Stadtentwicklung

Was aus dem Postbank-Gebäude in Ludwigshafen werden soll

Seit Jahren wird das ehemalige Postbank-Gebäude in Ludwigshafen-Mundenheim als Ausweichquartier für die Hochschule genutzt. Wird bald die Stadtverwaltung einziehen? Das sind die Pläne des Investors

Von 
Julian Eistetter
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So soll das ehemalige Postbank-Gebäude in der Ernst-Boehe-Straße in Ludwigsahfen nach dem Umbau zu Büroräumen aussehen. © Unmüssig Bauträgergesellschaft

Ludwigshafen. Das ehemalige Postbank-Areal in Ludwigshafen-Mundenheim hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Ausweichquartier für die Hochschule entwickelt, die unter chronischem Platzmangel litt.

Durch den neuen Campus kann der Gebäudekomplex nun endlich einer neuen Nutzung zugeführt werden. Unter dem Titel „LudwigsTürme“ plant die Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH, die das Grundstück vor Jahren erworben hatte, den Umbau zu einem modernen Bürostandort. Auch eine Nutzung durch die Stadt kommt infrage.

Noch mit Schriftzug: Das Postbank-Gebäude in Ludwigshafen im Jahr 2014. © Markus Prosswitz / masterpress

Hochschule gibt Postbank-Gebäude wieder zurück

„Das Ganze hat sich zu einer kleinen Odysee entwickelt, weil wir dem Wunsch des Bildungsministeriums entsprochen haben und die Hochschule involviert war“, blickt Geschäftsführer Hans-Peter Unmüßig zurück.

Im kommenden Frühjahr werde die Nutzung durch die Bildungseinrichtung nun aber beendet. „Dann werden wir das Objekt ESG-gerecht sanieren und umbauen“, kündigt er an - also unter Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvoller Unternehmensführung (Governance).

Postbank-Gebäude: Stadtverwaltung könnte einziehen

Ziel des Unternehmens sei es, „moderne und flexible Büros“ zu entwickeln, und diese dem Markt zur Verfügung zu stellen. Die ersten Mieter sollen ab Mitte 2025 einziehen. Dabei betont Unmüßig explizit, dass auch Wünsche der Stadt in die Planungen integriert werden könnten. „Wenn von kommunaler Seite Interesse besteht, stehen wir gerne zur Verfügung“, sagt der Geschäftsführer.

Die Verwaltung ist derzeit bekanntlich in viele Objekte im Stadtgebiet eingemietet, nachdem sie aus dem sanierungsbedürftigen Rathaus-Turm ausgezogen war. Bis wann und in welcher Form es ein neues Rathaus geben wird, ist unklar. Bedarf an modernen Büroräumen besteht also durchaus.

24.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung

Nach Angaben von Willi Bierwagen, Senior Project Development Manager bei Unmüssig, geht es insgesamt um eine Fläche von 24 000 Quadratmetern. Der Gebäudekomplex umfasst drei Turmbereiche und drei flachere Quadrate. Diese sollen nachhaltig und energetisch saniert werden, in die Decken sollen Lichthöfe eingeschlagen werden. Auf einem Flurstück in Richtung Bruchwiesenstraße soll nach den Plänen des Unternehmens ein Carsharing-Park entstehen.

Zudem sei die Errichtung eines sogenannten Pufferhauses mit einer Nutzfläche von 8000 bis 10 000 Quadratmetern vorgesehen. Für dieses seien viele Nutzungen denkbar, etwa die vorübergehende Unterbringung von Schülerinnen und Schülern aus dem Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum, das ebenfalls saniert werden muss.

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Steinruck will Präsenz in der Innenstadt

Oder eben für Abteilungen der Stadtverwaltung. „Wir werden prüfen, ob wir das Gebäude anmieten können für Bereiche, die wenig Kundenkontakt haben“, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos). Bei den derzeit angemieteten Objekten laufe der eine oder andere Mietvertrag aus. Etwa die Unterbringung eines technischen Rathauses auf dem ehemaligen Postbank-Areal sei denkbar. „Bereiche mit Kundenfrequenz sollen aber in den Innenstadt-Lagen bleiben“, so Steinruck.

Unklar ist noch die Zukunft des Fernmeldeturms, der auch auf dem Gelände steht. Perspektivisch soll er laut Unmüßig abgebaut werden, da auch dieser Teil des Areals, der neben dem Gebäudekomplex liegt, entwickelt werden soll.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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