Glasfaser

Das tun die Kommunen zwischen Neckar und Bergstraße für schnelles Internet

In Ilvesheim wurde am Donnerstag ein wichtiger Vertrag unterschrieben, andere Gemeinden haben das schon hinter sich. Wie schnell kommt das schnelle Internet in der Region voran? Ein Überblick

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Torsten Gertkemper-Besse
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Glasfaserkabel ermöglichen eine deutlich schnellere Internetverbindung. Städte und Gemeinden treiben nun den eigenwirtschaftlichen Ausbau voran. © Matthias Rietschel/dpa

Neckar-Berg. Zufriedene Gesichter in Ilvesheim: Am Donnerstag haben die Gemeinde und die Deutsche Giganetz den Kooperationsvertrag zum flächendeckenden Ausbau mit Glasfaserleitungen unterzeichnet. Das Unternehmen hatte sich gegen zwei andere Wettbewerber durchgesetzt. Die Entscheidung fällte der Gemeinderat einstimmig in nichtöffentlicher Sitzung. „Wir haben uns das nicht leicht gemacht“, betont Bürgermeister Andreas Metz. Unter anderem mithilfe einer Matrix habe man die Bewerber verglichen.

Bis Sommer 2024 könnten die Leitungen verlegt sein. Die Deutsche Giganetz arbeitet eigenwirtschaftlich. Das heißt, sie verlegt die Leitungen nur, wenn genug Menschen mitmachen wollen. Bei der Kooperationsvereinbarung geht es vor allem um den Anschluss von Privathaushalten. Die kommunalen Einrichtungen in Ilvesheim (unter anderem das Rathaus, der Bauhof und die Schule) haben bereits einen Glasfaseranschluss. Doch wie sieht es in den anderen Städten und Gemeinden zwischen Neckar und Bergstraße aus? Welche Vereinbarungen gibt es dort? Und wie sind die kommunalen Einrichtungen angeschlossen?

Edingen-Neckarhausen

Das Unternehmen Deutsche Glasfaser hat in Neckarhausen bereits Glasfaser verlegt. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. Für Edingen habe die Deutsche Giganetz bereits angefragt, so die Sprecherin weiter. Man wolle das gesamte Gemeindegebiet eigentlich lieber aus einer Hand ausbauen lassen. Sollte sich die Deutsche Glasfaser in Edingen nicht bauen wollen, müsse man sich aber nach einem anderen Anbieter umsehen. Das könnte die Deutsche Giganetz sein. Bei kommunalen Einrichtungen gilt: Bisher verfügen die Schulen über einen Glasfaseranschluss. Wenn Edingen ausgebaut wird, erhält auch die Gemeinde eine Glasfaser-Anbindung.

Heddesheim

Der Gemeinderat hat im Juli einer Kooperationsvereinbarung mit dem Unternehmen NetComBW zugestimmt. Die NetComBW wird die Glasfaserkabel eigenwirtschaftlich verlegen. Wie die Verwaltung mitteilt, folgt in den nächsten Wochen die Vertragsunterschrift. Das ist zugleich der Startschuss für die Vermarktung. Die kommunalen Einrichtungen in Heddesheim sind bereits an das Glasfasernetz angeschlossen oder werden es bis Mitte 2023 sein. Dazu zählen Rat-, Bürger- und Feuerwehrhaus sowie das Alte Rathaus, die Karl-Drais-Schule, die Hans-Thoma-Schule und alle Gebäude im Sportzentrum.

Der Ilvesheimer Bürgermeister Andreas Metz (l.) und Sebastian Bergmann bei der Vertragsunterschrift. © Torsten Gertkemper-Besse

Hirschberg

Hirschberg hat seinen Kooperationsvertrag mit der NetCom BW im Juli bereits unterzeichnet. Dort läuft aktuell schon die Vorvermarktung. „Wir hoffen, mit dem Start der ersten Maßnahmen noch im Novenber beginnen zu können“, schreibt die Verwaltung. Kommunale Einrichtungen sind aktuell noch nicht an das Glasfasernetz angeschlossen. Sobald diese über die NetCom BW verfügbar sind, werde man die kommunalen Einrichtungen „sukzessive anschließen“, heißt es. In den beiden Schulen soll der Ausbau mit Glasfaser planmäßig 2023 beginnen. Ob sie in dem Jahr auch ans Netz gehen können, hänge „von zu vielen Faktoren ab“ und lasse „sich aktuell nicht seriös beantworten“.

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Ladenburg

Die Stadt ist nach Angaben aus dem Rathaus aktuell in Vorgesprächen mit mehreren Unternehmen, die einen Glasfaserausbau anbieten. Im kommenden Jahr will die Verwaltung eine Empfehlung aussprechen. „Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, alle kommunalen Liegenschaften über ein eigenes Glasfasernetzes zu verbinden“, teilt eine Sprecherin mit. Das betreffe alle Schulen, das Rathaus, die Musikschule, das Lobdengau-Museum, die Stadtbibliothek, das Haus des Kindes, den Kindergarten Römernest sowie den Bauhof. Die Anschlüsse seien bereits weitgehend realisiert.

Schriesheim

Die Stadt hat im Juli eine Kooperationsvereinbarung mit der NetCom BW geschlossen. Derzeit ist das Unternehmen noch mit der Akquise in Hemsbach und Laudenbach beschäftigt. Danach sei voraussichtlich Schriesheim an der Reihe, erklärt die Verwaltung. Das Rathaus hat seit zwei Jahren einen Glasfaseranschluss. Andere kommunale Einrichtungen sind über ein internes Netz daran angebunden. In Ursenbach hat der Zweckverband Fibernet bereits flächendeckend Glasfaser verlegt, in Altenbach liegt in Teilbereichen Glasfaser. Die Verwaltungsstelle und die Feuerwehr sollen „in den kommenden Monaten“ mit einen solchen Anschluss bekommen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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