Ludwigshafen. Seit vielen Jahren müssen die Menschen in den Ludwigshafener Einweisungsgebieten unter prekären Verhältnissen hausen. Verbesserungen wurden ihnen schon häufig versprochen, konkret getan hat sich bis heute noch nichts. Dass nun aber innerhalb kürzester Zeit eine neue Unterkunft für 450 Geflüchtete in unmittelbarer Nachbarschaft des Einweisungsgebiets Bayreuther Straße errichtet werden soll, sorgt daher vor Ort für wenig Begeisterung.
Das betonte der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Peter Uebel, in der vergangenen Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses erneut. Genau wie die SPD pochen die Christdemokraten darauf, dass die Verwaltung die Versprechen an die Menschen im Brennpunkt nun endlich umsetzt.
CDU zur Situation in der Bayreuther Straße: "Vor Ort besteht eine große Unruhe"
„Wir haben zur Kenntnis genommen, dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt“, sagte Uebel. „Dennoch besteht vor Ort eine große Unruhe. Unter den Bewohnern herrscht die Meinung vor, dass nun Asylunterkünfte gebaut werden und die Versprechen bezüglich der Sanierung der Einweisungsgebiete hinten runter fallen“, gab er die Sorgen wieder.
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Auch David Guthier, Fraktionschef der SPD, betonte, dass die Verbesserung der Wohnsituation für die Menschen in der Bayreuther Straße seit Langem angemahnt würde. „Den Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat im Jahr 2018 gefällt - das ist inzwischen sechs Jahre her“, rechnete er vor. „Die Umsetzung dauert schlichtweg zu lange. Und diesmal liegt es nicht daran, dass kein Geld da ist. Der Rat ist bereit, umfangreiche Mittel zur Verfügung zu stellen“, so Guthier. Die Verwaltung müsse nun zügiger und schneller mit der Umsetzung vorankommen. „Das ist ganz klar die Aufgabe.“
Baudezernent Alexander Thewalt (parteilos) betonte, dass es beim zuletzt veröffentlichten Zeitplan zur Modernisierung der Gebäude in den Einweisungsgebieten bleiben soll. „2025 werden die provisorischen Unterkünfte errichtet, dann soll der Abriss der Roten Blöcke beginnen.“ Voraussichtlich im Jahr 2026 werde der Neubau errichtet. „Im ersten Halbjahr 2027 soll dann alles fertig sein“, sagte Thewalt, um dann aber noch darauf hinzuweisen, dass es bei der Vergabe durchaus zu Verzögerungen kommen könne. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten für die Modernisierung bereits im Jahr 2023 beginnen.
Am Donnerstag stellt sich die Stadtspitze den Anwohnern der Bayreuther Straße in einer Infoveranstaltung
Neben dem Abriss und Neubau der Roten Blöcke (aktuell 85 Wohneinheiten) sieht das Projekt eine grundhafte Sanierung der Weißen Blöcke (aktuell 93 Wohnungen) vor. Nach dem Neubau sollen in den Roten Blöcken deutlich mehr Wohnungen zur Verfügung stehen als aktuell. Das Einweisungsgebiet in der Kropsburgstraße in Mundenheim soll daher perspektivisch aufgegeben werden.
Um den Anwohnern der Bayreuther Straße die Pläne vorzustellen und die Nöte im Zusammenhang mit der Unterbringung Geflüchteter zu erläutern, lädt die Stadtspitze an diesem Donnerstag, 21. März, 18 Uhr, zu einer Infoveranstaltung ein. Zu dem Abend im Heinrich-Pesch-Haus wurden gezielt Anwohner und Gewerbetreibende aus dem benachbarten Gebiet eingeladen. Die Veranstaltung wird über www.ludwigshafen.de live gestreamt. Fragen von Zuschauern sind möglich.
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