Tötungsdelikt im Ludwigshafener Hemshof: Beschuldigter aus Haft entlassen

Ludwigshafen. Nach dem gewaltsamen Tod eines 34 Jahre alten Mannes im Ludwigshafener Hemshof Ende Juni ist der Beschuldigte jetzt aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber, auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Der Haftbefehl wurde aufgehoben“, sagt er. Grund dafür sei die Aussage eines Augenzeugen, der das Tatgeschehen als Notwehrsituation darstellte. Wie berichtet, soll ein 46-jähriger Mitbewohner das Opfer in der gemeinsamen Wohnung in der Prinzregentenstraße mit einem Messerstich getötet haben – den neuen Erkenntnissen zufolge aber, um sich zu wehren.

„Unsere Ermittlungen dazu dauern weiter an“, sagt Ströber. Es sei ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben worden, um die Plausibilität der Notwehr-Darstellung zu überprüfen. Unzweifelhaft sei laut Oberstaatsanwalt, dass dem Stich eine Auseinandersetzung der beiden Männer vorausging. Die Hintergründe dazu sind weiterhin unklar. Hinsichtlich eines möglichen Totschlags bestehe nun aber kein dringender Tatverdacht mehr gegen den 46-Jährigen, weshalb er zwingend aus der Haft hätte entlassen werden müssen.

Reanimationsversuch scheitert

Sowohl der Getötete als auch der 46-Jährige sind indische Staatsbürger. Beide sollen mit weiteren Personen – ebenfalls Inder – in der Wohnung im Hemshof gelebt haben. Der Vermieter hatte das Opfer am 27. Juni gegen 23 Uhr mit einer stark blutenden Stichwunde im Oberkörper aufgefunden. Ein Reanimationsversuch durch den Rettungsdienst scheiterte. Die Ermittlungen gestalteten sich wegen der Sprachbarriere zunächst als äußerst schwierig, hatte Ströber unmittelbar nach der Tat gesagt.