Handel

Was wird aus dem Penny in Ilvesheim?

Das Gebäudes des Penny-Markts in Ilvesheim ist alt, an vielen Stellen gibt es Schäden. Deshalb hat das Unternehmen Pläne vorgestellt, wie es mit dem Standort weitergehen soll

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
Lesedauer: 
Der Penny-Markt in der Kanzelbachstraße in Ilvesheim: Das Gebäude ist mittlerweile 34 Jahre alt und weist zahlreiche Schäden auf. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Der Penny-Markt in der Kanzelbachstraße in Ilvesheim soll neu gebaut werden. Entsprechende Pläne hat ein Vertreter des Unternehmens am Mittwoch vorgestellt. Bei der Sitzung des Technischen Ausschusses war auch der Architekt Gustav Tullner aus Mannheim dabei. „Das Gebäude ist in die Jahre gekommen, die Bausubstanz ist abgenutzt“, erklärte Timo Scherer, Expansionsmanager bei Penny. Die Eröffnung war im August 1990.

Die Liste der Schäden ist lang: Es gibt Risse in den Fliesen, das Dach ist stellenweise undicht und die Gasheizung (ohne Wärmerückgewinnung) funktioniert nicht mehr zuverlässig. Außerdem gibt es laut Scherer heute andere Anforderungen an solche Märkte. Die Liefer-Lastwagen seien größer, neue Pfandsysteme bräuchten mehr Platz und Kunden hätten mehr Ansprüche an einen modernen Markt. Auch energetisch gebe es heute einen anderen Standard. Das neue Gebäude bekommt eine Wärmepumpe.

Sanierung wirtschaftlich nicht sinnvoll

Insgesamt sei es unwirtschaftlich, das Gebäude zu sanieren, sagte Scherer. Deshalb wird es abgerissen und neu gebaut. Der neue Markt soll kein Satteldach mehr bekommen und auch deshalb weniger „dominant“ wirken, wie Architekt Gustav Tullner es formulierte. Der zur Verfügung stehende Platz stelle allerdings eine Herausforderung dar, so der Architekt. „Trotz Optimierung der Anlieferungswege werden in dem Gebiet keine großen Lastzüge unterwegs sein können.“

So könnte das neue Gebäude aussehen. Nach Angaben des Architekten soll es „weniger dominant“ aussehen als das bisherige. © Gustav Tullner

Die bisherige Grundfläche des Gebäudes werde nur geringfügig vergrößert, durch eine neue Aufteilung soll es aber gut sieben Prozent mehr Verkaufsfläche geben. Wann die Arbeiten losgehen, steht noch nicht fest. Der Bauantrag ist noch nicht gestellt, nach Angaben der Verantwortlichen könnten die Prozesse rund um Planung und Genehmigung noch bis zum Frühjahr dauern. Sobald es losgegangen ist, rechnen Scherer und Tullner mit einer Bauzeit von neun Monaten. „Solange beim Abriss nichts Unerwartetes auftaucht“, sagte der Architekt und ergänzte: „Wir planen so, dass vor Baustart alle Arbeiten vergeben sind, um keine Verzögerungen zu haben.“

Während Abriss und Neubau wird es kein Ersatzangebot geben. „Das liegt daran, dass sowohl das Gebäude als auch der Parkplatz daneben angefasst werden“, sagte Scherer. Auch die Parkplätze seien in ihrer Breite nicht mehr zeitgemäß, erklärte Tullner. Am Ende wird es weniger Parkplätze geben. Außerdem würden ein paar Bäume versetzt, auch um mehr zusammenhängende Grünflächen vor dem Markt zu schaffen.

Große Freude über Erhalt des Einkaufsangebots

Im Ort ist die Freude groß, dass es weiterhin einen Penny-Markt in dieser zentralen Lage geben soll. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Die Verwaltung hatte sogar von Befürchtungen gesprochen, dass der Markt aufgegeben werden könnte. „Mit der Bauzeit können wir leben, in dem Wissen, dass es weiter einen Supermarkt geben wird“, sagte Christian Kliebisch (Freie Wähler). Auch Georg Sommer (CDU) freute sich, hatte aber eine Frage zur großen Fensterfront: „Wird das im Sommer nicht zu warm?“ Hier konnte Tullner beruhigen. Der Markt wolle schließlich auch nicht, dass die Schokolade im Regal schmelze.

Mehr zum Thema

Klimaschutz

Fridays for Future Heidelberg fordert mehr Solaranlagen auf Uni-Gebäuden

Veröffentlicht
Von
Rahel Adel
Mehr erfahren
Bauprojekt

Bau neuer Sporthalle in Ladenburg schreitet voran

Veröffentlicht
Von
Peter Jaschke
Mehr erfahren

Rolf Sauer (SPD) zeigte sich erfreut über den langfristigen Erhalt des Einkaufsangebots, sorgte sich aber um vier große Platanen südlich des Grundstücks. Diese bleiben aber erhalten, da sie nicht zum Penny-Grundstück gehören. Sarah Nick-Toma (Grüne) betonte, dass der Markt auch deshalb wichtig sei, weil viele Kunden zu Fuß kämen. Sie regte eine Photovoltaik-Anlage (PV) an. Ob diese kommt, ist unklar. Denn aktuell plant der Architekt mit einem Tageslicht-Verteilungssystem auf dem Dach. Wenn dann noch Platz sein sollte, wäre auch eine PV-Anlage möglich. Expansionsmanager Scherer zeigte sich durchaus offen dafür, „wenn sich jemand findet, der die Anlage betreibt“.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke