Ilvesheim

So geht s in Ilvesheim mit dem Glasfaserausbau weiter

Der Kooperationsvertrag von Gemeinde und Deutscher Giganetz ist unterschrieben. Jetzt geht es darum, genug Ilvesheimerinnen und Ilvesheimer für einen Glasfaseranschluss zu gewinnen. Das müssen Sie jetzt wissen.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Sebastian Bergmann von der Deutschen Giganetz ist zuversichtlich. „Wenn wir planmäßig vorankommen, können wir Ilvesheim bis Sommer 2024 flächendeckend ans Glasfasernetz anschließen“, erklärt der Manager für regionale Kooperation. Mit der Vertragsunterzeichnung sei der Startschuss gefallen.

Im Februar des kommenden Jahres will das Unternehmen mit der Vermarktung beginnen. Das bedeutet: Plakate, Infostände, Online-Veranstaltungen und Briefe in jeden Haushalt. Es wird also nahezu unmöglich sein, nichts vom anstehenden Glasfaserausbau mitzubekommen. Im Sommer 2023 könnten die etwa ein Jahr dauernden Bauarbeiten beginnen.

Ob es auch wirklich dazu kommt, unterliegt aber noch einer Bedingung. Das Unternehmen muss genügend Menschen zusammenbekommen, die einen Glasfaseranschluss haben wollen. Das Ziel sind 35 Prozent der Wohneinheiten. Denn nur so lohnen sich die Investitionen in Höhe von etwa sechs Millionen Euro für das Unternehmen.

Die Deutsche Giganetz bietet an, Glasfaseranschlüsse bis in jede Wohnung zu verlegen. Dies ist für den Endverbraucher kostenlos, wenn er einen Telefon- und Internetvertrag für mindestens zwei Jahre mit der Deutschen Giganetz abschließt. Nicht nur in Ilvesheim, sondern auch in anderen Kommunen ist der eigenwirtschaftliche Ausbau mittlerweile das Mittel der Wahl, wenn es um das Anschließen von Privathaushalten an das Glasfasernetz geht (siehe Artikel oben). Hintergrund ist, dass die meisten Städte und Gemeinden „zu gut“ mit Internet versorgt sind, um eine Glasfaser-Förderung zu bekommen.

Belastungen unvermeidbar

Wenn die Deutsche Giganetz in Ilvesheim Glasfaser verlegt, wird das im gesamten Ort zu spüren sein. „Das wird Belastungen für die Anwohner mit sich bringen“, betont Bürgermeister Andreas Metz, und Bauamtsleiter Pascal Tholé ergänzt: „Hier wird jeder Gehweg aufgemacht, um Kabel zu verlegen.“ Tholé und Metz heben aber noch weitere positive Effekte hervor. Wenn der Boden für die Verlegung eines Kabels geöffnet werde, könne man beim Schließen der Grube auch gleich versickerungsfähiges Pflaster verlegen. „So sind wir auch besser für Starkregenereignisse gerüstet und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe“, sagt Metz. Tholé hebt dabei die wichtige Rolle des Bauamts hervor: „Eine enge Abstimmung untereinander ist hier essenziell.“

Die Glasfaserkabel sollen unter Gehwegen in einer Mindesttiefe von 45 und unter Straßen in einer Mindesttiefe von 60 Zentimetern verlegt werden. Die Qualitätsstandards waren es auch, die am Ende den Ausschlag gaben, erklärt Bürgermeister Metz. Ein weiterer Punkt war, dass die Deutsche Giganetz Anschlüsse direkt in die Wohnungen verlegt – und zum Beispiel nicht nur bis in den Keller.

Matrix erstellt

Gemeinderat und Verwaltung hatten unter anderem eine Matrix erstellt, um zu entscheiden, wer von den drei Bewerbern den Zuschlag erhält. Die endgültige Entscheidung für die Deutsche Giganetz fiel einstimmig in nicht öffentlicher Sitzung. Das Unternehmen war zuvor aber schon einmal zu einer öffentlichen Gemeinderatssitzung eingeladen gewesen, um sich vorzustellen – genau so wie einer der Mitbewerber.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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