Ludwigshafen. Im Herbst soll in Ludwigshafen der Startschuss für den Umstieg auf erneuerbare Energien fallen. Das Fundament dafür bildet die kommunale Wärmeplanung, die Stadt und Technische Werke Ludwigshafen (TWL) jetzt gemeinsam auf den Weg bringen.
Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, laufen die Vorbereitungen und die Fördermittel sind voraussichtlich ab Oktober verfügbar. Das alles dient dem Ziel, gemäß den Vorgaben von EU, Bund und Land bis 20245 als Stadt klimaneutral zu sein.
Vierstufiges Verfahren
Um dieses zu erreichen, muss die Wärmeversorgung jetzt in den Fokus rücken, teilt die Verwaltung mit. Die Wärmeplanung soll die CO2-freie Wärmeversorgung der Stadt abbilden und Auskunft darüber geben, in welchen Stadtteilen, Gebieten und Straßenzügen welches Energieangebot gemacht werden kann.
Stadt und TWL haben sich auf ein vierstufiges Verfahren verständigt. Dabei soll in einer Bestandsanalyse zunächst die aktuelle Situation erfasst werden. Wie sieht der Wärmebedarf und -verbrauch aller Gebäude in Ludwigshafen aus? Wie ist es um die Infrastruktur bestellt? Fragen dieser Art werden geklärt und Informationen über Gebäudetypen, Baualtersklassen und die aktuelle Versorgung fließen mit ein.
Ergebnisse werden gebündelt
Im zweiten Schritt stehen die Potenziale zur Senkung des Wärmebedarfs und zur treibhausgasneutralen Versorgung der Gebäude mit Wärme aus erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Aus diesen Basisdaten sollen Szenarien erstellt werden, wie der künftige Wärmebedarf klimaneutral gedeckt werden kann. „Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung werden dann in einem Plan zusammengefasst, der als Leitfaden für die künftige Versorgung der Stadt dient“, heißt es in der Mitteilung.

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Die Ergebnisse sollen in den politischen Gremien erörtert und daraus abgeleitete Maßnahmen beschlossen werden. Alle Schritte sollen transparent und verständlich kommuniziert werden, die Verwaltung will in einen Dialog mit den Bürgern treten. Der Verwaltung sei es wichtig, jetzt schon in die Wärmeplanung einzusteigen, bevor gesetzliche Verpflichtungen greifen, um dadurch Zeit gewinnen zu können. Auch ein möglichst gut sanierter Gebäudebestand in Ludwigshafen sei wichtig, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Die TWL sollen ihre langjährigen Erfahrungen als Energieversorger in den Prozess einbringen. Konkret bedeutet das, dass das Unternehmen der Stadt wichtige Daten rund um die Wärmewende zur Verfügung stellt, etwa Angaben darüber, welche Energieformen bisher genutzt werden, wie hoch der Energiebedarf in einem bestimmten Stadtteil ist und wo der Bedarf gesenkt werden kann.
Mit dieser Planungszeit rechnet die Stadt Ludwigshafen
„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern in Ludwigshafen Orientierung geben und für Klarheit sorgen. Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, ob ihr Wohnhaus oder das Mietgebäude bald an ein Fern- oder Nahwärmenetz angeschlossen wird oder welche sonstigen Möglichkeiten und Vorgaben zur Wärmeversorgung bestehen“, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „Nach derzeitigem Stand wird es gerade in Einfamilienhaus-Gebieten voraussichtlich unterschiedliche Lösungen geben. Also brauchen Bürgerinnen und Bürger Planungssicherheit und Transparenz.“
Die Stadt rechnet mit einer etwa zweijährigen Planungszeit. Eine verlässliche Datengrundlage sei bereits erhoben worden, so dass die Wärmeplanung zügig in die Potenzialanalyse gehen könne.
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