Ludwigshafen. Positive Neuigkeiten beim Großprojekt Hochstraßen in Ludwigshafen: Der Bau der ebenerdigen Helmut-Kohl-Allee im Norden könnte ein gutes Stück weniger kosten als bislang angenommen. Eberhard Küssner, Gesamtprojektleiter Hochstraßen bei der Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen, stellte am Montagnachmittag im Bau- und Grundstücksausschuss eine neue Berechnung vor, nach der die neue Stadtstraße insgesamt 865 Millionen Euro und damit 80 Millionen weniger als in den letzten Modellen kosten könnte. Hintergrund sei insbesondere eine weitaus weniger dramatische Entwicklung beim Baukostenindex als in den vergangenen Jahren.
Warum die neue Berechnung dennoch mit Vorsicht zu genießen ist
Die Prognose sei in diesem Sommer neu erstellt worden, erklärte Küssner dem Gremium, das letztlich mehrheitlich für die Bereitstellung der genannten Mittel stimmte. Bei den Baupreisen bewege man sich derzeit auf einem stagnierenden Niveau. „Das alles ist aber mit Vorsicht zu genießen. Wir wissen nicht, wie es im nächsten Jahr aussieht“, mahnte der Projektleiter. Neben dem veränderten Baukostenindex habe auch eine überarbeitete Herangehensweise bei den Vergaben zu den geringeren erwarteten Kosten beigetragen. Man schnüre nun kleinere Vergabepakete, die kürzere Zeiträume betreffen und somit verlässlicher prognostizierbar seien.
Noch in dieser Woche soll eine weitere dieser Vergaben erfolgen, nämlich für die vorbereitenden Arbeiten im Bereich des Parkplatzes Jaegerstraße. Angrenzend auf dem Messplatz laufen die Arbeiten bereits, genauso im Bereich des westlichen Widerlagers der künftigen Westbrücke.
Auch an der Südtrasse gibt es neue Entwicklungen. Ab sofort können Fußgänger und Radfahrer sicher von der Mundenheimer Straße durch die Hochstraßen-Baustelle in Richtung Innenstadt gelangen. Der Schutztunnel, der in diesem Bereich errichtet wurde, ist im Laufe des Montags freigegeben worden, wie Küssner berichtete. Das Projekt hatte sich wegen aufwendigerer Vorarbeiten etwas verzögert.
Provisorischer Tunnel durch die Baustelle der Hochstraße Süd seit Montag geöffnet
Am frühen Abend wurde der provisorische Tunnel bereits rege von Radfahrern, Rollerfahrern und Fußgängern genutzt. Er soll in den kommenden Wochen bis Anfang November eine sichere Verbindung vom Berliner Platz in den Stadtteil Süd ermöglichen. Denn jetzt nehmen die Arbeiten für das neue Brückenbauwerk in diesem Bereich Fahrt auf. 68 Meter lang ist der nächste Brückenabschnitt, der in Zukunft über die Mundenheimer Straße verlaufen wird und der nun hergestellt wird. Alle Arbeiten des Ersatzneubaus befinden sich laut Küssner im Zeit- und Kostenplan.
Ein bisschen anders sieht das bei der Sanierung der Weißen Hochstraße aus, die im Westen unmittelbar an den Neubau angrenzen wird. „Das ist ein bisschen unsere Problembaustelle“, sagt Küssner. Hier sei man etwas im Verzug. „Mit dem Bauwerk ist es ein bisschen wie mit einer Blackbox: Man weiß nicht so recht, was einen erwartet, und wenn man die Brücke aufmacht, findet man immer etwas Neues“, erklärt er. Die erforderlichen Arbeitsschritte seien daher etwas umfassender als ursprünglich angenommen. „Da machen wir aber keine Kompromisse“, sagt Küssner mit Blick auf die erhoffte Fertigstellung und Freigabe der Gesamtstrecke Anfang 2026.
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