Ladenburg

In Ladenburg nur eine Anmeldung zum Freiwilligen-Projekt

Für das Projekt des Pferdesportvereins Ladenburg zum Freiwlligentag gab es nur eine einzige Anmeldung. Die Vereinsverantwortlichen konnten sich nur auf die stützen, die auch sonst immer da sind

Von 
Peter Jaschke
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Beim Pferdesportverein packen Marlene (v. r.), Maja, Frank Richter und Sebastian mit an, um das bevorstehende Herbstturnier vorzubereiten. © Peter Jaschke

Ladenburg. Es wäre so viel mehr zu tun gewesen. Doch zum Auftakt des regionalen Freiwilligentags hatte sich in Ladenburg lediglich eine Person angemeldet. Bis Samstagnachmittag war diese nicht und auch niemand weiteres aufgetaucht. Außer denen natürlich, die auch sonst immer ehrenamtlich mit anpacken beim Pferdesportverein (PSV) Heidelberg-Ladenburg. Nämlich fleißige Mitglieder. Mehrheitlich junge Frauen, Vorstandsleute und angestellte Kräfte bereiteten auf der Anlage im Kirchfeld das zweitägige Herbstturnier vor, das am Samstag, 28. September, beginnt.

Erfüllt wurde in Ladenburg dennoch auf jeden Fall „Wir schaffen was!“, das Motto auch der neunten, zweijährlichen Aktion der Metropolregion Rhein-Neckar. Zumal ebenso Stadtführung, Kunstausstellung und Jugendfußballspiele wie immer überwiegend durch Ehrenamtliche zu organisieren waren. Doch alle 15 Projekte, die in der Römerstadt im eigentlichen Sinne des klassischen Freiwilligentags am dritten Samstag im September auf dem Programm standen, bot der PSV an.

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Da hätten eigentlich der Dachboden des „Reiterstübchens“ isoliert, Regenrinnen an der Reithalle gesäubert, Koppelzäune repariert und Reitplätze von Unkraut befreit werden sollen. Dass an diesem Tag wohl niemand Weiteres mehr auftauchen würde, nahm Pressesprecher Frank Richter gelassen hin: „Es war ein Versuch, aber vielleicht sind unsere Projekte entweder zu speziell oder zu primitiv.“

Am Aktionstag vor zwei Jahren, so Richter, hätten noch zwei Helfende von außerhalb des Vereins mitgewirkt. „Schön wär´s wieder gewesen, aber wir kriegen das auch so hin, nur dauert´s dann eben länger, aber das ist auch nicht schlimm“, erklärte das Vorstandsmitglied.

Pressewart Frank Richter als Vorbild eines Ehrenamtlichen

Der 46-Jährige gehörte schon vor der Fusion mit Ladenburg vor bald zehn Jahren ab den 1990er Jahren zum Reiterverein Heidelberg. An diesem Nachmittag steuerte Richter den Radlader. Die Biertischgarnituren vor ihm in der Schaufel entnahmen nach und nach Marlene und Maja. Auch für die aktiven Reiterinnen darf „Engagement ist Gemeinschaftssache!“ als weiterer Leitslogan des regionalen Freiwilligentags gelten.

Zusammen bauen sie die Sitzgelegenheiten auf. „Es ist schön, am Wochenende in der Natur zu arbeiten“, sagte die 25-jährige Marlene aus Heidelberg, die bald ihr Rechtsreferendariat antritt. Die 17-jährige Schülerin Maja sah die Arbeit als „sportliche Betätigung bei angenehmem Spätsommerwetter“ an.

Zwei große Turniere und viel Breitensport sind zu stemmen

Jährlich zwei große, hochkarätige Sommerturniere und das eher breitensportliche Herbstreiten: Gibt es da noch stets genügend Helfende? „Alles könnte immer etwas besser sein“, antwortete Richter. Doch sei der Verein zumeist in der guten Lage, in ausreichender Zahl Freiwillige motivieren zu können und immer wieder auch Sozialstundenpflichtige zu bekommen.

„Es gibt Vereine, die verlangen von jedem Mitglied 40 Arbeitsstunden pro Jahr, bei uns sind es 15“, führte Richter aus. Vor der Reithalle kehrten zwei junge Frauen Kiefernnadeln und Sand zusammen. „Ich leiste Pflichtstunden ab, finde es aber wichtig, dass unsere Anlage schön aussieht, und dann macht es schon ein bisschen mehr Freude“, sagte die 20-jährige Studentin und PSV-Reiterin Liska. Die 13-jährige Hobbyreiterin Nevia empfand das ganz ähnlich und freute sich ebenso, damit das Vereinsgelände fürs Herbstturnier zu verschönern.

Derweil überprüfte PSV-Chef Jan Maltry die Technik im Richterturm. „Unser drittes Turnier im Jahr ist das für die Mitglieder“, sagte er. Es gebe da wieder viele Wettbewerbe für Kinder und es gehe familiär zu: „Wir erwarten viele Eltern, Verwandte und Bekannte unserer Aktiven.“

Maltry bedauerte es einerseits, dass sich diesmal beim Freiwilligentag keine zusätzlichen Helfenden eingefunden hatten: „Es gäbe noch viel zu tun, aber da müssen wir uns jetzt anderweitig behelfen.“ Andererseits sei es „schön zu sehen, wie viel man mit relativ wenig Leuten schafft, zumal Mammutaufläufe an Helfenden gar nicht leicht zu organisieren sind“.

Dressurprüfung als Highlight, Tiersegnung verschoben

Doch auch ohne Freiwilligentag sind bald wieder Ehrenamtliche gefragt: Beim PSV-Herbstturnier geht’s am kommenden Samstag bereits um halb acht Uhr morgens los. Die Meldezahlen sind hoch, auch im Dressurbereich. Als Höhepunkt gilt die Ein-Stern-Springprüfung der Klasse M am Sonntag, 29. September, um 15.30 Uhr. Ganztägig ist erneut Flohmarkt.

Verlegt werden muss allerdings die sonst gewohnte Pferde- und Tiersegnung, die stets im Wechsel mit Dossenheim und Schriesheim stattfindet, und zwar auf Sonntag, 27. Oktober, um 11 Uhr auf dem Abreitplatz im Kirchfeld 3.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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