Ludwigshafen. Seine Herangehensweise ist für Klaus Blettner klar: „Ich werde Fragen stellen, zuhören, analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.“ So hat es der 56 Jahre alte Hochschulprofessor in seinem Leben immer gemacht, und so würde er es auch als Oberbürgermeister von Ludwigshafen weiterhin tun. Dabei nimmt Blettner, der am Dienstag offiziell als OB-Kandidat von CDU und FWG vorgestellt wurde (wir berichteten), keinesfalls für sich in Anspruch, Antworten auf alle Fragen zu haben. „Ich werde nicht als Klugscheißer auftreten, sondern mir mit Hilfe von Experten ein Bild machen und die daraus folgenden Entscheidungen dann klar und entschlossen umsetzen.“ Darauf könnten sich die Bürgerinnen und Bürger in Ludwigshafen verlassen.
Entscheidung zur Kandidatur in Ludwigshafen war eine emotionale
Dabei sei die Entscheidung des Analytikers Blettner, bei der OB-Wahl im September 2025 anzutreten, vielmehr eine emotionale gewesen, räumt er bei seiner Vorstellung ein. „Ich trete an, weil mir die Stadt am Herzen liegt und immer gut zu mir war“, sagt er. Die Stadt werde viel zu häufig schlecht geredet. Damit müsse Schluss sein. „So können Sie eine Stadt nicht führen.“ Er werde sich bemühen, Ludwigshafen das Selbstbewusstsein zurückzugeben, das es verdiene.
Dabei erkennt er auch eine Diskrepanz in der Wahrnehmung der Stadt zwischen alteingesessenen Bewohnern und Zugezogenen. "Menschen, die länger hier Leben, trauern vielleicht noch alten Zuständen hinterher. Dass es kaum noch hochwertigen Einzelhandel gibt oder die Infrastruktur marode ist", sagt Blettner. Als Zugezogener wisse man, dass andere Städte diese Probleme ebenfalls haben.
Ungenutzte Potenziale sieht der Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft etwa bei der Nutzung des Rheinufers. Der Neubau der Helmut-Kohl-Allee mit der Entwicklung der City West biete ebenfalls große Chancen für die Stadtentwicklung. „Die Entscheidung ist getroffen, das Projekt ist auf dem Weg. Nun gilt es, das Beste daraus zu machen hinsichtlich klimatischer Aspekte, der Integration von Fahrradwegen und einer möglichst geringen Trennung der Stadtteile Mitte und Nord durch die neue Straße“, erklärt Blettner.
Bei diesem Thema habe es ebenso thematische Schnittmengen mit der FWG gegeben wie bei dem Bestreben, eine medizinische Hochschule in Ludwigshafen anzusiedeln. Auch das Thema Kombibad wolle man gemeinsam nochmals anstoßen. Für Blettner, selbst seit acht Jahren Mitglied der CDU, passt es mit der FWG sowohl inhaltlich als auch menschlich, wie er sagt. „Man muss an die Themen ran, die nah bei den Menschen sind“, sagt er. Dafür stehe die FWG. Der 56-Jährige zeigt sich auch für die Unterstützung weiterer Parteien offen - „sofern sie zu mir passen.“
Inhaltlich sind Blettner natürlich auch die großen Themen wichtig, die zur Lebensqualität für die Menschen maßgeblich beitragen. "Sicherheit, Sauberkeit, eine adäquate Wohnung, ein Kita-Platz", nennt er als Beispiele.
Blettner zieht Parallelen zwischen Hochschule und Stadtverwaltung
Kommunalpolitisch ist Blettner, der im Sommer erstmals in den Stadtrat gewählt wurde, noch ein unbeschriebenes Blatt. „Meine Aufgabe für die nächsten zwölf Monate ist es, mich bekannt zu machen“, weiß er. Dafür werde er an der Hochschule sein Vorlesungspensum herunterfahren. Verwaltungserfahrung bringt der Vater dreier erwachsener Kinder eigenen Angaben nach mit. „Im Grunde ist eine Hochschule auch eine Behörde mit den gleichen Themen wie in der Stadt“, sagt der Dekan des Fachbereichs Marketing und Personalmanagement. Und umgekehrt sei die Stadt nichts anderes als ein riesiger Konzern. Mit der Management-Erfahrung aus seiner Zeit in der Wirtschaft könne er hier viel einbringen, was zum Führen einer Verwaltung erforderlich sei.
CDU und FWG jedenfalls sind der Überzeugung, mit Blettner den „idealen Kandidaten“ gefunden zu haben. Er brenne für die Stadt und bringe die erforderliche Lebens- und Berufserfahrung sowie Empathie mit, die Stadtgesellschaft zusammenzuführen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Oberbürgermeister-Amt in Ludwigshafen verspricht trotz Krisen schnelle Erfolge