Ilvesheim. Von unten ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Ilvesheimer Mehrzweckhalle nicht wirklich gut sichtbar. Und doch bekam sie beim offiziellen Wiedereröffnungsfest der Halle einiges an Aufmerksamkeit. Die Energiegenossenschaft Hohe Waid informierte unter anderem in einem Vortrag über die Besonderheiten der Anlage und darüber, wie viel Strom mit ihr produziert werden kann. „Zehnmal um die Welt – mit Sonnenkraft“ lautete der Titel. Die Solarzellen auf dem Dach produzieren rund 63.000 Kilowattstunden im Jahr. Ein Elektroauto kann damit 420.000 Kilometer weit fahren, das entspricht zehn Erdumrundungen.
Vorständin der Genossenschaft animiert jeden Einzelnen zum Mitmachen
„Jede und jeder kann Teil der Energiewende sein – sei es durch eine eigene Solaranlage, Beteiligung an der Genossenschaft oder durch aktive Unterstützung vor Ort“, betont Friederike Mauler, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft. Durch den finanziellen Beitrag wirkt jeder Beteiligte konkret an einem bestimmten Projekt mit. Wer sich dafür interessiert, wie das geht, kann sich unter der Telefonnummer 06201/249 25 29 oder mit einer Mail an info@hohewaid.de bei der Energiegenossenschaft melden.
Auf der Internetseite www.energiegenossenschaft-hohe-waid.de stehen unter dem Menüpunkt „Downloads“ verschiedene Dokumente zum Herunterladen bereit, darunter auch die Beitrittserklärung. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 verfolgt die Genossenschaft das Ziel, die regionale Energiewende aktiv mitzugestalten. Sie zählt aktuell 216 Mitglieder und hat gemeinsam knapp eine halbe Million Euro Eigenkapital für nachhaltige Projekte aufgebracht. Errichtet wurden bislang 13 Photovoltaikanlagen und fünf Ladestationen, vier Holzpelletheizungen sind in Betreuung, beteiligt hat sich die Genossenschaft auch an zwei Windparks im Odenwald.
Als die PV-Anlage in Ilvesheim gebaut wurde, packten viele Freiwillige mit an
Die PV-Anlage auf dem Dach der Ilvesheimer Mehrzweckhalle ist im Eigentum der Genossenschaft. Deren Mitstreiter brachten viel Eigenleistung in das Projekt ein. Angeleitet von Fachleuten halfen sie mit, die Solarpaneele auf dem Hallendach zu befestigen. Dafür nutzten sie unter anderem einen Lastenaufzug für Gegenstände, der außen angebracht wurde – vergleichbar mit den Geräten, die bei Umzügen aus höheren Etagen zum Einsatz kommen.
Hilfreich war auch das Baugerüst, das zu der Zeit noch an der Halle stand. Diese wurde nämlich seit Dezember 2022 umfangreich saniert und umgebaut. So schuf die Gemeinde Ilvesheim auch Platz für weitere Kindergarten- und Krippengruppen in den Nebenräumen der Halle. Dies war nötig geworden, weil die Krippe in der Heddesheimer Straße aus den Containern ausziehen musste, wo sie über eine lange Zeit untergebracht gewesen war.
Außerdem standen bei der Mehrzweckhalle Arbeiten wie die Fassadenerneuerung, der Einbau einer neuen Lüftung sowie die umfangreiche Sanierung der sanitären Anlagen an. Rund acht Millionen Euro musste die Gemeinde dafür ausgeben, rund 1,3 Millionen davon kamen aus Fördermittel. Die PV-Anlage ist hierin nicht enthalten, um dieses Projekt kümmerte sich die Energiegenossenschaft Hohe Waid eigenständig.
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