Erleichterung in Ladenburg und Umgebung: Die Sonne kommt raus, und der Freibadbetrieb ist gerettet. Auch Bürgermeister Stefan Schmutz atmet auf: „Geschafft!“. Weiter teilt er am späten Montagabend, nachdem die Scheitelwelle des Hochwassers endlich durch ist, auf Instagram erfreut mit: „Das Wasser geht zurück. Der Mega-Aufwand hat sich gelohnt. Riesenkompliment an alle Helferinnen und Helfer.“ Die Männer und Frauen der Stunde gehören - wie in den am ärgsten betroffenen Hochwassergebieten - zu Feuerwehr, Bauhof, Verwaltung, DLRG und Förderverein.
„Da hängt für uns alle Herzblut dran“, sagt eine Rathausmitarbeiterin am Dienstagmorgen vor Ort. Sie freut es vor allem für alle Kinder und ihre eigene Tochter, dass eine längere Schließung des Bads verhindert werden konnte. Wie der „MM“ am Montag berichtete, hatten Hilfskräfte seit Sonntagnacht 1000 Sandsäcke befüllt und rings um die Becken aufgeschichtet. Pumpen waren im Dauereinsatz, während die verunreinigten Wassermassen rings herum immer näher gekommen waren.
Bauhof und Badpersonal arbeiten an baldiger Wiedereröffnung
Dienstagfrüh ist jedoch auf den Platten entlang der Bassins kaum noch etwas zu sehen. Bauhofleute und Freibadpersonal arbeiten daran, dass die Einrichtung möglichst bald wieder öffnen kann. Es dürfte schon demnächst soweit sein. Denn auch die am Montag noch großenteils überschwemmten Liegewiesen zeigen stündlich zunehmend mehr Grün.
Beifall dafür kommt auch aus Edingen-Neckarhausen, wo freilich ebenso viele Fans des Römerstadtlidos wohnen: „Cool, dass die Kameradinnen und Kameraden das mit weiteren Kräften geschafft haben“, findet Hannes Henn, einer der Vizekommandanten der Freiwilligen Feuerwehr in der Doppelgemeinde. Dort und in Ilvesheim ist es ab Montagabend doch noch zu weiteren hochwasserbedingten Einsätzen gekommen. Wie Henn im Namen der Ehrenamtlichen um die Kommandanten Marcus Heinze und Thomas Jakoby (Ilvesheim) berichtet, unterstützt seine Wehr zunächst die Truppe auf der Insel, wo nach Spvgg-Geschäftsstelle sowie dem Viertel Damm- und Bergstraße (der „MM“ berichtete) noch an mehreren anderen Stellen Keller auszupumpen sind.
Tief in der Nacht gibt es zwei Einsatzstellen im Ortsteil Neckarhausen: Während eine bald wieder an die Bewohner übergeben werden kann, spitzt sich die Lage an der Graf-von-Oberndorff-Grundschule zu: Im Kellergeschoss drückt Wasser durch Wände und Boden. Die Feuerwehr löst den Hausmeister ab, der bereits seit knapp 16 Stunden im Dienst ist. Mit zwei leistungsstarken Schmutzwasserpumpen wird das Schulgebäude erfolgreich gegen größere Schäden verteidigt.
Überwachung an Schule die ganze Nacht hindurch
„Damit konnte ein außenliegender Schacht ausgepumpt werden, der bereits bis über die Hälfte mit Wasser gefüllt war“, berichtet Henn. So habe das Wasser aus der Schule abfließen können. Die Pumpen laufen seitdem weiter. In zwei Schichten überwachen ehrenamtliche Feuerwehrleute die Maßnahme die ganze Nacht hindurch. Henn sagt am Telefon: „Jetzt fällt der Pegel und wir gehen davon aus, dass im Laufe des Dienstags auch das Druckwasser zurückgeht.“
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