Streik (mit Fotostrecke)

Mitarbeiter von Heidelberger Uniklinik-Tochterfirmen fordern Tarifvertrag

Sie arbeiten in Tochterunternehmen des Heidelberger Universitätsklinikums, werden aber zum Teil schlechter bezahlt als ihre Kollegen des Mutterunternehmens. Warum Mitarbeitende aus Technik und Reha-Einrichtung streiken

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Michaela Roßner
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Mitarbeiter zwei Tochterfirmen des Uniklinikums streiken. © Philipp Rothe

Heidelberg. Für die Handwerker und Techniker, die sich sonst um Lüftung, Licht und vieles andere im Betrieb des Heidelberger Universitätsklinikums (UKHD) kümmern, ist es der erste Streiktag: Gemeinsam mit den Kollegen des Kurt-Lindemann-Hauses, einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation, kämpfen sie für Tarifverträge. Die beiden Tochterunternehmen zogen am Mittwochmittag durchs Neuenheimer Feld, um vor dem Verwaltungsgebäude des Medizinzentrums ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Nur noch 100 Beschäftigte mit Tarifvertrag

Von den rund 250 Beschäftigten Klinik-Technik GmbH haben nur noch 100 einen Tarifvertrag, erklärt Monika Neuner von der Gewerkschaft Ver.di. So entstünde in der Belegschaft eine Ungleichbehandlung: Es gebe Kollegen, die für eine 40-Stundenwoche das niedrigste Einkommen erhielten, während die alten Verträge eine 38,5 Stunden-Woche und Weihnachtsgeld bekämen, eine dritte Gruppe wiederum arbeite 39 Stunden. „Viele von uns gehen in Rente, werden nicht ersetzt“, beschrieb ein Mitarbeiter die aus Sicht kritische Entwicklung.

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Warnstreik an der Uniklinik Heidelberg

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Ohne Universitätskliniks-Tarif müssen auch die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lindemann-Hauses auskommen. Hintergrund sei, dass das Universitätsklinikum 2005 die Orthopädie und die Reha-Einrichtung übernommen hätten. „Über Jahre hinweg Gewinne“ seien abgeschöpft worden. Nun werde versucht, die Mitarbeiter mit Verkaufsszenarien einzuschüchtern. „Das geht gar nicht“, kritisierte Neuner. In den unterschiedlichen Berufsgruppen würden zwischen acht bis 13 Prozent weniger Gehalt bezahlt als in derselben Berufsgruppe an der Uniklinik. Für Heidi. eine frühere Mitarbeiterin, die sich mit den Streikenden solidarisiert, ist das „unvorstellbar“ – besonders für ein Landesunternehmen.

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Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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