Kommunalpolitik

Was Florian König in Edingen-Neckarhausen verändern will

Der neue Bürgermeister Florian König (CDU) hat am Dienstag in Edingen-Neckarhausen sein Amt angetreten. Auf seiner Agenda stehen Klimaschutz und Familie ganz oben. Wir zeigen, welchen Zukunftsthesen er vor der Wahl zugestimmt hat

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Hans-Jürgen Emmerich
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Bürgermeister Florian König an seinem Schreibtisch am ersten Arbeitstag im Rathaus in Edingen. © Marcus Schwetasch

Edingen-Neckarhausen.. Wie soll sich Edingen-Neckarhausen in den kommenden Jahren entwickeln? Dazu hatte der „MM“ im Vorfeld der Bürgermeisterwahl insgesamt 20 Thesen aufgestellt und die Kandidaten um ihre Stellungnahme dazu gebeten. Der daraus erstellte digitale Wahlcheck wurde rund 2000 Mal durchgeklickt. Der neue Bürgermeister Florian König hat mit seinen Antworten schon ene Richtung erkennen lassen. Zu diesen Thesen sagt König uneingeschränkt Ja:

Die Gemeinde muss fahrradfreundlicher werden. Die Gemeinde braucht dafür ein Konzept, ein besseres Radwegenetz und einen Radweg entlang des Neckars.

König: Ja, Der nichtmotorisierte Individualverkehr ist die ökologischste Art der Fortbewegung und daher besonders wichtig. Wir brauchen eine gute und attraktive Alternative für die Menschen, um auf den Pkw zu verzichten.

Um vor allem für Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müssen neue Modelle entwickelt werden. Das klassische Einfamilienhaus ist dafür keine Lösung.

König: Ja. Beispielsweise Mehrgenerationenhäuser. Das ist eine innovative Idee, die mehrere Vorteile beinhaltet. Die Kosten werden auf mehrere Schultern verteilt, und man kann sich auch in alltäglichen Dingen, Kinderbetreuung, Pflege etc. unterstützen.

Das Ziel, Edingen-Neckarhausen bis 2035 klimaneutral zu machen, genießt absolute Priorität. Künftige Projekte stehen unter dem Vorbehalt, dieses Ziel nicht zu gefährden.

König: Ja. Klimaneutralität hat höchste Priorität, und jedes Projekt muss daher auf seine Ökologie überprüft werden. Trotzdem darf die Ökonomie nicht ausgeblendet werden. Klimaschutz muss man sich leisten können, das gibt es nicht zum Nulltarif.

Der öffentliche Personennahverkehr zwischen den Ortsteilen und zum Bahnhof Neu-Edingen muss ausgebaut werden, ein Ruftaxi reicht dafür nicht aus.

König: Ja. Ich möchte für die Gemeinde ökologische E-Busse (8-Sitzer), die sich mit Werbeflächen unmittelbar finanzieren könnten. So können regelmäßig und verlässlich mehr Fahrten angeboten werden. Dies ist ein zusätzliches Angebot zum bestehenden ÖPNV.

Edingen-Neckarhausen braucht flächendeckend schnelles Internet per Glasfaser.

König: Ja. Breitband-Internet ist in der heutigen Zeit sehr wichtig und wird in der Zukunft auch noch wichtiger werden. Homeoffice und private Ansprüche verlangen in unserer digitalen Welt ein schnelles Internet. Dies kann und muss schnell umgesetzt werden.

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Die Vergabe der Kindergartenplätze muss über ein zentrales Online-Portal erfolgen.

König: Ja. Unbedingt müssen solche Verwaltungsvorgänge, nicht nur die Vergabe der Kindergartenplätze, über ein zentrales Online-Portal erfolgen können. Ich plane, so viele Behördengänge wie möglich online zu ermöglichen, als Dienstleistung für die Bürger.

Die Gemeinde soll die geplante Ansiedlung eines Vollsortimenters am nördlichen Ortsrand von Neckarhausen ermöglichen.

König: Ja. Neben neuen Arbeitsplätzen und den zusätzlichen wichtigen Gewerbesteuer-Einnahmen ist ein Supermarkt am Ortseingang auch für die Nahversorgung in Neckarhausen-Nord bedeutsam. Mit einem Ableger dieses Marktes im Ortskern könnte auch hier Abhilfe stattfinden. (Anm. d. Red.: Auch der Ansiedlung eines Teo-Ladens im Ortskern steht der neue Bürgermeister positiv gegenüber).

Die Gemeinde muss die Digitalisierung vorantreiben und deutlich mehr Dienstleistungen per Internet anbieten.

König: Ja. Digitalisierung ist sehr wichtig für uns alle. Sie muss nicht nur den Bürgern den Gang ins Rathaus ersparen, sondern auch viele Arbeitsschritte im Rathaus ersetzen. Hier profitieren alle davon und daher ist der schnelle Weg dahin der Richtige.

Die Gemeinde soll mittelfristig eine autarke Stromversorgung für ihre Einwohner aufbauen.

König: Ja. Insbesondere im Hinblick auf unser Ziel der Klimaneutralität bis 2035 ist dies ein wichtiger Schritt. Aber auch hier ist es wichtig, sich nicht auf eine Energiegewinnung zu konzentrieren, sondern verschiedene Möglichkeiten zu nutzen, wie Photovoltaik, Blockheizkraftwerke und so weiter.

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Betreuungsangebote muss es für alle Kinder und Kleinkinder in der Gemeinde geben, die Erfüllung einer Quote reicht nicht aus.

König: Ja. Die Eltern haben einen Anspruch, Familie und Beruf vereinen zu können. Es ist für mich selbstverständlich, dass die Kommune hier bestmöglich unterstützt. Daher ist es mir auch wichtig, Kinderbetreuungseinrichtungen (Kiga u. Kita) weiter zu fördern.

Der Betrieb der Fähre muss auch nach Fertigstellung der Neckarbrücke bei Ladenburg (L 597) sichergestellt werden.

König: Ja. Die Fähre ist ein Kulturgut und ein Aushängeschild unserer Gemeinde. Als 1. Vorsitzender des Fördervereins Fähre Neckarhausen weiß ich um den Wert der Fähre für die Menschen in unserer Gemeinde und der ganzen Region und sie wird weiter fahren.

Der Bau eines Hilfeleistungszentrums für die Feuerwehr muss spätestens 2028 abgeschlossen sein.

König: Ja. Das Hilfeleistungszentrum (HLZ) ist sehr wichtig und muss schnellstmöglich gebaut werden. Wir sind es den Kameraden der Feuerwehr, die sich ehrenamtlich für uns in Krisenzeiten in Gefahr bringen, schuldig, dass sie gut und sicher arbeiten können in einem neuen HLZ. Gerne auch mit DRK.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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