Glasfaser ist Zukunft – das mag sich abgedroschen anhören, ist es aber nicht. Denn die Technologie wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer wichtiger werden. Glasfaserkabel bieten große Kapazitäten zur Übertragung von Daten – eine Grundvoraussetzung für schnelles Internet. Der Datenverkehr über das Netz ist in der Vergangenheit stark angewachsen, sei es im privaten oder im geschäftlichen Bereich. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Genau aus diesem Grund müssen bereits heute die Voraussetzungen für eine gute Versorgung in der Zukunft geschaffen werden.
Wenig Förderung
Dass beim Glasfaserausbau zwischen Neckar und Bergstraße nun verstärkt privatwirtschaftliche Unternehmen in den Vordergrund rücken, ist keine Überraschung. Der Rhein-Neckar-Kreis hat mit seinem Zweckverband Fibernet viel dafür getan, die Glasfaser-Versorgung in der Region zu verbessern, sei es durch die Erschließung abgelegener Ortschaften oder das Verlegen von großen Hauptleitungen (auch Backbone = Rückgrat). Er kann aber nur aktiv werden, wenn die Vorhaben gefördert werden.
Wenn es um die Erschließung einzelner Haushalte geht – vor allem in Ballungsgebieten wie der Metropolregion – sieht es schlecht aus mit der Förderung. Der Grund dafür ist paradox: Die Versorgung mit schnellem Internet ist „zu gut“, als dass der Staat einen Ausbau der Datenkapazität fördern würde. Der eigenwirtschaftliche Ausbau bietet daher für viele Endverbraucher eine gute Chance, sich für die künftige Entwicklung zu rüsten. Zugleich überträgt ihnen der Staat damit auch ein Stück weit die Verantwortung. Nur wenn eine gewisse Quote erfüllt wird, fangen die Unternehmen überhaupt an, Kabel zu verlegen. Es muss sich schließlich für sie lohnen.
Spürbare Bauarbeiten
Der Ausbau wird nicht ohne Spuren an den Menschen vorübergehen. Dafür muss man sich nur vor Augen führen, was das Wort „flächendeckend“ bedeutet. Gehwege werden aufgerissen, kaum ein Fleck in der Gemeinde wird von Baustellen verschont bleiben – auch wenn sie hoffentlich nicht lange dauern. Aber es lohnt sich, diese Mühen auf sich zu nehmen. Mögen die Kapazitäten herkömmlicher Kabel heute noch ausreichend sein, wird es bei dem steigendem Datenverbrauch in den kommenden Jahren knapp werden.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/meinung_artikel,-meinung-glasfaserausbau-in-der-region-wichtig-fuer-die-zukunft-_arid,2014473.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Neckar-Bergstraße Glasfaserausbau in der Region: Wichtig für die Zukunft
Dass in der Region immer mehr Unternehmen Glasfaserkabel verlegen wollen, ist gut und richtig, findet Torsten Gertkemper-Besse. Er sieht die Verantwortung nun auch beim Endverbraucher.