Kinderkrippe

Darum rollen immer noch Bagger an der Ilvesheimer Mehrzweckhalle

Die Mehrzweckhalle in Ilvesheim ist eigentlich fertig saniert. Im Außenbereich rollen allerdings immer noch Bagger. Womit das zu tun hat und wann die Arbeiten abgeschlossen sein sollen.

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Torsten Gertkemper-Besse
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Noch prägen Baugeräte das Bild. In wenigen Wochen soll das Außengelände der Krippe in Ilvesheim fertig sein. Im Hintergrund ist der Anbau zu sehen, der sich nahtlos in die bestehende Gebäudestruktur (links außerhalb des Bildes und schräg rechts neben dem Baum) einfügt. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Die Bruchstücke des alten Bodenbelags sind in der Mitte zu einem Hügel aufgeschüttet, rundherum mehrere Haufen mit Kies und Erdreich. Dazwischen stehen Bagger, Schaufeln und weiteres Baugerät. Noch deutet wenig darauf hin, was hier in den nächsten fünf Wochen entstehen soll: das Außengelände einer Krippe, also einer Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahre. Vor wenigen Tagen haben neben der Ilvesheimer Mehrzweckhalle die Bauarbeiten für das knapp 160.000 Euro teure Vorhaben begonnen.

Gemeinde Ilvesheim kauft Spielgeräte für Außengelände der Krippe frühzeitig

Die aktuellen Arbeiten machen dabei nur einen Teil der Kosten aus. Sie schlagen mit etwas mehr als 125.000 Euro zu Buche. Der Rest kommt durch die Spielgeräte und das Sonnensegel zustande, die einmal auf der Fläche stehen sollen. „Die haben wir selbst beschafft, wir haben sie auch schon geliefert bekommen“, berichtet Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Das liegt an den langen Lieferzeiten. Die Gemeinde habe die Spielgeräte frühzeitig erworben, andernfalls wäre das Gelände fast fertig gestaltet gewesen, nur die Geräte hätten gefehlt. Das Gute ist: Die Firma, die das Areal nun herrichtet, kümmert sich auch um den Aufbau der bereits vorhandenen Spielgeräte.

Für das Außengelände der Krippe musste die Friedrich-Ebert-Schule einen Teil ihres Schulhofs aufgeben. © Torsten Gertkemper-Besse

Ihre Innenräume hat die Krippe bereits vor einigen Wochen – zu Beginn des neuen Kindergartenjahres – bezogen. Die Einrichtung war früher in den Containern in der Heddesheimer Straße untergebracht. Jetzt befindet sie sich im Multifunktionsgebäude und einem eigens geschaffenen Anbau. Dieser ist von außen kaum als solcher zu erkennen, da er nicht hervorsteht, sondern eine bisher bestehende Lücke im Gebäudecorpus schließt. Das jetzt entstehende Außengelände grenzt unmittelbar an den Anbau an. Dafür hat man sich einen kleinen Teil des Schulhofs der benachbarten Friedrich-Ebert-Schule genommen.

Die Krippe an der Ilvesheimer Mehrzweckhalle bekommt mehrere Spielgeräte

In diesem Bereich war früher Asphalt, künftig wird hier mit Sandflächen und einer wassergebundenen Decke gearbeitet – unter anderem, um genug Wasser für den großen Nussbaum durchzulassen. Es ist aber auch eine gepflasterte Fläche geplant, damit die Kinder dort mit Bobbycars und Lernrädern herumfahren können. Die bereits beschafften Spielgeräte werden sich auf der zentralen Sandfläche befinden. Dazu zählen eine Spielhütte mit Giebeldach, ein kleines Holzschiff sowie ein Sandtisch, an dem Kinder spielerisch ihre Feinmotorik trainieren.

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Die Planungen dafür wurden intern im Rathaus angefertigt. Die im Bauamt angestellte Architektin Zobi Amanzadeh hatte das Konzept im vergangenen Jahr auch den Mitgliedern des Gemeinderats vorgestellt. Die Krippenleitung war laut Verwaltung bei den Planungen immer einbezogen, auch ein Sachverständiger wurde während der Entwurfsphase hinzugezogen.

So hängt der Umzug der Krippe in Ilvesheim mit der Sanierung der Mehrzweckhalle zusammen

Der Umzug der Kinderkrippe steht auch im Zusammenhang mit der kürzlich abgeschlossenen Sanierung der Mehrzweckhalle. Dort, wo nun die Krippe ist, befanden sich früher Kindergartengruppen (Kinder von drei bis sechs Jahren). Diese mussten für die Krippe weichen, fanden aber in unmittelbarer Nähe eine neue Heimat – nämlich in der neuen Mehrzweckhalle. Dort wurden im Zuge der Sanierung mehrere Nebenräume zu Kindergarten-Räumen umgebaut. Mehrzweckhalle und Multifunktionsgebäude (wo sich jetzt neben der Krippe auch immer noch Kindergartengruppen befinden) sind durch mehrere Türen und Gänge miteinander verbunden.

In den Nebenräumen der frisch sanierten Mehrzweckhalle sind Kindergartengruppen untergebracht. © Torsten Gertkemper-Besse

Die Außenanlage der Kinderkrippe kann als Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen rund um die Mehrzweckhalle gesehen werden. Sie begannen im Winter 2022. Während der Hallensanierung wurden unter anderem die sanitären Anlagen modernisiert, die Fassade erneuert, eine Lüftungsanlage eingebaut und die Küche auf Vordermann gebracht. Die Vereine nutzen die Halle bereits seit Beginn dieses Jahres wieder für Veranstaltungen, der Neujahrsempfang der Gemeinde und des Karnevalvereins Insulana machte den Auftakt.

So viel hat die Gemeinde Ilvesheim für die Sanierung der Mehrzweckhalle ausgeben müssen

Die Kosten für die Sanierung liegen bei etwas mehr als acht Millionen Euro. 1,3 Millionen davon kommen aus Fördermitteln von Bund und Land. Während der Corona-Pandemie hatte der Ilvesheimer Gemeinderat mehrheitlich entschieden, den Bau des Kombibads aufzuschieben und die Sanierung der Mehrzweckhalle vorzuziehen. Dafür gab es aus Sicht der Verwaltung mehrere Gründe. Zum einen konnten die Fördermittel nur zeitlich befristet abgerufen werden. Zum anderen ist die Kinderbetreuung, um die es bei der Hallensanierung schließlich auch ging, eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Der Bau und Betrieb von Schwimmbädern gilt hingegen als freiwillige Leistung.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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