"Loch" am Berliner Platz

"Metropol"-Hochhaus in Ludwigshafen: Petition und Kundgebung geplant

Mit einer Unterschriftenaktion und einer Kundgebung will eine Bürgerinitiative gegen die Fortsetzung des "Metropol"-Projekts in Ludwigshafen mobil machen. Könnte eine neue Rechtssprechung helfen?

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Julian Eistetter
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So hat der ursprüngliche Investor das Projekt geplant. © TIMON BAUREGIE

Ludwigshafen. Gegen den Bau des „Metropol“-Hochhauses am Berliner Platz in Ludwigshafen regt sich weiter Widerstand. Jetzt hat die Bürgerinitiative Lebenswertes Ludwigshafen (BILELU) eine Petition mit dem Titel „Kein Metropol-Hochhaus auf dem Berliner Platz“ gestartet. Die Unterschriftenaktion ist auf dem Online-Portal openPetition.de bereits zu finden, am kommenden Dienstag, 1. August, soll sie mit einer Kundgebung in der Bismarckstraße (Ecke Bahnhofstraße) so richtig ins Rollen gebracht werden. Die Veranstaltung ist von 16 bis 18 Uhr angesetzt.

Eine traurige Konstante in der Ludwigshafener Innenstadt: das „Loch“ am Berliner Platz. © Helmut van der Buchholz

Nach der Insolvenz des Projektentwicklers, der den Komplex aus einem 67 Meter hohen Haupt- und einem 29 Meter hohen Nebengebäude errichten wollte, liegt das Heft des Handelns nun beim Mannheimer Insolvenzverwalter Tobias Wahl. Dieser strebt an, für das Projekt wegen der bestehenden Genehmigungen einen neuen Investor zu finden. Aktuell läuft die Marktansprache.

Genehmigung erloschen?

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„Nach Ansicht des Insolvenzverwalters besteht weiterhin eine Baugenehmigung für das geplante Hochhaus. Dieses Argument könnte sich jetzt als falsch herausstellen“, schreibt die Bürgerinitiative. „Jede Baugenehmigung hat eine gesetzliche Laufzeit von vier Jahren. Nach Ablauf dieser Frist erlischt sie. Der Investor hat versucht, dieses Erlöschen zu verhindern, indem er kurz vor dem Ende gewisse Arbissarbeiten durchführen ließ, dann aber die Arbeiten wieder einstellte“, argumentieren die Gegner.

Seit 2015 klafft am Berliner Platz ein Loch

Nun gebe es eine neue Rechtsprechung, wonach bloße Vorarbeiten zum eigentlichen Bau die Frist nicht unterbrechen. „Damit wäre die Baugenehmigung schon erloschen und der Weg frei für eine neue Erstellung eines Bebauungsplans durch den Stadtrat“, hofft die BI. Dies solle nun schnellstmöglich durch ein auf Baurecht spezialisiertes Rechtsanwaltsbüro überprüft werden. Seit dem Abriss der Tortenschachtel 2015 klafft am Berliner Platz ein Loch.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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