Musik

Stamitz-Orchester begeistert im Schloss Neckarhausen

Romantik, spanische Klänge und Heiterkeit: Das Stamitz-Orchester hat im Schloss von Neckarhausen für unvergessliche Momente gesorgt. Eine Besonderheit war das Instrument des Solo-Cellisten.

Von 
Michael Schäfer
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Das Stamitz-Orchester spielte in verschiedener Besetzung unter der Leitung von Jan-Paul Reinke. © Christoph Blüthner

Edingen-Neckarhausen. „Es ist grandios, überwältigend. Der Hunger nach Kultur ist einfach unglaublich.“ Hermann Ungerer, Leiter der örtlichen Volkshochschule, ist ganz aus dem Häuschen. Grund dafür ist das Konzert des Stamitz-Orchesters Mannheim, vor einer fantastischen Kulisse von mehr als 500 Musikliebhabern aus der ganzen Region. Mit dem ausverkauften Auftritt am vergangenen Samstagabend setzte das traditionsreiche, mit rund 80 Musikern besetzte, Orchester seine bereits 33 Jahre währende Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Edingen-Neckarhausen fort.

Die stimmungsvollen Serenaden-Konzerte sind alljährlich ein fester Bestandteil des Sommerprogrammes in Neckarhausen. Unter der Leitung des hochbegabten, jungen Dirigenten Jan-Paul Reinke erwartete die Musikliebhaber auch diesmal ein facettenreiches Programm aus der musikalischen Romantik. Unter freiem Himmel, inmitten des herrlichen Ambientes des Schlossparks, begann das Konzert stimmungsvoll mit der „Serenade in Es-Dur op.7 für 13 Bläser“ des damals erst 17 Jahre jungen Richard Strauss (1864-1949).

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Neckarhausen: Stamitz-Orchester begeistert

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Außergewöhnliches Cello

Im Mittelpunkt des Abends stand das außergewöhnliche „Konzert fur Violoncello und Blasorchester“ von Friedrich Gulda (1930-2000). „Eine wahre Perle für Cello, absolut ungewöhnlich“, schwärmte Dirigent Reinke: „Enthält es doch Einflüsse aus Jazz, Funk, Klassik und-alpenländischer Volksmusik“. Das I-Tüpfelchen darauf aber waren waschechte Tirolerhüte, die sich die „Stamitzer“ dazu aufsetzten. Für spontane Heiterkeit war an dem Abend somit auch gesorgt.

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Der mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnete Cellist Javier Huerta Gimeno spielte (ohne Hut) souverän den hochvirtuosen Solopart. Der sympathische Spanier spielte auf einem Cello „das um 1880 in Mittenwald gebaut worden ist, und reiner Zufall, ziemlich defekt in der Requisite entdeckt wurde.“ Das erzählte Gimeno, der seit 2019 bei der Stadtkapelle Weimar angestellt ist. Er durfte sich für sein leidenschaftliches Spiel auf dem „wiederauferstandenen“ Instrument lange feiern lassen. „Ganz toll. Ein Ohren-und Augenschmaus“, zeigten sich Kalliope und Michael Rittmann begeistert. Die beiden aktiven Kammermusiker waren aus Schwetzingen ins Neckarhäuser Schloss gekommen.

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Nach der Pause folgte das „Gebet eines Stierkämpfers „La Oración del torero“, op. 34, des spanischen Komponisten Joaquín Turina. Darin zu finden: Einflüsse der andalusischen Musik, Anklänge an Turinas Geburtsstadt Sevilla, und Erinnerungen an den Tanz Pasodoble. All das lässt die innere Anspannung eines Stierkämpfers vor dem Kampf erahnen. Dem hin- und mitreißenden „Preludio sinfonico“ von Giacomo Puccini mit seinen hörbaren Anspielungen auf Jules Massenet und Richard Wagner folgten als Abschluss das leidenschaftlich gespielte „Danzas fantásticas“, op. 22, des vielseitigen Turina. Es wurde eine seiner populärsten Kompositionen der Spätromantik.

Die Bewirtung an diesem schönen Sommerabend übernahmen der TV Neckarhausen (Getränke) und die Sportschützen Neckarhausen (Canapés). In vierzehn Tagen spielt das Jugendsinfonieorchester mit dem Programm „Best of der klassischen Musik“ wieder im Schlosspark“, gab Jan-Paul Reinke zum Abschluss bekannt.

Freier Autor

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