Heidelberg. Im Frühjahr 2023 sollen die ersten Gäste einchecken: An der Nordseite des Heidelberger Bahnhofs ist am Donnerstag der Grundstein für zwei Hotels gesetzt worden. Das „IntercityHotel“ bietet 198 klassische Hotelzimmer, während das „Adagio Aparthotel“ 162 Studios und Apartments mit Küchenzeilen anbietet.
„Kurfürsten-Anlage 81“ und „Willy-Brandt-Platz 5“ lauten die Adressen der beiden neuen Häuser. Die Investition belaufe sich auf insgesamt 60 Millionen Euro, fasst Clemens Jung vom Projektentwickler GBI zusammen. In Heidelberg sei es das erste Projekt für das Unternehmen, in Mannheim hat es - ebenfalls im Bahnhofsumfeld - gerade zwei große abgeschlossen. „Mittel- und langfristig ist die Perspektive hervorragend. Denn Heidelberg ist als Hotel-Standort für die unterschiedlichsten Gruppen von Reisenden attraktiv“, ergänzt er.
Auch, dass direkt gegenüber von der Zech-Stiftung ein Kongresshotel entsteht, schmälert die Erwartungen nicht. Rund 5000 Hotelbetten sind in Heidelberg projektiert beziehungsweise gemacht. Ein Gutachten hatte im Auftrag der Stadt die Hotelkapazitäten ausgelotet. Inzwischen würden neue Hotelprojekte nicht mehr gefördert, um keinen kannibalisierenden Markt zu schaffen. Bereits lange anvisierte Neubauten indes dürften realisiert werden, erklärt Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Der geplante Neubau sei alles andere als einfach, schon wegen des Grundstücks: Zwischen den Bahngleisen und der gerade umgebauten Straßenbahnhaltestelle liegen mehrere Meter Höhenunterschied. Früher habe hier eine Rampe zu Abstellflächen und Logistikmaterial der Bahn geführt.
Eingang auf Fahrrad-Garage
Der Bauträger und der Hotelbetreiber müssen flexibel sein: Der spätere Eingang des Hotels liegt auf der noch zu bauenden Rad-Garage. Bis die fertig ist, gehen die Gäste auf dem Platz zwischen den beiden Hotels ein und aus. Zwischen dem Hotel und dem denkmalgeschützten Hauptbahnhofsgebäude soll eine „Stadt-Terrasse“ entstehen, den das Landschaftsarchitekten-Büro „Bierbaum.Aichele“ entwirft.
Ein „Zirkel-Konzept“ realisiert auch das „Adagio Aparthotel“: Wo morgens gefrühstückt wird, stehen nachmittags temporäre Arbeitsplätze zur Verfügung. Abends wird die Fläche zum geselligen Treffpunkt.
Sechs Jahre seien zwischen der ersten Anfrage 2015 beim Grundstückseigentümer, der Bahn AG, und dem Baustart nun vergangen, blickt Jung zurück. Sechs Architekturbüros seien im Frühjahr 2016 zu einem Workshop-Wettbewerb geladen worden. Den Zuschlag bekam das Büro Raumwerk aus Frankfurt. Durchschnittlich fünf Tage bleiben die Gäste in den bisher 120 Aparthotels in 13 Ländern, berichtet Lisa Klamt-Kesici („Adagio“). Endlich auch in der „lebenswerten Metropole“ Heidelberg anzukommen, darüber freut sich auch Sigrid Könstopp („IntercityHotel“). 50 Standorte besitzt die Hotel-Marke bislang weltweit.
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