Fastnacht

Tolles Wetter, strahlende Gesichter und viele Hexen: So war der Heidelberger Fastnachtsumzug

Perfektes Wetter und eine Rekordzahl an Beteiligten und Zuschauern: Strahlende Gesichter hat es am Dienstagnachmittag bei den Veranstaltern des Heidelberger Fastnachtsumzugs gegeben

Von 
Michaela Roßner
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Strahlender Sonnenschein und eine Rekordzahl an teilnehmenden Gruppen: Der Heidelberger Fastnachtsumzug sorgte am Dienstag für strahlende Gesichter. © Philipp Rothe

Heidelberg. Perfektes Wetter und eine Rekordzahl an Beteiligten und Zuschauern: 180 000 Menschen – so viele wie noch nie – haben weit überwiegend gut gelaunt den rund zweieinhalbstündigen Heidelberger Fastnachtszug miterlebt. Besonders viele junge Menschen feierten eine große friedliche Party in der Innenstadt. Eine Rekordzahl gab es auch an Teilnehmenden: 2000 Menschen machten mit. Chef-Organisator Joe Schwarz ist als Zugmarschall – hinter einem Polizeiwagen – der Erste, der durch die Fußgängerzone läuft. Eine coole Sonnenbrille auf der Nase, hält er ein Handy am Ohr und klärt offenbar noch ein paar Details.

Die große Verantwortung, die der erfahrene Veranstaltungsmanager von Heidelberg Marketing trägt, mag ihm sicher in diesem Moment niemand abnehmen. Später am Abend ist er einfach nur glücklich: „Es war ein wunderbarer und erfolgreicher Fastnachtsumzug.“ Der Elferratswagen der Ziegelhäuser Karnevalsgesellschaft 1913 ist der erste Laster, der durch die Menge rollt. Vom oben ruft der Ehrensenator und Bundestagsabgeordnete Alexander Föhr (CDU) „Ahoi“ in die Menge: Die Karnevalisten im Heidelberger Stadtteil pflegen den gleichen Karnevalsruf wie ihre Kollegen in Mannheim. Am Anatomiegarten moderieren Hellmuth Becker, Sitzungspräsident des Clubs der Schafsköpfe, und Max Fels (Ehrensitzungspräsident der Pfaffengrunder Karneval Gesellschaft 1954) die Zugnummern. Gegenüber, auf einem Balkon, kommentiert Fastnachtsurgestein Günther Hess für Radio Regenbogen das närrische Geschehen.

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Zigtausende Besucher säumen den Heidelberger Umzug

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Viele Hexengruppen laufen im Zug mit. Sie kommen aus dem ganzen Land, etwa die Dornwaldhexen aus Durlach oder die Guggemusiker Hexaheuler aus Freudenstadt. Eine Gruppe hat ein rollendes Gefängnis mitgebracht, in das bevorzugt junge Frauen vom Straßenrand eingesperrt und ein Stück weit mitgenommen werden. So wie Lisa aus Eppelheim. „Ich dachte, wir sehen dich nie wieder“, sind ihre Freundinnen wenig später erleichtert, als die junge blonde Frau wieder zu ihnen stößt. Drei Motivwagen glossieren das Zeitgeschehen: „Der faule Pelz ist aufgewacht“, spielt das Heidelberger Karneval Komitee auf die Nutzung des alten Altstadtgefängnisses für suchtkranke Straftäter an. „Ganz Deutschland eine Psychiatrie, da reichen 80 Plätze nie“, heißt es – und aus den vergitterten Fenstern schauen die Porträts von Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner heraus.

Plüschkostüme im Trend

Viele Zuschauer an der Strecke haben sich ähnlich fantasievoll gekleidet wie die Profis von den Karnevalsvereinen. Ein Trend: Rentiergeweihe oder Plüschohren, die mittels Haarreif auf dem Kopf wackeln. Vermutlich ein angehender Marketing-Experte ist jener junge Mann, der auf seinem weißen T-Shirt sein Tinder-Profil verewigt hat.

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Es sind vor allem Heranwachsende und junge Erwachsene, sie sich in Cliquen oder großen Gruppen zusammen den Umzug anschauen, einige haben Getränkeflaschen im Gepäck. Neben Supermännern und -frauen sind vor allem Plüschkostüme zu sehen: In grün oder rosa haben sich ganze Familien in Hasen, Schweinchen oder auch Frösche verwandelt. Auch Umwelt- und Klimaschutzbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) folgt dem Trend: Er mischt sich als Känguru unter die Menge, samt Känguru-Nachwuchs im Beutel. Seine SPD-Kollegin Stefanie Jansen setzt zum schwarz-weißen Anzug einen pinkfarbenen Hut auf. Den Fastnachtsumzug kennt die Heidelbergerin schon aus der eigenen Kindheit. Heute ist sie Mitglied in gleich mehreren Heidelberger Fastnachtsvereinen und steigt mit CDU-Stadträtin Nicole Marmé auf einen Karnevalswagen, um bis zum Marktplatz mitzurollen.

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Oberbürgermeister Eckart Würzner hingegen schließt sich dem Jugendgemeinderat an, der als eine der letzten Fußgruppen mitmacht, bevor der „Lumpensammler-Wagen“ von Radio Sunshine kommt und eine riesige Gruppe von jungen Partyfreunden mit fetten Beats hinter sich „hersaugt“.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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