Medizin

88-Millionen-Euro-Projekt: Klinikum Ludwigshafen feiert Richtfest für Neubau

Am Ludwigshafener Klinikum entsteht Raum für rund 280 neue Betten. 2024 soll das neue Haus D fertig sein. Wie bei fast allen Bauprojekten derzeit steigt auch hier der Preis

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Julian Eistetter
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Richtfest für das neue Haus D am Ludwigshafener Klinikum. Das Gebäude soll 2024 fertig sein und kostet rund 88 Millionen Euro. © Julian Eistetter

Ludwigshafen. Mit dem verwendeten Stahl hätten 2300 Autos gebaut werden können, der umbaute Raum entspricht dem für 90 Einfamilienhäuser, 580 Kilometer Elektrokabel wurden verlegt: Die Ausmaße für das neue Haus D des Ludwigshafener Klinikums sind enorm. Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit ist am Donnerstag nun mit geladenen Gästen das offizielle Richtfest zur Vollendung des Rohbaus gefeiert worden. Jetzt geht es an den Innenausbau des Projekts, dessen Kostenvolumen inzwischen auf rund 88 Millionen Euro geschätzt wird.

Obwohl die Investition vor einigen Monaten noch mit 79 Millionen Euro beziffert wurde, befindet sich das Vorhaben nach Angaben der Verantwortlichen noch im Kostenrahmen. „Wir sind von der allgemeinen Kostensteigerung im Bausektor aber auch nicht ganz unberührt geblieben“, sagt Geschäftsführer Hans-Friedrich Günther. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt den Neubau mit mehr als 60 Millionen Euro. Gefördert werden laut Klinikum vorbereitende Baumaßnahmen, der Neubau selbst sowie die Haustechnik, darunter Teile der IT-Technik.

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Funktional und modern

Günther spricht von „spannenden zehn Jahren“, seitdem die Idee für den Neubau erstmals diskutiert worden sei. „Wir werden das Klinikum deutlich weiterbringen.“ Das Gebäude werde funktional und modern und sei genau auf die Bedürfnisse des Klinikums ausgerichtet. „Es soll vielen Ansprüchen gerecht werden“, sagt der Geschäftsführer, der davon ausgeht, dass sich die Nutzung des Hauses D über die Jahre immer wieder ändern wird. „Ich denke nicht, dass in zehn Jahren zwangsläufig noch dieselben Mitarbeiter in dem Gebäude arbeiten, die nächstes Jahr einziehen“, sagt er.

Untergebracht werden in dem Haus mit zwei Untergeschossen, Erdgeschoss und sechs Stockwerken überwiegend Pflegestationen. Insgesamt sind 234 allgemeinpflegerische Betten, 40 Intensivbetten sowie 24 Dialyseplätze vorgesehen.

„Zeichen für gute Zukunft“

Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck kann sich noch gut an die vorbereitenden Arbeiten für das Projekt erinnern. Sie hat sie während eines Klinik-Aufenthalts vor zwei Jahren mit eigenen Augen aus dem Fenster beobachten können, berichtet sie. Das Richtfest sei nun ein besonderes Ereignis. „Die Vollendung steht bevor, und es ist schon gut erkennbar, wie das Gebäude einmal aussehen wird“, sagt die Oberbürgermeisterin. Der Aufsichtsrat sei sehr stolz auf das Projekt.

Das neue Haus D sei nicht nur ein großer Gewinn für das Klinikum, sondern für die gesamte Stadt Ludwigshafen. „Wir setzen hier ein Zeichen für eine gute Zukunft in der medizinischen Versorgung“, betont sie. Als Maximalversorger nehme das Klinikum dabei eine wichtige Rolle in der Stadt und der Region ein, sei zudem ein großer Arbeitgeber mit „hervorragendem Personal“.

Architekt spricht von Meilenstein

Architekt Martin Rieger vom ausführenden Büro sander.hofrichter spricht von einem „Meilenstein“ für die Entwicklung des Klinikums. Nach aufwendigen Vorarbeiten sei der Bau gut vorangeschritten und voll im Zeitplan. Nach seinen Angaben sind täglich bis zu 100 Handwerker auf der Baustelle zugange, um das Gebäude bis zum kommenden Frühjahr fertigzustellen.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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