Ludwigshafen. Die Großbaustellen rund um die beiden Hochstraßen werden immer deutlicher sichtbar. Während an dem Ersatzbauwerk für die frühere Pilzhochstraße hinter dem Faktorhaus schon kräftig gebohrt und gegründet wird, rücken die Fachleute bald auch der Weißen Hochstraße zu Leibe. Außerdem beginnen bereits die Vorarbeiten für die neue Stadtstraße, die Helmut-Kohl-Allee. Und das weithin sichtbarste Zeichen, das ebenfalls im Zusammenhang mit dem Hochstraßenprojekt steht: Der Abriss des Rathaus-Turms schreitet weiter voran.
Baustellen in Ludwigshafen: "Ganz ohne Lärm und Umwege wird’s wohl nicht gehen“
„Wir sind im Zeitplan“, freute sich Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) bei der Vorstellung der kommenden Baufortschritte am Dienstag. Man werde die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich halten. „Aber ganz ohne Lärm und Umwege wird’s wohl nicht gehen“, sagte sie. Baudezernent Alexander Thewalt versicherte: Der Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden Häfen in Ludwigshafen und Mannheim sowie zu den Autobahnen werde weitestgehend störungsfrei möglich sein. Und so geht’s an den einzelnen Baustellen weiter.
Fassade am Ludwigshafener Rathaus wird demontiert
Beobachter haben’s bereits bemerkt: Die Klettermasten für die Arbeitsbühnen am Rathausturm sind montiert. Am kommenden Wochenende, 23. und 24. März, beginnt die Demontage der einzelnen Fassadenteile. Diese sind jeweils 300 Kilo schwer, drei Meter hoch und einen Meter breit. „Am Anfang ist das immer spannend“, sagt Björn Berlenbach, Bereichsleiter für den Tiefbau bei der Stadt Ludwigshafen.
Deshalb wird aus Sicherheitsgründen die Hochstraße Nord in Richtung Mannheim ab der Heinigstraße inklusive der Abfahrt zur Rheinuferstraße am Samstag und Sonntag gesperrt werden. Die Sperrung erfolgt von Samstag, 5 Uhr, bis Sonntag 20 Uhr. Nicht betroffen sind die Gegenfahrspuren von Mannheim in Richtung Pfalz. Wer also am Samstag oder Sonntag nach Mannheim möchte, muss den Umweg über die Autobahn in Kauf nehmen, empfiehlt die Stadtspitze Ludwigshafen. OB Steinruck empfiehlt launig: „Eine gute Gelegenheit, auch mal die gute Ludwigshafener Geschäftswelt kennenzulernen“.
Der Abbau der gesamten Fassade wird nach Einschätzung von Berlenbach rund sechs bis neun Monate in Anspruch nehmen. Am Anfang werde es sicher eine Zeit brauchen, bis die Arbeitsabläufe eingespielt seien.
Erste Vorbereitungen für die Helmut-Kohl-Allee in Ludwigshafen
Im April beginnen auch die Bauarbeiten für die künftige Stadtstraße, die die Hochstraße Nord ersetzen wird. Gestartet wird im Bereich, wo die beiden Bundesstraßen 37 und 44 im Bereich der Bruchwiesenstraße zusammentreffen, zunächst mit der Suche nach gefährlichen Überbleibseln des Zweiten Weltkriegs. Das ist Standard in Ludwigshafen: Schließlich gilt die Stadt komplett als Verdachtsfläche für den Kampfmittelräumdienst. Danach werden 16 Meter lange Spundwände in die Erde gerammt. Diese zum einen die Standsicherheit der bestehenden Fahrbahnen und zweitens eine Baugrube für ein Fundamente der neuen Westbrücke sichern. Diese Brücke wird 445 Meter lang über rund 30 Gleise des Ludwigshafener Güterbahnhofs führen. Die Pfeiler stehen bis zu 65 Meter weit auseinander. Es sei sicher sehenswert, wenn die 70 Meter langen, tonnenschweren Stahlträger eingehoben würden. Außerdem muss ein Teilbauwerk der B 44 abgerissen werden. Die Stadt plant voraussichtlich mit Sperrungen der Bundesstraße an dieser Stelle an insgesamt neun Wochenenden.
Im Sommer startet dann auch die Maßnahme am Mittelteil der Helmut Kohl-Allee, die über den Europaplatz und Messplatz führen wird. Spannend sind die Kampfmittelsondierungen hier vor allem deshalb, weil unter dem Messplatz die alten Anlagen des Benckiser-Werks liegen. Deshalb müssen hier die Schichten 50-Zentimeter-weise abgetragen werden. Außerdem werden die Haltestelle Danziger Platz und Teile des C-Tunnels verfüllt.
Arbeiten an der Hochstraße Süd in Ludwigshafen
Das Großbohrgerät hat sich mittlerweile an die Dammstraße vorgearbeitet. Weil hinter dem Faktorhaus die Arbeiten für den Überbau der RNV-Gleise beginnen, kann hier ab dem kommenden Montag, 25. März, bis zum 21. Juli keine Straßenbahn mehr über die Konrad-Adenauer-Brücke fahren.
Im Sommer starten schließlich die Arbeiten an der Brücke über die Mundenheimer Straße. Deshalb wird an dieser Stelle die Straßenbahnlinie vom 29. Juli bis 1. November gekappt. Das bedeutet im Klartext: Die Linien 6 und 10 werden den Berliner Platz nicht mehr erreichen, wohl aber die Linien 4 und 7. Die Linie 6 wird vom Norden her über die Berliner Straße, Kaiser-Wilhelm-Straße und den Ludwigsplatz geführt. Die Linie 10 rollt über den Ludwigsplatz, Kaiser-Wilhelm-Straße und Berliner Straße zum Hauptbahnhof und weiter nach Friesenheim. Fußgänger und Radfahrer können jedoch unter der Baustelle geschützt hindurch gelangen.
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Parallel dazu hat die Sanierung der Weißen Hochstraße begonnen. Der komplette Fahrbahnbelag ist schon abgefräst, jetzt werden die Fußgängerwege an der Seite abgebrochen und die Schäden an der Brückenunterseite beseitigt.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheim und Ludwigshafen wandeln immer enger am (Verkehrs-)Abgrund