Mannheim. Die schattigen alten Bäume, der gemütliche und zugleich zentrale Platz am Rathaus - er ist ideal für das, was dieses Wochenende erreichen soll: „Gemeinschaft pflegen“ formuliert Stadtrat Alexander Fleck, gerade neu gewählter Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Feudenheim, als Ziel vom Feudenheimer Brunnenfest.
2010 hatte es die Bürgergemeinschaft aus Anlass des 100. Jahrestages der Eingemeindung Feudenheims nach Mannheim ins Leben gerufen. Seither wird das Stadtteilfest dort und nicht mehr auf dem Schulhof vor der Kulturhalle gefeiert. Doch jetzt sei eben das sommerliche Zusammensein auf dem Rathausplatz ein wichtiger Teil dessen, „was unser Feudenheim so lebens- und liebenswert macht“, so Fleck.
Miete für Feudenheimer Rathausplatz stark gestiegen
Das Brunnenfest ist für ihn eine besondere Premiere. Als Gast war er schon oft da, doch nun eröffnet er es erstmals in seiner neuen Funktion als Vorsitzender der Dachorganisation von 46 Vereinen und Organisationen des Stadtteils. Bewusst übernimmt er die Begrüßung aber mit seinem Stellvertreter Christian Schultze sowie den Vorstandsmitgliedern Iris Freund, Christine Hettinger, Rahel Mangold und Werner Barth, wobei er besonders Freund, Hettinger und Schultze dankt, haben sie doch das Brunnenfest überwiegend organisiert.
Und noch einen Dank äußert er, an Achim Bauer vom gleichnamigen Feudenheimer Stuckateurbetrieb, der kürzlich 100 Jahre alt wurde, und die VR Bank. Ohne deren Unterstützung wäre es schwer gewesen, das Fest zu organisieren, so Fleck. Schließlich ist die städtische Platzmiete für den Rathausplatz von 190 auf 930 Euro erhöht worden. „Es kann nicht sein, dass man sich Feste in den Stadtteilen nicht mehr leisten kann“, schimpft Fleck und kündigt dazu wie auch zur nötigen Sanierung der Kulturhalle einen politischen Vorstoß im Gemeinderat ein, bei dem er gerne die SPD einbeziehe, wendet sich der CDU-Stadtrat an Sozialdemokratin Claudia Schöning-Kalender.
Fernab der ernsten Politik sorgt der SPD-Ortsverband beim Brunnenfest für etwas Süßes - die Genossen um Ortsvereinsvorsitzende Lena Kamrad organisieren traditionell den Kuchenstand. Das Team vom Theodor-Fliedner-Haus serviert Wurstsalat und sorgt, nachdem die „Steuben“ ausgefallen sind, zudem für alkoholfreie Getränke, der ASV Feudenheim grillt und schenkt Hochprozentiges aus, die „Narrebloos Prinz Max“ arbeitet - in einheitlichen „Feidene“-T-Shirts - im Bierwagen.
Gewitter sorgt für Einschnitt
Erstmals beteiligt sich die Katholische junge Gemeinde (KjG), stellt sich an die Fritteuse und macht Pommes sowie Süßkartoffelpommes. Acht Schichten mit je drei ehrenamtlichen Helfern müssen die KjG-Mitglieder dafür das Wochenende über aufbieten, so Linus Dreher. „Wir sind ja auch immer beim Ostermarkt und beim Weihnachtsmarkt dabei“, erzählt der Gruppenleiter: „Nachdem wir beim Weihnachtsmarkt erstmals Pommes angeboten haben und da so gut ankam, machen wir es gerne auch hier!“
Gut angenommen wird am Sonntag der Ökumenische Gottesdienst, den neben den beiden Kirchen auch die im Stadtteil fest verankerte Liebenzeller Mission mitgestaltet. Danach gestaltet der Harmonika Club den Frühschoppen. Mit den „Honeysuckle Twins“ und „Acoustic Secret“ setzt die Bürgergemeinschaft zudem erneut auf Bands, bei denen Musiker in Feudenheim ihre Wurzeln haben.
Das kurze, heftige Gewitter am Samstagabend sorgt für einen Einschnitt bei dem Fest. „Ein Drittel der Besucher haben wir in dem Moment verloren, die anderen haben sich unter den Schirmen zusammengekauert und weitergefeiert“, so Iris Freund, die Schatzmeisterin der Bürgergemeinschaft. Doch sonst sei das Fest „generell sehr gut besucht“ gewesen, der Ökumenische Gottesdienst sogar deutlich besser als bei früheren Veranstaltungen. Nach den Rückmeldungen bei ihr seien „die Vereine mit dem Umsatz rundum alle sehr zufrieden“.
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