Freizeit

Wird man im neuen Ilvesheimer Schwimmbad noch bar zahlen können?

Während die Bauarbeiten für das Kombibad in Ilvesheim Fahrt aufnehmen, diskutiert der Rat die nächsten Schritte. Zur Bezahlmethode Bürgermeister Walther eine klare Meinung.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Die Außenansicht des neuen Schwimmbads in Ilvesheim. Die Animation stammt aus einer Präsentation der Architekten. © KPlan (Architekturbüro)

Ilvesheim. Die Bauzäune stehen schon seit einigen Wochen, demnächst soll der Rohbau beginnen. Bald findet der offizielle Spatenstich statt. Doch das ist nicht das Einzige, was sich derzeit in Sachen Kombibad in Ilvesheim tut. Denn während die Bautrupps Stück für Stück die Baustelle einrichten, beschäftigt sich der Gemeinderat bereits mit den nächsten und übernächsten Schritten.

Heißt konkret: Die Bürgervertreter diskutieren Details des künftigen Schwimmbad-Betriebs. Und da gibt es einige Dinge, die für die Besucherinnen und Besucher interessant werden können. Vor allem um diese drei Themenbereiche geht es dabei: das Kioskangebot im neuen Bad, das Kassensystem und die Schließfächer.

Das wird beim Kiosk im Ilvesheimer Kombibad wichtig

Die Gemeinde will den Kiosk verpachten. So will man Betriebskosten sparen und Investitionen in die Ausstattung wieder reinholen. Die Kosten für eben diese „Mindestausstattung“, wie es aus dem Bauamt heißt, liegen bei etwa 60.000 Euro (ohne Nebenkosten) und werden von der Gemeinde getragen. Sie beinhalten unter anderem eine Fritteuse, einen kleinen Pizzaofen, Kühlschränke, Kochfelder und weitere Geräte wie große Kaffeemaschinen. Der Gemeinderat hat diesem Konzept einstimmig zugestimmt, wird sich aber noch einmal damit befassen müssen, da Küche und Kiosk bisher nicht im Auftrag an das Architekturbüro enthalten war.

Dieses Bild von vor ein paar Wochen zeigt die Kombibad-Baustelle noch ganz an ihrem Anfang: Das Baugelände ist vorbereitet. Bauzaunfüße stehen gestapelt auf dem Gelände. Einsam lehnen lässig ein paar Bauzäune am Baum und warten auf ihren Einsatz. © Christoph Blüthner

„Uns ist wichtig, dass der Kiosk sowohl ins Foyer als auch auf die Terrasse verkaufen kann“, sagt Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Auch wer nicht ins Bad gehe, solle am Kiosk einen Kaffee trinken oder etwas essen können, erklärt der Rathauschef. Das gelte zum Beispiel für Eltern, die ihre Kinder zum Schwimmunterricht bringen, aber nicht selbst schwimmen wollen. „Wir wollen, dass der Kiosk Erfolg hat“, sagt Walther, der auch an die benachbarte „alla-Hopp!“-Anlage denkt. Mit Blick auf diese Freizeiteinrichtung könnte der Kiosk ebenfalls einen Mehrwert bringen, so die Hoffnung der Verwaltung.

Das Kiosk-Konzept, das in einer der vergangenen Sitzungen des Technischen Ausschusses auch von Fachleuten vorgestellt wurde, sieht eine bargeldlose Zahlung vor. Das ist in einer der Präsentationen des Architekturbüros nachzulesen, die über die Internetseite der Gemeinde abrufbar ist. Das Thema Bargeld spielt auch bei den anderen Diskussionsthemen, dem Kassensystem und den Schließfächern, eine Rolle.

Wie wird man seine Eintrittskarte im Ilvesheimer Kombibad bezahlen – bar oder mit Karte?

„Bargeld macht Aufwand – und es ist anfälliger“, so drückt es der Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther aus. Das bedeutet, das Kombibad soll ohne Bargeld auskommen. „Wir müssen auch die Kosten für den Betrieb in den Griff bekommen“, erklärt er. In ihrer Präsentation gehen die Fachplaner davon aus, dass zusätzliche Bezahlmöglichkeiten für Bargeld knapp 30.000 Euro mehr kosten könnten. Auch bei den Schließfächern möchte die Gemeinde auf die altbekannten Fächer mit Münzeinwurf und klassischem Schlüssel verzichten. Stattdessen soll es Chip-Armbänder geben, die darüber hinaus bei Verlust leichter „ausprogrammiert“, also gesperrt, werden können.

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Natürlich ist auch eine bargeldlose Bezahlinfrastruktur nicht gänzlich kostenlos. Die Verwaltung geht von gut 90.000 Euro aus, hinzu kommen Softwarekosten von 20.000 Euro und 600 Euro monatlich an laufenden Kosten. Es soll keine Kasse mit Personal geben, sondern einen Kassenautomaten. Außerdem wird es möglich sein, online Tickets zu kaufen.

Wird man für das Ilvesheimer Kombibad Tickets noch analog kaufen können?

„Ich finde es gut, dass wir uns für die moderne und damit auch weniger teure Lösung im Betrieb entscheiden“, erklärt Gemeinderätin Sarah Nick-Toma (Grüne). Sie habe allerdings Angst, dass man Menschen, die nicht so technikaffin seien, abhänge. „Und das meine ich ganz unabhängig vom Alter“, betont sie. Die Gemeinderätin regt daher an, „offen für kreative Lösungen“ zu sein. Das könnte zum Beispiel die Möglichkeit sein, Kombibad-Tickets im Bürgerbüro im Rathaus zu kaufen. Dazu sagt Bürgermeister Walther: „Wir bleiben offen dafür, nachzujustieren, wenn es im Betrieb Herausforderungen gibt.“ Er bekräftigt aber das Ziel, einen bargeldlosen Betrieb zu ermöglichen.

Wie es nun mit dem Ilvesheimer Kombibad weitergeht

Wenn der Zeitplan eingehalten wird, soll das neue Schwimmbad im Jahr 2028 seinen Betrieb aufnehmen. Den Namen Kombibad trägt es, weil es eigentlich als kombiniertes Hallen- und Freibad konzipiert war. Aktuell wird nur der erste Bauabschnitt (Hallenbad) realisiert, der zweite (Freibad) liegt aus finanziellen Gründen auf Eis. Allein der Hallenbad-Teil wird aktuell mit etwas weniger als 20 Millionen Euro angegeben. Ziel ist es allerdings, möglichst bald nach der Fertigstellung des Hallenbads auch den zweiten Teil anzugehen. Das betonten die Befürworter (Bürgermeister, Freie Wähler, CDU, SPD) immer wieder. Die Grünen-Fraktion lehnt das Kombibad ab. Sie trägt die Vergabe-Beschlüsse, die aktuell anstehen, allerdings mit, was der Fraktionsvorsitzende Michael Haug auch im Sommerinterview mit dem „Mannheimer Morgen“ eingehend erklärt hatte.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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