ÖPNV

Grünes Licht für Pläne für Heidelberger RNV-Betriebshof

Seit mehr als zehn Jahren wird intensiv über eine Modernisierung des RNV-Betriebshofs in Heidleberg diskutiert. Am Donnerstag hat der Gemeinderat die Doppel-Stock-Pläne auf den Weg gebracht

Von 
Michaela Roßner
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Der RNV-Betriebshof in der Bergheimer Straße in Heidelberg soll am Standort modernisiert werden. Zusätzlich werden zwei dezentrale Abstellanlagen in Wieblingen und Rohrbach-Süd geplant. © Philipp Rothe

Die Planungen für den neuen Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) in Heidelberg können ins Detail gehen: Mit großer Mehrheit hat der Heidelberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend für den insgesamt 142 Millionen Euro teuren Neubau einer doppelstöckigen Straßenbahn- und Elektrobus-„Garage“ sowie eine zusätzliche Straßenbahn-Abstellanlage in Wieblingen (Haltestelle „Berufsschule“) gestimmt. Damit geht eine seit mehr als zehn Jahren intensiv geführte Diskussion um die Modernisierung der ÖPNV-Schaltzentrale in Heidelberg zu Ende. Auch der Umzug auf eine Freifläche im Heidelberger Westen war bereits beschlossene Sache, wurde dann aber in der Folge eines Bürgerentscheids wieder zurückgenommen.

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Keinen größeren Zuspruch bekam der von „Bunte Linke“-Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz eingebrachte Antrag, die Pläne insgesamt noch einmal überarbeiten und auf die Abstellanlage in Wieblingen verzichten zu wollen. Weiler-Lorentz stießen zudem die veranschlagten Kosten kräftig auf, die sich in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt haben: Für den Neu- und Umbau an der Bergheimer Straße werden nun 120 Millionen Euro eingepreist. Platz für 30 Busse und 32 Straßenbahnen sieht der Entwurf für den neuen Betriebshof aus. Längst ist der in Teilen mehr als 130 Jahre alte Betriebshof an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Die Abstellanlage in Wieblingen, wo 18 Bahnen „parken“ können sollen, kostet 22 Millionen Euro.

Neubau vom rnv Betriebshof am Ochsenkopf in Heidelberg verworfen

Ein Betriebshof-Neubau auf grüner Wiese am Großen Ochsenkopf war schon geplant, wurde aber nach Bürgerprotesten verworfen. Am 21. Juli 2021 fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass statt dessen im laufenden Betrieb auf dem alten Gelände umgebaut werden soll. Rund 21 000 Quadratmeter groß ist die Fläche, auf der genügend Platz für die modernen langen Straßenbahnen genauso wie für die Elektrobusflotte sein soll. Um die parallel laufenden Schleifen für die Bahnen in diesem engen Bereich unterzubringen, wird mit einer Einfahrt an der Bergheimer Straße und mit einer Ausfahrt in die Metz-Straße geplant. Den in der Mitte der Schienenovale entstehenden Platz haben die Planer genutzt, um an dieser Stelle im Gebäude lange Rampen aufs Dach einzubauen. Auf ihnen rollen die langen E-Gelenkbusse künftig nach oben, wo sie geladen und gewartet werden. All das haben die Planer in einem Entwurf untergebracht, der auf den Betriebshof ein weiteres Stockwerk und eine Art großen Carport draufsetzt. Ein 4000 Quadratmeter großer Park an der Emil-Maier-Straße soll Pflanzen und Schatten sowie Aufenthaltsqualität bringen.

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„Durch die zweigeschossige und kompakte Bauweise ist zudem weniger dezentrale Abstellfläche nötig, als ursprünglich angenommen“, verweist die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ursula Röper auf einen Zusatzeffekt, der vor allem im Heidelberger Süden sehr begrüßt wird: Eine zusätzliche Abstellfläche für Straßenbahnen in Rohrbach-Süd, wie zunächst vorgesehen, wird nun erst einmal nicht notwendig.

„Wir stehen hinter einem gut funktionierenden ÖPNV“, begründete CDU-Fraktionschefin Nicole Marmé die Zustimmung der Mehrheit ihrer Fraktion, auch wenn man „über die Genese“ dieser Entscheidung „sehr unglücklich“ sei, verwies sie auf das verfehlte Quorum des Bürgerentscheids gegen den Standort Ochsenkopf, der trotzdem zu einer Kursänderung im Gemeinderat geführt hatte. SPD-Fraktionsspitze Anke Schuster verwies darauf, dass die Mitarbeiter des Nahverkehrsunternehmens nun endlich bessere Arbeitsplatzbedingungen bekämen.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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