn oder mit der Stadtbahn bis zur Haltestelle Talstraße auf das Spinelli-Areal kommen.

Nach dem sommerlangen Fest sind in dem Parkhaus 14 Plätze der neu entstehenden GBG-Wohnbebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Adolf-Damaschke-Ring zugeordnet, um über die dort geplante Tiefgarage hinaus die Stellplatzverpflichtung der Baugenehmigung zu erfüllen. 39 Parkplätze werden rein rechnerisch für die Nutzer der drei bestehenden Gebäude auf Spinelli reserviert – sprich dem Lehrlingswohnheim, dem Flüchtlingsheim und dem Verwaltungsgebäude, wo derzeit die Bundesgartenschau-Gesellschaft sitzt und anschließend Gewerbe angesiedelt werden soll.

Weitgehend autofreies Quartier

Die meisten Parkplätze sind für das neu entstehende Wohngebiet auf dem südlichen Spinelli-Areal gedacht. „Es ist ja weitgehend als durchgrüntes, autofreies Quartier gedacht“, erläutert Frings.

Die GBG plant (wie berichtet) ab Anfang 2025 ein Wohngebiet mit ungewöhnlichem Konzept. Dazu werden nach der Bundesgartenschau noch die zwei weiteren, nördlich gelegenen Blocks der alten Pionierkaserne abgerissen und dort zwei neue, jeweils viergeschossige Bauten errichtet. Hinzu kommen auf der freien Fläche zwischen Sporthalle und U-Halle, wo derzeit die Haltestelle der Pendelbusse sowie der begrünte, üppig bepflanzte Willkommensbereich für die Buga-Besucher angelegt wird, sieben Punkthäuser von vier bis sechs Geschossen. Vorgesehen sind insgesamt 15 700 Quadratmeter Wohnfläche mit zusammen etwa 180 Wohnungen, wobei die endgültige Zahl noch offen ist.

Ziel sei, so Kiefer, dass dort ein Stellplatzschlüssel von 0,8 gilt – also nicht einmal ein Auto pro Wohnung. Im Bezirksbeirat stieß dies auf Kritik, weil die Stadtteilvertreter befürchten, dass es sich als nicht realistisch erweist. Die GBG will aber ein durchgrüntes, weitgehend autofreies Quartier mit schmalen Wohnwegen realisieren. Die Autos sollen, außer etwa bei der Anlieferung größerer Einkäufe, alle in dem neuen Parkhaus Platz finden.

Redaktion Chefreporter

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