Rhein-Neckar. Dass im vergangenen Jahr wieder mehr auf den Straßen los war, spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wieder, die das Polizeipräsidium Mannheim am Dienstag für seinen Zuständigkeitsbereich veröffentlicht hat. Demnach stieg die Gesamtzahl der Unfälle (ohne Autobahn-Unfälle) um drei Prozentpunkte auf 26 035, auf den Autobahnen in Nordbaden sogar um 7,2 Prozentpunkte auf 1886. Zugleich sank allerdings die Zahl der Schwerverletzten und Verkehrstoten. „So wenig Schwerverletzte und Verkehrstote wie seit zehn Jahren nicht sind ein deutliches Plus in Sachen Verkehrssicherheit“, zitiert die Pressemitteilung den Mannheimer Polizeipräsidenten Siegfried Kollmar. Das umfangreiche Maßnahmenpaket von regelmäßigen Großkontrollen auf den Autobahnen über Poser-Kontrollen, gezielten Suchen von Fahrern unter Alkohol- oder Drogeneinfluss bis hin zu umfangreicher Aufklärungsarbeit trage Früchte.
Dennoch sind auch im vergangenen Jahr Menschen bei Verkehrsunfällen in der Region gestorben. Insgesamt verloren 14 Bürgerinnen und Bürger auf den Straßen im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim ihr Leben, fünf weniger als im Vorjahr. Hinzu kamen drei tödliche Unfälle auf den Autobahnen, einer weniger als im Vorjahr. Erfreulich ist der weitere Rückgang von Unfällen am Stauende. Hier krachte es 45 Mal (im Vorjahr: 49). Deutlich größer ist indessen die Zahl der Unfälle, in denen es bei Sachschäden blieb. Sie ist nach Aussage des Polizeipräsidenten auch verantwortlich dafür, dass es überhaupt einen Zuwachs der Unfallzahlen gibt.
In Mannheim zählt die Statistik fürs vergangene Jahr 10 110 Unfälle, 3,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, in Heidelberg krachte es 4685 Mal und damit vier Prozentpunkte häufiger als 2021. Im Rhein-Neckar-Kreis gab es 11 240 Unfälle und damit eine Steigerung von 2,1 Prozentpunkten. Besonders im Blick hat die Polizei Fußgänger, Radler, E-Bike- und E-Scooter-Fahrer , also die Gruppe der Verkehrsteilnehmer, die bei Zusammenstößen besonders verletzungsgefährdet ist. Nahezu in allen Sparten zeigen die Zahlen nach unten, nur bei den E-Scootern registrierten die Beamten eine Steigerung der Unfälle um 32 auf 88 Fälle. Alleine dabei verletzten sich 50 Fahrer, fünf davon schwer. Das ist eine deutliche Zunahme gegenüber 2020, als sich nur 34 E-Scooter-Fahrer verletzten, allerdings neun davon schwer. Da die Fahrzeuge seit 2019 verfügbar sind, kann die Polizei nun erste Vergleiche ziehen. Es gab auch weniger Unfälle auf dem Schulweg. Die Zahl sank von 30 auf zwölf. Kein Schulweg verlief tödlich. Allerdings kam nach Angaben der Polizei ein Kleinkind bei einem Unfall ums Leben.
Relativ stark – um fast zehn Prozentpunkte – zugenommen hat die Zahl der alkoholisierten Unfallfahrer. Hier bilanziert die Polizei 291 Unfälle, 25 mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Zusammenstöße, bei denen ein Beteiligter unter dem Einfluss von Drogen oder Medikamenten stand, sank dagegen leicht auf 66 Fälle. Zu schnell unterwegs waren 453 Unfallfahrer, 59 weniger als im Jahr 2021, in dem noch ein Anstieg in dieser Sparte zu verzeichnen war.
Erneut sehr häufig waren Senioren in Unfälle verwickelt. Hier verzeichnet die Bilanz ein Plus von fünf Punkten oder 101 Fällen auf 2136. Dabei wurden sieben Menschen getötet, 127 Senioren wurden schwer verletzt.
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