Ludwigshafen. Der städtische Bereich Bürgerdienste hält als einer der letzten im Ludwigshafener Rathaus die Stellung. Doch auch für die insgesamt 65 Mitarbeiter der drei Abteilungen ist die Zeit in dem signifikanten Hochhaus im Norden der Innenstadt bald vorbei. Am Montag, 27. Dezember, öffnet das bisherige Bürgerbüro ein letztes Mal für die Kundschaft. Zwischen den Jahren steht dann der Umzug in die neuen Räumlichkeiten in der Bismarckstraße 21 an, in denen neben dem Bürgerbüro künftig auch das Standesamt, die Renten- und die Einbürgerungsstelle untergebracht sind. Am Dienstag wurde die neue Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger der Chemiestadt schon vor der Inbetriebnahme der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Den Hintergrund des Umzugs kennt mittlerweile jeder: Rathaus-Center und Turm werden bald der Vergangenheit angehören“, sagte Kämmerer Andreas Schwarz (SPD). Nun stehe die Umquartierung der letzten im Rathaus verbliebenen Abteilungen an. „Wir sind froh, dass wir im Gebäude der ehemaligen Kreissparkasse neue Räume als Interimslösung gefunden haben“, so der Beigeordnete. „Es ist aus meiner Sicht eine gute, auch gut erreichbare Lösung“, betonte er mit Blick auf den nahe gelegenen S-Bahnhof Mitte, den Knotenpunkt Berliner Platz und die Parkhäuser in Walzmühle und Dammstraße.
Infotheke im Erdgeschoss
Die Kundinnen und Kunden erwartet direkt im Erdgeschoss, das auch barrierefrei über eine neue Rampe erreichbar ist, das neue Bürgerbüro. Es ist in der ehemaligen Schalterhalle der Kreissparkasse untergebracht. „Im Eingangsbereich haben wir wie im Rathaus eine Infotheke mit drei Arbeitsplätzen“, erläuterte Raimund Kniel, Abteilungsleiter Bürgerbüros und Sozialversicherung. Dort können Bürger beantragte Dokumente, Formulare oder Infomaterial abholen. Der Raum ist als Atrium angelegt, über dem ein großes Glasdach für viel Licht sorgt. „Die Bänke für den Wartebereich werden noch geliefert“, so Kniel.
Um den Hauptraum sind in U-Form 14 Schalter-Arbeitsplätze eingerichtet worden. Dort können Anträge gestellt und Beratungsgespräche geführt werden. „Im Gegensatz zum Rathaus kann man hier nicht mehr einfach hinter die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelangen“, sagte Kniel. Die Sicherheit für das Personal sei also im Vergleich zum alten Arbeitsplatz erhöht. Sämtliche Schalter sind mit hellbraunen Schreibtischen und grauen sowie grünen Ablage- und Wand-Elementen gestaltet. „Das Mobiliar wird komplett neu beschafft, da die bisherige Einrichtung bereits 30 bis 40 Jahre alt ist.“
Neuer Standort der Bürgerdienste
- Das Bürgerbüro im Rathaus-Center ist am Montag, 27. Dezember, letztmals bis 18 Uhr geöffnet.
- Dann zieht der Bereich Bürgerdienste mit Bürgerbüro, Rentenstelle, Einbürgerung und Standesamt in die Räume in der Bismarckstraße 21 (ehemalige Kreissparkasse), nahe dem Berliner Platz, um.
- Dort erwarten die 65 Mitarbeiter Büros auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern. Neben einer Infotheke gibt es im Bürgerbüro 14 Schalter-Arbeitsplätze.
- Der neue Standort wird am Montag, 3. Januar, in Betrieb genommen. Der Mietvertrag läuft zunächst für sieben Jahre.
Unklar, wann es wieder zentrales Rathaus geben wird
Im ersten Obergeschoss sind fünf Büros für die Rentenberatung sowie die Einbürgerungsstelle untergebracht. Im zweiten Obergeschoss finden Bürgerinnen und Bürger künftig das Standesamt und das Trauzimmer. „Endlich haben wir auch dafür wieder standesgemäße Räume“, sagte der Beigeordnete Schwarz. Mit dem absehbaren Auszug aus dem Rathaus-Center sei dort nicht mehr viel für die Modernisierung getan worden. Die erste Trauung in dem neuen Saal soll bereits am 4. Januar stattfinden, wie Oskar Veltman, Abteilungsleiter Standesamt, berichtete.
Das ist einen Tag, nachdem im gesamten Gebäude der Betrieb starten soll - am Montag, 3. Januar. „Bis dahin gibt es noch einige Hindernisse zu meistern. Die komplette EDV muss noch angeschlossen werden“, erläuterte Matthias Fuchs, Leiter des Bereichs Bürgerdienste. Und auch Einrichtungsgegenstände, Dokumente und Pflanzen würden noch fehlen. „Es wird sicher die eine oder andere Anlaufschwierigkeit geben, aber das pendelt sich alles ein“, zeigte sich Schwarz überzeugt. Der Mietvertrag für die Räume der ehemaligen Sparkasse - im Nachbargebäude mit der Hausnummer 23 wird der Bereich Öffentliche Ordnung untergebracht - läuft zunächst sieben Jahre. Es gebe aber auch eine Option für eine Verlängerung, sagte Schwarz. Denn wann Ludwigshafen wieder ein zentrales Rathaus haben wird, ist derzeit noch ungewiss.
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