Heidelberg. Mikael Appelgren kam vom Feld und stellte eine Frage, was im Normalfall umgekehrt ist. Doch der Schlussmann der Rhein-Neckar Löwen wollte nach dem 27:23 (10:8)-Sieg seiner Mannschaft über Górnik Zabrze im letzten Hauptrundenspiel der European League von dieser Redaktion wissen, auf wen der Handball-Bundesligist in der Play-off-Runde trifft. Es ist der kroatische Erstligist RK Nexe Nasice, der durch eine überraschende Niederlage bei IK Sävehof noch auf Rang drei in seiner Gruppe rutschte. Appelgren machte kein Geheimnis daraus, dass er lieber in seiner schwedischen Heimat bei IK Sävehof angetreten wäre. „Aber wir können das nicht ändern. Wir müssen es nehmen, wie es kommt“, sagte der Schlussmann.
Löwen-Schlussmann David Späth überragt erneut
Schon vor der Begegnung der Löwen gegen Zabrze war klar, dass es für beide Mannschaften rein sportlich um nichts mehr geht. Die Mannheimer hatten Platz zwei sicher und die Polen keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Angesichts der fehlenden Konstanz in den vergangenen Wochen wollte Löwen-Trainer Sebastian Hinze aber dennoch „Qualität“ und einen „Sieg“ von seiner Mannschaft sehen. Der erste Wunsch ging in der ersten Halbzeit auf keinen Fall in Erfüllung. Wenn man einmal von Schlussmann David Späth absieht. Mit sechs Paraden und einer Fangquote von 43 Prozent sorgte er vor dem Seitenwechsel wieder einmal dafür, dass die vielen Unkonzentriertheiten seiner Kollegen nicht schlimmer bestraft wurden.
Die Löwen starteten mit zwei technischen Fehlern von Jannik Kohlbacher und Philipp Ahouansou in die Begegnung, in den ersten fünf Minuten streuten Jon Lindenchrone und Tobias Reichmann auch noch jeweils einen Ballverlust ein. Dass es trotzdem 1:1 stand, lag an Späth.
Besonders Lindenchrone fand lange Zeit überhaupt nicht in die Partie. Der Däne begann auf der halbrechten Position anstelle seines Landsmanns Niclas Kirkeløkke, stand aber schon nach 20 Minuten bei vier Fehlwürfen. Kirkeløkke übernahm schließlich im Rückraum, Lindenchrone rückte auf die Außenposition - doch auch von dort aus scheiterte der Linkshänder zunächst.
Im Angriff war vieles Stückwerk bei den Löwen
Die spielerisch wahrlich limitierten Polen legten in einer Begegnung auf ganz, ganz schwachem Niveau zwischenzeitlich eine 7:6-Führung (24.) vor, weil Knorr und Ahouansou zuvor erneut jeweils den Ball verloren. Keine Frage: Im Angriff war vieles Stückwerk bei den Löwen. Es passte ins Bild, dass Lion Zacharias noch einen Siebenmeter ausließ und Ymir Gislason es nicht schaffte, den Ball im Gegenstoß zum Mitspieler zu passen. Und doch nahmen die Löwen eine Führung mit in die Pause, was gegen viele andere Gegner als Zabrze mit dieser Leistung nicht möglich gewesen wäre. Ausgerechnet Lindenchrone traf Sekunden vor dem Pausenpfiff zum 10:8. „In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass es um nichts mehr geht“, räumte Appelgren ein.
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Direkt zu Wiederbeginn des zweiten Durchgangs warf Lindenchrone schon wieder von der Außenposition über das Tor. Immerhin strahlte der Rückraum mit Kirkeløkke nun aber deutlich mehr Torgefahr aus, der Däne erzielte vier Treffer in Folge zum 16:13 (40.), Zacharias hatte dazwischen einen Gegenstoß ausgelassen. Und auch die Kollegen machten es nicht viel besser.
Der Mannheimer Angriff bestand im Prinzip nur noch aus dem neunfachen Torschützen Kirkeløkke, der nach Belieben traf. Und dann war da ja noch Teufelskerl Späth, der bis zum Schlusspfiff auf 13 Paraden (Fangquote 36 Prozent) kam. „Er hat wieder einmal ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Appelgren seinen Kollegen.
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