Ludwigshafen. Ein großes Fest ist nicht geplant, und überhaupt macht Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) keine Riesensache aus ihrem „Runden“. Wenn die Rathauschefin an diesem Donnerstag ihr 60. Lebensjahr vollendet, dann läuft alles so ab wie an den vorherigen Geburtstagen auch. „Das direkte Umfeld im Büro lade ich zu einem Frühstück ein, mit den Bereichsleitern gibt es einen kleinen Umtrunk“, berichtet Steinruck. Und auch im privaten Bereich werde sich alles im Rahmen halten.
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In Ludwigshafen geboren
Die 60 ist für die Oberbürgermeisterin, die am 1. September 1962 in Ludwigshafen zur Welt kam, längst kein Grund, unruhig zu werden. „Früher war man mit 60 Jahren über dem Zenit seines Lebens, heute ist das nicht mehr so. Ich fühle mich wie zu meinem 50. Geburtstag und genieße das Hier und Jetzt“, betont sie. Angst vor dem Alter und den fortschreitenden Jahren habe sie nicht.
Als die frühere Europaabgeordnete am 1. Januar 2018 den Chefsessel im Ludwigshafener Rathaus übernahm, da ahnte sie noch nicht, welche Krisen sie als Oberbürgermeisterin zu meistern haben würde. „Gefühlt reißen die nicht mehr ab“, sagt Steinruck mit Blick auf marode Hochstraßen, Corona und jetzt den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit all seinen Auswirkungen auch für Deutschland und die Region. „Da macht man sich hin und wieder schon seine Gedanken, wann das alles aufhört“, sagt sie.
Ans Aufhören denkt sie selbst deswegen aber noch lange nicht. Im Winter hatte Steinruck, seit 1996 SPD-Mitglied, im Interview mit dieser Redaktion angekündigt, für die OB-Wahl im Jahr 2025 nochmals kandidieren zu wollen. Daran hat sich auch durch die wachsenden Herausforderungen in der Stadt – etwa die Kostenexplosion bei den Hochstraßen – nichts geändert.
„Es ist alles andere als eine einfache Aufgabe. Aber solange ich noch Energie habe und etwas Positives in die Stadt einbringen kann, würde ich auch weitermachen“, sagt Steinruck, die am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit über 70 Jahre alt wäre. Nur untätig herumzusitzen, könne sie sich ohnehin nicht vorstellen. Und so will sie es auch in den kommenden Jahren voller Elan mit den großen Problemen in der Stadt, der enormen Verschuldung, den fehlenden Kita-Plätzen und den Infrastrukturprojekten aufnehmen, um Ludwigshafen lebenswerter zu machen. „Ich bin ein unendlich optimistischer Mensch und glaube, dass alles gut wird“, sagt sie.
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