Hochstraße Süd - Am Montag beginnt der Abriss des größten Abschnitts / Bahnen fahren ab 14. September wieder zum Berliner Platz

Q-Parkhaus bleibt weitestgehend offen

Von 
Bernhard Zinke
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Der Abschnitt neben dem Parkhaus in der Dammstraße (rechts) wird als Nächstes fallen, der Asphalt ist bereits abgefräst. © Achim Keiper

Ludwigshafen. Nachdem sie am Morgen noch einmal Rücksprache mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) gehalten hat, ist sich Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) sehr sicher: Ab dem 14. September werden wieder Busse und Bahnen auf den Berliner Platz fahren dürfen. „Ich bin sehr sicher und sehr zuversichtlich. Außer dass vielleicht der Mond auf die Erde fällt“, sagt sie beim jüngsten turnusgemäßen Pressegespräch am Dienstagvormittag zur Situation der Ludwigshafener Hochstraßen. Dann könne der Berliner Platz mit seiner Anbindung an die Adenauerbrücke in Richtung Mannheim sowie nach Mundenheim und die südlichen Stadtteile wieder zum gewohnten Knotenpunkt werden. „Dann können wir wieder zu den alten Bedingungen zurückkehren.“

Blick geht zur Nord-Tangente

Am kommenden Montag beginnt der Abbruch von Bauwerk 167, dem größten Einzelabschnitt der Pilzhochstraße. Dieser reicht vom Mosch-Hochhaus bis zur Einfahrt ins Q-Parkhaus in der Dammstraße. Das Bauwerk sei 90 Meter lang, wie alle anderen Abschnitte auch, erläutert der Tiefbau-Bereichsleiter im Ludwigshafener Rathaus, Björn Berlenbach. Durch die beiden Abfahrtsrampen zur Walzmühle beziehungsweise Heinigstraße sei es jedoch breiter als alle anderen Teile.

Der Abriss werde gleichwohl in gewohnter Weise stattfinden, wenn auch ein wenig länger dauern. Berlenbach rechnet, dass dies in acht bis neun Tagen geschehen wird. Der Asphalt ist schon heruntergefräst. Das Q-Parkhaus werde weitestgehend nutzbar bleiben und die Anfahrt bis auf wenige Tage offen sein. Für die Tage der Sperrung könnten die Nutzer sicher sein, dass Ersatz in unmittelbarer Nähe geschaffen werde, betonen sowohl Berlenbach als auch Steinruck. Für die restlichen Abschnitte der Pilzhochstraße weiter westlich, die Anfang beziehungsweise Mitte September zum Abriss an der Reihe sind, werde es nötig sein, die in diesem Bereich direkt benachbarte Bahnlinie mit einer Schutzwand zu sichern. So soll verhindert werden, dass Betonbrocken auf die Gleise fallen.

Auf der aktuellen Baustelle sind die Holzbohlen, die als Baggermatratzen gedient haben, mittlerweile abtransportiert. Die Löcher der einstigen Pilzständer werden nach und nach mit Schotter und Asphaltdecke gefüllt. Der Gehweg an der Mundenheimer Straße ist seit Dienstag wieder nutzbar, indem die Bauzäune zurückgeschoben wurden.

Unterdessen bleibt auch die Hochstraße Nord im Blick des Lenkungskreises im Rathaus. Schließlich muss dieses ebenfalls marode Bauwerk durchhalten, bis die neue Hochstraße Süd steht. Derzeit prüfe man Stabilisierungsmaßnahmen und „Lösungsvorschläge zur Lebensverlängerung“, so Steinruck. Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen. Im Raum steht unter anderem ein Vorschlag, den Björn Berlenbach unterbreitet hat: Zusätzliche Stützen sollen unter das Bauwerk geschoben werden und an den neuralgischen Stellen zusätzliche Stabilität verleihen – kein einfaches Unterfangen angesichts der zehn Meter hohen Straße und des Gewichts. „Das ist nicht trivial“, betont Berlenbach.

Flankierende Maßnahmen laufen

Gleichwohl hätten einige flankierende Maßnahmen zum Umbau der Hochstraße Nord zur Stadtstraße bereits begonnen. Etwa kleinere Maßnahmen zum ökologischen Ausgleich seien schon angepackt, neue Reviere für Vögel bereits angelegt worden. Nur die Maßnahmen, die Einfluss auf den Verkehr haben, würden nach hinten geschoben, bis die neue Hochstraße zur Verfügung stehe, betonte Berlenbach. Auch hier sei man im Zeitplan, so wie sie das Projekt vor zweieinhalb Jahren übernommen habe, sagt Steinruck.

Auch sei es wichtig für die Gesamtmaßnahme, dass der Abriss des nördlichen Rathauscenters im Zeitplan bleibe, betont Berlenbach. Und Steinruck ergänzt: „Zum 31. Dezember 2021 ist das Rathaus und das Rathauscenter leergeräumt und ein Bauzaun drumherum“, so die Oberbürgermeisterin.

Ersatzplanung läuft

  • In der Sitzung des Stadtrats am 21. September sollen die Planungsleistungen für den Bau der neuen Hochstraße Süd vergeben werden.
  • Erst wenn diese Planungen vorliegen, könne man schätzen, was der Ersatzbau in etwa kosten werde, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) im jüngsten Pressegespräch zur Hochstraßen-Situation.
  • Erst dann könne die Stadt auch Zuschüsse beantragen.
  • Steinruck geht davon aus, dass Bund und Land die Stadt Ludwigshafen genauso unterstützen, wie sie dies beim Abriss getan hätten.
Ludwigshafen

Nächster Teilabriss der Hochstraße Süd steht bevor

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Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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