Ludwigshafen. Die Geschäftswelt in der Ludwigshafener Rhein-Galerie ist im Wandel. Das wird bei einem Rundgang durch das Shopping-Center mit einer Verkaufsfläche von rund 30 000 Quadratmetern schnell deutlich. Während einige Schaufenster von Leerständen mit Werbung abgeklebt sind, kündigen Schilder an anderen Läden Neueröffnungen an.
„Es ist immer Bewegung“, sagt Patrick Steidl, Center-Manager der Rhein-Galerie, bei einem Treffen mit dieser Redaktion. Generell sei die Entwicklung in der Mall in den vergangenen Monaten jedoch sehr positiv.
Bestandskunde vergrößert sich
So kann Steidl unter anderem einen Nachfolger für den Ende des vergangenen Jahres ausgezogenen Shop „Hollister“, einen Mieter der ersten Stunde, verkünden. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Fläche schnell nachvermieten konnten. Mit der Modemarke Only haben wir einen Bestandsmieter gefunden, der sich vergrößern möchte und die 600 Quadratmeter große Fläche bezieht“, berichtet Steidl.
Dass das Ladengeschäft an exponierter Stelle im Erdgeschoss wieder belegt werde, sei auch für die Außenwirkung wichtig. Die Räumlichkeiten sollen „zeitnah“ übergeben werden, der Ausbau werde dann aber noch ein paar Monate dauern. „Das Ziel sollte das Weihnachtsgeschäft sein. Wir sind optimistisch, dass die Eröffnung noch dieses Jahr erfolgen wird.“
Eine Neueröffnung steht an diesem Donerstag, 6. Juli, auch direkt neben der ehemaligen „Hollister“-Fläche an. Dort hat Douglas umgebaut und erwartet die Kunden dann mit einem neuen Ladenbaukonzept. „Es ist schön, wenn Bestandsmieter weiter in ihre Angebote investieren“, sagt Steidl dazu. Mehrere kleinere Lücken wurden im Frühjahr im ersten Obergeschoss geschlossen.
Im März eröffneten neben „Shipmaster“, einem Geschäft für Frauenmode, noch der Schönheitssalon „Halong“ und „Tea Motion“, ein Anbieter von asiatischen Tee- und Kaffeespezialitäten. Und noch ein weiterer kleiner Leerstand im oberen Geschoss wird bald verschwinden: Mit „Galerie Mobile“ hat ein Geschäft für Handyreparaturen und -zubehör einen Mietvertrag für die Räume unterschrieben, die das Unternehmen Calzedonia bei seinem Umzug ins Erdgeschoss frei gemacht hat.
Wie entwickelt sich Leerstandsquote in Rhein-Galerie?
Eine neue Lücke reißt auch das Ende des Sportschuh-Anbieters „Sidestep“ auf dem europäischen Markt. Der US-Mutterkonzern „Foot Locker“ hatte die Einstellung Anfang des Jahres angekündigt, Ende Juni war nun auch für die Filiale in der Rhein-Galerie Schluss. „Sidestep LU für immer geschlossen!“ steht auf einem Plakat im Schaufenster des verlassenen Shops.
Alles in allem ist die Leerstandsquote in der 2010 eröffneten Rhein-Galerie zuletzt aber etwas gesunken, berichtet Steidl. Derzeit bewege sie sich im Bereich von acht bis neun Prozent.
Auch mit der generellen Umsatzentwicklung zeigt sich der Center-Manager zufrieden. „Ein Großteil der Mieter schafft schon wieder die 2019er-Zahlen“ - also die Umsätze vom Vor-Corona-Niveau. Nach herausfordernden Jahren mit der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und damit verbundenen Kostensteigerungen sei nun also eine gewisse Erleichterung zu spüren. „Wir können voller Freude sagen, dass die Rhein-Galerie wieder gefragt ist. Wir sind zurück auf dem Erfolgskurs“, so Steidl.
Klimaneutralität großes Thema
Doch der Shopping-Mall steht schon die nächste Herausforderung bevor. Die Klimadebatte macht auch vor Einkaufscentern nicht halt. Sowohl für die Eigentümer der Rhein-Galerie, die Union Investment Real Estate, als auch für die ECE als Betreiberin sei die Einsparung von Treibhausemissionen das große Thema der kommenden Jahre. „Das Ziel der Klimaneutralität liegt noch in weiter Ferne“, räumt Steidl ein. Das Jahr 2035, das sich etwa die Verwaltung des Rhein-Neckar-Kreises sowie andere Kommunen und Firmen als Ziel gesetzt haben, hält der Center-Manager für „ambitioniert“.

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Mit einem Energiemonitoring sollen in der Rhein-Galerie aber nun die Voraussetzungen geschaffen werden. Denn bislang sei zwar der Energieverbrauch für die gesamte Mall bekannt, wie viel Strom dabei aber die einzelnen Bereiche fressen, müsse erst ermittelt werden. Deshalb werden nun überall separate Zähler angebracht, um detailliertere Daten sammeln zu können.
Umrüstung auf LED-Leuchten läuft
Daneben wird überprüft, ob die Gebäudeleittechnik effizienter gesteuert werden kann. „Ist es sinnvoll, die Klimaanlage morgens früher einzuschalten, um gewünschte Temperaturen zu erreichen, damit sie in bisherigen Spitzenzeiten nicht mehr so hochfahren muss?“, nennt Steidl eine der Fragen.
Auch Solarenergie steht auf der Agenda. Für die Rhein-Galerie könnte sich das jedoch als schwierig erweisen, denn sie verfügt über ein Spanndach aus einer speziellen Membran. Eine klassische PV-Anlage könne man darauf nicht installieren. Es soll aber geprüft werden, ob Solarzellen in die Membran integriert werden könnten.
Bereits auf Hochtouren läuft die Umrüstung der Beleuchtung auf LED, in manchen Nebenbereichen stehe sie jedoch noch aus. Die Effekte aller Maßnahmen müssten dann allerdings noch in der Praxis erprobt werden. Dann müsse sich erstmal zeigen, ob ein Gebäude wie die Rhein-Galerie überhaupt energieneutral sein könne.
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