Ludwigshafen. Die ewige Geschichte um den Bau des „Metropol“-Komplexes am Berliner Platz in der Ludwigshafener Innenstadt schreibt ein neues Kapitel. Aktuell ist die Baustelle verwaist, sämtliche Bagger wurden aus der Grube abgezogen, in der bis vor wenigen Wochen noch der unterirdische Bunker abgebrochen wurde. Medienberichten zufolge soll sich der Investor Timon Bauregie mit der Bitte um eine zeitliche Entfristung vom Durchführungsvertrag an die Stadtspitze gewandt haben. In diesem Zusammenhang fordert die Stadtratsfraktion Grünes Forum und Piraten zur Sitzung am kommenden Montag einen Bericht durch die Verwaltung.
Für die Fraktion drängt sich die Frage nach den rechtlichen Möglichkeiten auf. „Kann der Vertrag mit dem Investor aufgelöst werden? Welche rechtlichen und tatsächlichen Optionen hat die Stadt, das Projekt voranzutreiben?“, heißt es in einer Mitteilung. Jens Brückner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bau- und Grundstücksausschuss, will ebenfalls einige Fragen loswerden: „Gibt es vergleichbare Vorgänge in anderen Städten und wie wurden diese gelöst? Was kann Ludwigshafen tun, wenn das Bauvorhaben tatsächlich scheitert? Welche Exit-Strategie hat der Stadtvorstand?“
Ärger auch bei Linksfraktion
Auch bei der Linksfraktion sorgt die neuerliche Verzögerung bei dem umstrittenen Hochhaus-Projekt für Unmut. Timon Bauregie erweise sich einmal mehr als „unzuverlässiger und respektloser Geschäftspartner gegenüber der Stadtführung“, heißt es in einer Mitteilung. Die Stadtspitze solle nach rechtlicher Prüfung ein Enteignungsverfahren in die Wege leiten und müsse die Handlungshoheit wieder zurückgewinnen, so die Forderung. Die Stadt dürfe sich nicht weiter so „auf der Nase herumtanzen“ lassen. Laut Durchführungsvertrag war die Fertigstellung des „Metropol“-Projekts bis Ende 2024 geplant.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen_artikel,-ludwigshafen-ludwigshafener-metropol-projekt-wirft-erneut-fragen-auf-stillstand-auf-der-baustelle-_arid,1972791.html