Pandemie - 41-jährige gebürtige Leimenerin mit Landrat auf Stippvisite beim Impfstützpunkt Patrick-Henry-Village in Heidelberg

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel wirbt in Heidelberg für Kinderimpfung

Von 
Stephan Alfter
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Bundesfamilienminsterin Anne Spiegel fragt den elfjährigen Philipp in Heidelberg nach seinen Erfahrungen mit der Impfung. © dpa/Uwe Anspach

Heidelberg. Zusammen mit Stefan Dallinger, Landrat im Rhein-Neckar-Kreis, hat die just ernannte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) am Freitagabend bei einem Kurzbesuch im Impfstützpunkt Patrick Henry-Village für Impfungen von Kindern geworben. Mit dabei war die baden-württembergische Staatssekretärein und Parteifreundin von Spiegel, Ute Leidig. Bei einem Rundgang machte sich die 1980 in Leimen geborene Politikerin, deren Familie noch in Speyer lebt, bald aber nach Berlin übersiedelt, ein Bild von der Organisation des Stützpunktes.

Die 41-jährige Ministerin sagte im Gespräch mit dieser Redaktion, dass sie keine Vorbehalte gegenüber der Impfung von Kindern habe. Ihre eigenen Kinder seien auf einer Warteliste eines Speyerer Kinderarztes vorgemerkt. „Mein Mann und ich waren da ganz klar“, sagte sie. Letztlich müsse jede Familie diese Entscheidung für sich treffen, so Spiegel. Eltern zu diffamieren, die ihre Kinder impfen lassen, halte sie für eine Grenzüberschreitung. Sie hoffe, dass Eltern, die noch zweifeln, am Ende für eine Immunisierung ihrer Kinder entscheiden könnten. Die ständige Impfkommission (Stiko) gibt derzeit keine generelle Empfehlung zur Impfung von Kindern ab. Was die Verfügbarkeit von Kinderimpfstoff anbelange, so sei zum jetzigen Zeitpunkt genug vorhanden.

900 Kinder können in Heidelberg bis Jahresende geimpft werden

Spiegel sprach von 2,4 Millionen Dosen für fünf Millionen Kinder in diesem Altersspektrum, die zum Start da seien. Die Debatte über eine Impfpflicht für Kinder hält sie zum jetzigen Zeitpunkt für nicht angebracht. In Patrick-Henry-Village sind in den ersten Tagen nach Eröffnung des Angebots für Kinder etwa 200 Impfdosen an die jungen Menschen verabreicht worden, so Landrat Stefan Dallinger. Einer, der während des Besuchs von Anne Spiegel erstmal gepikst wurde, ist der elfjährige Philipp. Mit ihm als „Werbegesicht“, ließen sich die Amtsträger dann auch gerne fotografieren.

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Dallinger wies erneut auf das Angebot des Kreises hin, Impftermine auf einer von der Verwaltung eingerichteten Internetseite zu buchen. Im Moment plane man jeweils 14 Tage im Voraus. 900 Kinder könnten in Heidelberg bis Jahresende laut Ralph Adameit, Stellvertretender Pressesprecher im Landkreis, geimpft werden.

Anne Spiegel hatte Lob für den ärztlichen Leiter des Impfstützpunkt parat. Sehr kindgerecht fand sie die Impfboxen, in denen Zeichnungen von jungen Menschen hingen, die zum Beispiel das Virus zeigten - mit der Schlagzeile: „Corona ist doof.“ Anne Spiegel dazu: „Genau auf den Punkt gebracht.“

Rhein-Neckar-Kreis startet Impfoffensive

Das US-Pharmaunternehmen Pfizer und sein deutscher Partner Biontech wollen derweil die laufenden klinischen Studien zum Corona-Impfstoff für kleinere Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren um eine dritte Dosis ausweiten. Das berichtete am Freitagabend das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Es werde nun eine dritte Impfstoffdosis mituntersucht, die frühestens zwei Monate nach der zweiten verabreicht werde, so die Pharmaunternehmen.

Die Entscheidung sei gefallen, weil erste Daten zeigten, dass Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren nicht genauso gut auf die Impfung ansprachen wie Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren und wie Kinder zwischen 6 und 24 Monaten. Sicherheitsbedenken seien keine festgestellt worden, hieß es. An der Studie nehmen den Unternehmen zufolge rund 4500 Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren teil.

Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis startet unterdessen in der kommenden Woche und über die Feiertage eine Impfoffensive, die sich an Personen richtet, die noch nicht geimpft sind. Zwischen Montag, 20. Dezember, und Montag, 27. Dezember, sind in den Impfstützpunkten Rhein-Neckar (PHV/Heidelberg), Weinheim und Sinsheim Erstimpfungen ohne Terminanmeldung möglich. Geimpft wird mit mRNA-Impfstoffen oder dem Vakzin von Johnson&Johnson. Es muss lediglich der Ausweis und - falls vorhanden - der Impfpass mitgebracht werden.

Impftermine können hier gebucht werden

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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