Heidelberg

Gewerbesteuereinnahmen für 2022 in Heidelberg auf Rekordhoch

169 Millionen Euro hat Heidelberg an Gewerbesteuern 2022 eingenommen - so viel wie noch nie. Was das mit Partys von jungen Leuten zu tun hat

Von 
Michaela Roßner
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Die Stadt fördert auch 2024 weiter die Feierkultur. © Philipp Rothe

Heidelberg. Zufriedenes Gesicht beim Heidelberger Kämmerer - und gute Nachricht für alle Einwohner: Die Gewerbesteuereinnahmen für 2022 kletterten in Heidelberg auf ein Rekordhoch. 169 Millionen Euro - so viel wie noch nie - wurden eingenommen. Auch das Städtische Theater hat eine deutlich bessere Jahresbilanz hingelegt als erwartet.

Die Einnahmen aus den Gewerbe- und Industriebetrieben der Stadt bilden die Pfeiler für den Wohlstand der Stadt, unterstreicht Stadtchef Eckart Würzner bei einem Gespräch zum Jahresabschluss. Sie seien die Grundlage für Geschenke und freiwillige Leistungen, die in Heidelberg angeboten würden.

So sind gerade vom Gemeinderat 300 000 Euro für das kommende Jahr bereitgestellt worden, um die Feierkultur für junge Menschen weiter zu unterstützen - ein Beispiel von vielen für eine freiwillige Leistung. Hier werden Projekte der Jugendkultur finanziell unterstützt, Räume bereitgestellt etwa für Konzerte sowie Partys angeboten - die letzten beiden Bereiche liegen unter Regie des Nachtbürgermeisters Jimmy Kneipp. Sehr gut lief es in der Spielzeit 2021/2022 auch fürs Städtische Theater. Der Gemeinderat genehmigte nun den Jahresabschluss. Ein Plus von 1,4 Millionen Euro stand am Ende unter dem Strich. Zwar trugen auch größere Einnahmen bei den Ticketverkäufen (plus 1,2 Millionen Euro) zu dem tollen Ergebnis bei. Doch bilden die Kartenerlöse insgesamt nur einen Bruchteil der Einnahmen, die das Theater verwenden darf. 2,9 Millionen Euro waren das in der Spielzeit 2021/2022.

Mehr Einnahmen als gedacht

Dem stehen „sonstige betriebliche Erträge“ in Höhe von knapp 32 Millionen Euro gegenüber - vor allem Zuschüsse und damit kommunale Gelder. Der Grund für den positiv stimmenden Kassensturz: Die Lockerungen in der Corona-Pandemie machten im Vergleich zum Plan höhere Umsatzerlöse aus Eintrittsgeldern möglich. Ein Teil dieses Überschusses schöpft die Stadt nun als Investition in die Zukunft ab: Gut 153 000 Euro werden mit dem städtischen Zuschuss in der Spielzeit 2023/2024 verrechnet. 169 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen - von der anderen Rheinseite wird Heidelberg sicher beneidet. Denn aus Ludwigshafen kam jüngst die Schreckensbotschaft, dass Gewerbesteuern in Höhe von 170 Millionen Euro zurückerstattet werden müssen.

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Zurück nach Heidelberg: Mit 160 Millionen Euro standen indes die Heidelberger Stadtwerke zum Jahresende 2022 bei Kreditinstituten in der Kreide. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung die Jahresrechnung gebilligt und den Wirtschaftsplan 2024 genehmigt. Damit verbunden ist die Erlaubnis, weitere neun Millionen Euro an Krediten aufzunehmen. Rund 7,6 Millionen Euro sollen allein in Kanalsanierungen gesteckt werden: in Handschuhsheim, in den Bau des Hauptsammelkanals West, in die Planung des Kanalbaus Eppelheimer Straße West und die Maßnahme Dossenheimer Landstraße.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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