Ludwigshafen. Wenn man dieser Pandemie etwas Gutes abgewinnen will, dann müssen ihre Auswirkungen auf den Straßenverkehr auf jeden Fall genannt werden. Weniger Autos, weniger Staus, weniger Zusammenstöße. Was sich 2020 bereits deutlich gezeigt hat, spiegelt sich auch in der Unfallstatistik 2021 wider, die das Polizeipräsidium Rheinpfalz für das Ludwigshafener Stadtgebiet veröffentlicht hat. Demnach sank die Zahl der Unfälle um 267 auf 5551 (-4,6 Prozent). Das ist noch einmal ein deutliches Minus, nachdem die Entwicklung im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019, in denen jeweils mehr als 6600 Unfälle gezählt wurden, schon 2020 positiv ausfiel.
Auch für die Polizei liegen die Gründe dafür auf der Hand: „Nach wie vor steht Deutschland und damit auch die Stadt Ludwigshafen im Einfluss der Corona-Pandemie. Wie bereits im Vorjahr wirken sich die teilweise herrschenden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie vermehrtes Homeoffice und Homeschooling auf das Mobilitätsverhalten und das Verkehrsgeschehen aus“, so eine Mitteilung.
Die positive Entwicklung zeigt sich auch an der Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind - sie sank von 623 auf 589. Ein Mensch kam in Ludwigshafen ums Leben, das ist einer weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 79 auf 63.
Zeitdruck häufig Ursache
Die meisten Zusammenstöße in der Chemiestadt ereignen sich mit parkenden Fahrzeugen. 1589 Mal waren Autofahrerinnen und Autofahrer beim Aus- oder Einparken unachtsam und kollidierten mit einem stehenden Pkw, in 750 weiteren Fällen fuhren Verkehrsteilnehmer zu dicht an ebensolchen vorbei. Unfälle mit parkenden Autos machen also 42 Prozent der Gesamtfälle in Ludwigshafen aus, hat die Polizei errechnet.
Einen hohen Anteil der Kollisionen führen die Beamten auch auf den Zeitdruck bei den Verursachern zurück. Dadurch seien sowohl die 582 Unfälle zu erklären, bei denen Autos auf vorausfahrende Pkw auffuhren, als auch die 282 Zusammenstöße, die aus spontanen Spurwechseln - vermeintlich, um schneller voranzukommen - resultierten.
Eine gefährliche Rolle spielen nach wie vor Alkohol und Drogen im Verkehr. Die Zahl der Unfälle, die durch Alkoholkonsum verursacht wurden, blieben konstant bei 74. Drogen waren 19 Mal und damit etwas seltener als 2020 Grund für Kollisionen. „Die Zahl festgestellter Fahrten unter Drogeneinfluss - ohne Verkehrsunfall - ist hingegen von 172 auf 220 stark angestiegen“, betonen die Beamten. Auffällig hoch sei dabei der Anteil der E-Scooter-Fahrten unter Drogeneinfluss - in 48 der 220 Fälle seien diese Fahrzeuge genutzt worden. Auch die Unfallzahl mit E-Scootern stieg von 23 auf 35, macht aber am Gesamtunfallgeschehen in der Stadt noch deutlich weniger als ein Prozent aus.
Mehr Unfälle mit Pedelecs
Da sind Fahrradfahrer schon deutlich öfter in Zusammenstöße verwickelt. Doch auch hier verzeichnet die Polizei einen Rückgang - und das trotz der enorm gestiegenen Nachfrage nach Fahrrädern im Jahr 2021. Mit 229 Unfällen unter Beteiligung eines Radlers oder einer Radlerin ist ein Rückgang um 15,5 Prozent zu vermelden. Der Anteil von Kollisionen mit Fahrradfahrern am gesamten Unfallaufkommen liegt damit bei 4,1 Prozent. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung eines Pedelecs stieg von 26 auf 39. Laut Polizei spielt die „besondere Fahrradart“ dabei aber keine Rolle.
Auch das Polizeipräsidium Mannheim hat diese Woche seine Unfallstatistik für 2021 veröffentlicht. Obwohl die Zahl der Unfälle gestiegen ist, gab es weniger Verletzte.
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