Reaktionen - Wie Unirektor Bernhard Eitel, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Stadtchef Eckart Würzner den geplanten Verbund der Unikliniken Mannheim und Heidelberg bewerten

Wie die Fusion der Unikliniken Mannheim und Heidelberg von Rektor, Stadtchef und Ministerin bewertet wird

Von 
Michaela Roßner
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Eckart Würzner, Theresia Bauer und Rektor Bernhard Eitel beim Spatenstich zum „AudimaX“ im Neuenheimer Feld im Oktober 2020. Mit dabei: Carsten Könneker von der Klaus Tschira Stiftung. © Philipp Rothe

Heidelberg. Viel Zuspruch, aber auch kritische Anmerkungen: So reagieren Rektor, Wissenschaftsministerin und Stadtchef auf die Ankündigung aus Stuttgart in der vergangenen Woche, dass das Klinikum Mannheim und das Uniklinikum Heidelberg einen Verbund bilden sollen.

Oberbürgermeister Eckart Würzner zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung der Landesregierung, vorerst keine Fusion der Unikliniken anzugehen: „Das ist viel zu kurz gesprungen. Es geht eben nicht nur um eine Sanierung des Mannheimer Universitätsklinikums.“ Es sei das erklärte Ziel gewesen, „die Metropolregion mit einer Life Science Alliance in die Liga der besten Medizinstandorte der Welt zu führen“. Für diese Strategie ist die Fusion der beiden Universitätskliniken aus Würzners Sicht ein zentraler Baustein: „Dadurch entstehen eine ganze andere Verbindlichkeit und Schlagkraft als durch einen Verbund, bei dem jedes Haus seine eigene Leitung und seine eigenen Abläufe behält.“

„Hier muss mehr passieren“

„40 Millionen Euro für die Allianz und das Festhalten an zwei weiterhin organisatorisch getrennten Universitätskliniken führen uns sicher nicht auf Augenhöhe mit Boston. Da muss mehr für den Medizinstandort kommen, sowohl vom Wissenschafts- wie vom Finanzministerium“, sagte Würzner weiter. „Nur mit einer Fusion und mit dreistelligen Millionen-Beträgen für die Life Science Alliance können wir das gesteckte Ziel erreichen“, betonte der Stadtchef.

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„Das ist ein wichtiger Durchbruch und eine tragfähige Richtungsentscheidung. Auf dieser Grundlage können wir endlich die nächsten Schritte angehen,“ freute sich hingegen Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin und Heidelberger Landtagsabgeordnete. Sie kandidiert im November bei der OB-Wahl in Heidelberg und gibt aus diesem Grund im September ihr Ministeramt in Stuttgart ab.

„Die Universität Heidelberg begrüßt die Richtungsentscheidung der Landesregierung, die Universitätskliniken unter einem Dach zu vereinen, als logischen Schritt im Aufbau eines international sichtbaren Leuchtturms für Medizin, Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie in der Region“, reagierte der Heidelberger Unirektor Bernhard Eitel: „Im Zusammenspiel von Lebenswissenschaften und Medizin mit den Naturwissenschaften werden so herausragende Voraussetzungen nicht nur für die Translation von Spitzenforschung in die Patientenversorgung, sondern auch für den Transfer in innovative industrielle Anwendungen geschaffen.“

Es sei „unverzichtbar, dass Mannheim jetzt unter die Arme gegriffen wird, um das wirtschaftlich angeschlagene Universitätsklinikum der Stadt zu stabilisieren und um möglichst schnell das große Bauprojekt ,Neue Mitte’ zu realisieren“. Bauer weiter: „Es ist bekannt, dass ich mir eine schnellere Grundsatzentscheidung gewünscht habe. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass es nun gelungen ist, die Tür für eine gemeinsame Universitätsmedizin in der Spitzenregion Heidelberg-Mannheim zu öffnen. Es geht um die langfristige Festlegung finanzieller Ressourcen.“

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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