Stadtentwicklung

Zukunft des Wohngebiets in der Ilvesheimer Kanzelbachstraße

In der Kanzelbachstraße in Ilvesheim soll neuer Wohnaum entstehen. Aktuell befindet sich auf dem Gelände aber unter anderem das Jugendzentrum JUZ. Was wird daraus?

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Klaus Neumann
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Das rote Viereck oberhalb der Landesstraße zeigt in etwa die Fläche, um die es im Bebauungsplan gehen soll. Auf dem Areal liegt derzeit unter anderem das Jugendzentrum JUZ. © Bernhard Zinke/MM

Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim setzt ihre Wohnraumoffensive fort. Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat über die Entwicklung des Areals in der Kanzelbachstraße diskutiert und einem Aufstellungsbeschluss einstimmig das Plazet erteilt. Damit haben die Bürgervertreter verbindlich signalisiert, dass die Fläche städtebaulich entwickelt werden soll. In den Geltungsbereich fallen der Bauhof II, das Jugendzentrum sowie die Anlagen des Kleintier- sowie des Kaninchenzuchtvereins. Das Gelände ist im Eigentum der Kommune.

Die Gesamtfläche beträgt etwas mehr als 8000 Quadratmeter. Für die Innenbereichsfläche existiert ein Bebauungsplan („Hinter der Mühle“). Der Entwurf stammt aus dem Jahr 1977. Er dokumentiert, dass das Quartier seinerzeit eher gewerblich ausgerichtet war. Die Fläche ist mittlerweile aber in die Wohnbebauung integriert. Für die Überplanung soll der Bebauungsplan entsprechend geändert werden.

Vor allem Familien könnten von neuem Wohngebiet profitieren

Laut Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) sei das Areal prädestiniert für Familien. In bester Innerortslage könne Wohnraum geschaffen werden, so Walther weiter. Pluspunkte seien die Nähe zur Schule sowie Kinderkrippe und Kindergarten. Zudem sei die Nahversorgung gesichert. Erst jüngst hat der Penny Markt ein Standortbekenntnis abgegeben und Umbaupläne präsentiert.

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Die Gemeinderäte begrüßten unisono das Projekt. Sarah Nick-Toma (Grüne) plädierte für bezahlbaren Wohnraum und riet, den ökologischen Aspekt nicht zu vergessen. Georg Sommer (CDU) wünschte sich, dass etwas mehr Parkplätze eingeplant würden als es die Vorschriften forderten. „Gut, dass wir es angehen“, argumentierte Rolf Sauer (SPD). Er schlug vor, den Bebauungsplan in einem Workshop gemeinsam zu erarbeiten. Christian Kliebisch (Freie Wähler) befürwortete die Umplanung ebenso wie einen Workshop zum Projekt.

„Jetzt können wir die Gespräche führen“, nahm Bürgermeister Thorsten Walther den Auftrag des Gemeinderats gerne an, die Entwicklung des Areals voranzutreiben. Er nannte dabei auch wichtige Punkte, die geklärt werden müssten. So müsse man sich um einen neuen Standort für das Jugendzentrum kümmern. „Hier gibt es noch keine Vorentscheidung“, berichtete Walther. Auch die Zukunft des Bauhofs II (Lagerfläche und Lagerhalle) stehe auf der Agenda, so das Ortsoberhaupt. Gespräche müssten aber auch mit den beiden Vereinen geführt werden, die mit der Gemeinde einen Erbbauvertrag haben. Einer davon laufe 2025 aus, der andere habe bis 2031 Gültigkeit, war im Rat zu hören. „Eine Verlängerung der Pachtverträge ist mangels Nachfrage nicht geplant“, heißt es hierzu in der Verwaltungsvorlage.

Neue Baugebiete und Entwicklungsperspektiven

Das Areal in der Kanzelbachstraße ist im Bereich der Wohnraumbeschaffung das „dritte Puzzleteil“, wie es Bürgermeister Walther bezeichnete. In diesem Jahr hat der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet Sichelkrümme III gefasst. Das Areal nahm an einer Projektstudie teil. Ilvesheim war Modellkommune am Vorhaben Raumordnung (MORO) „Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“.

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In der Sitzung vom 21. November hat sich der Rat mit drei Entwürfen befasst und sich auf eine Variante festgelegt. Die ausgewiesene Fläche ist mit einem Hektar zwar relativ klein. Sie lasse aber eine hohe Baudichte zu, war von der Verwaltung zu hören. Zudem sei das Neubaugebiet kurzfristig umsetzbar. Parallel hierzu wird die Innenentwicklung vorangetrieben. So hat es auch der Gemeinderat auf seiner Klausurtagung im Jahr 2022 festgeschrieben.

Entwicklung des Areals um das ehemalige Ilvesheimer Hallenbad

Eine Entwicklungsfläche stellt auch das Areal um das ehemalige Hallenbad dar. Für diesen Bereich hat der Gemeinderat im September dieses Jahres einstimmig einen Aufstellungsbeschluss gefasst. Hier befinden sich das Vereinsgelände des Tennisclubs Neckar (TCN), das ehemalige Hallenbad, das aktuell nur von einer Schwimmschule genutzt wird, die Neckarhalle, ein Wohnhaus sowie die Gebäude und das Außengelände einer Kinderkrippe. Alle Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde.

Mit den Verantwortlichen des Tennisclubs laufen wegen eines möglichen Standortwechsels Gespräche, war zu hören. Das ehemalige Hallenbad soll in absehbarer Zeit abgerissen werden. Am Standort des ehemaligen Freibads plant die Kommune ein Kombibad. Entsprechende Pläne sind vorhanden. Der Bauabschnitt I sieht zunächst den Bau eines Hallenbads vor. Nicht gerüttelt werden soll an der Neckarhalle, versichert die Verwaltung.

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