Edingen. Das schnelle Internet in Edingen und Neu-Edingen kommt ab 2025. Das hat die Gemeinde Edingen-Neckarhausen am Mittwoch mitgeteilt. Den Ausbau übernimmt das Unternehmen Deutsche GigaNetz. Allerdings wird er zunächst entgegen der ursprünglichen Pläne nicht flächendeckend erfolgen. Der Grund: Die angepeilte Quote von 35 Prozent der Haushalte wurde bislang nicht erreicht.
Werden manche Besteller in der ersten Runde leer ausgehen?
Die Deutsche GigaNetz bestätigte die Angaben der Gemeinde. Nachfragen zum Ausbau konnte sie am Mittwoch aber noch nicht beantworten. Das werde bis Ende der Woche nachgeholt, sicherte ein Sprecher zu. Wie die Gemeinde schreibt, werden „die zum Glasfaseranschluss in Edingen und Neu-Edingen angemeldeten Wohn- und Geschäftseinheiten“ mit dem „hochmodernem und zukunftssicheren Glasfaser-Internet“ versorgt. Unklar blieb jedoch, ob tatsächlich alle angemeldeten Kunden angeschlossen werden.
Das Unternehmen wird in den Ausbaugebieten zunächst Längstrassen verlegen. Anschließend bekommen Vertragskunden Glasfaser bis ins Haus. Den ursprünglichen Plan, das gesamte Gemeindegebiet mit einem Glasfasernetz abzudecken, habe die Deutsche GigaNetz „aufgrund der innerörtlich begrenzten Nachfrage angepasst“, heißt es aus dem Rathaus.
Für einen flächendeckenden Ausbau hatte das Unternehmen eine Vertragsquote von 35 Prozent angestrebt, die bislang jedoch – trotz mehrfacher Fristverlängerung – nicht erreicht wurde. Im April hatte die Deutsche GigaNetz auf Nachfrage dieser Redaktion mitgeteilt, dass rund 30 Prozent erreicht worden seien. Im Mai wurden die in Frage kommenden Haushalte noch einmal angeschrieben. In diesem Schreiben war von einer Quote von 32 Prozent die Rede. „Wir benötigen weitere drei Prozent, um den Glasfaserausbau realisieren zu können“, warb der Anbieter um Abschlüsse und fügte hinzu: „100 zusätzliche Vertragsabschlüsse sind entscheidend für die digitale Zukunft von Edingen-Neckarhausen.“
Das konkrete Ausbaugebiet steht noch nicht fest
Eine Landkarte auf der Homepage des Anbieters zeigte am Mittwoch den gesamten besiedelten Bereich von Edingen sowie weite Teile von Neu-Edingen als Ausbaugebiet an. Verbindlich ist diese Darstellung aber offenbar nicht. „Der Glasfaserausbau wird in klar definierten Ausbaubereichen erfolgen“, wird das Unternehmen von der Gemeinde zitiert. Das konkrete Ausbaugebiet werde mit der Feinplanung noch konkretisiert: „Die bautechnische Planung hierfür läuft derzeit.“ Bis endgültig Klarheit über die Ausbaubereiche besteht, wird es also noch etwas dauern. Zeit, die das Unternehmen weiter nutzt, um doch noch die angepeilte Quote zu erreichen. Denn Besteller sparen weiterhin die einmaligen Anschlusskosten, die sonst bei bis zu 1990 Euro liegen. Einzige Voraussetzung dafür ist der Abschluss eines Breitband-Vertrags (Internet und Telefon) für mindestens 24 Monate. Danach ist erneut ein Wechsel möglich, wobei der Glasfaseranschluss bleibt und auch von anderen Anbietern genutzt werden kann.
König sieht einen großen Zugewinn für die Gemeinde
„Wir schaffen Verbindlichkeit und setzen den Glasfaserausbau gezielt um“, wird Bernadeta Juknaite, Vertriebsleitung der Region Süd der Deutschen GigaNetz, in der Mitteilung der Gemeinde zitiert. „Dieser Ausbau der Infrastruktur ist ein großer Zugewinn für unsere Gemeinde“, schreibt Bürgermeister Florian König. Edingen-Neckarhausen werde nicht nur „als Lebensmittelpunkt in der leistungsstarken Metropolregion Rhein-Neckar“ attraktiver, sondern gewinne auch als zentraler Wirtschaftsstandort für das heimische Gewerbe an großer Bedeutung. Der Bürgermeister weiter: „Damit der Standort zukunftsfähig erhalten bleiben kann, ist es wichtig, dass auch die digitale Infrastruktur mit der Entwicklung Schritt hält.“
Dietrich Herold, der König derzeit im Rathaus vertritt, zeigte sich am Mittwoch optimistisch, dass die angestrebte Quote von 35 Prozent noch erreicht werden kann: „Es ist noch nicht zu spät für einen flächendeckenden Ausbau.“ Nachdem die Deutsche GigaNetz bei Anfragen mehrfach auf später vertröstet hatte, ging die Gemeinde in die Offensive. „Uns erreichen jeden Tag Anfragen, wie der Stand ist“, erklärte Herold dazu. Auch er selbst ist von dem Ausbau betroffen und wünscht sich schnelles Internet.
Die Bauarbeiten mit der Setzung des Verteilerknotens werden laut Gemeinde voraussichtlich im ersten Quartal 2025 beginnen, das wäre spätestens im März. So lange ist der Glasfaseranschluss bis ins eigene Haus kostenfrei. Vertragsabschlüsse seien dabei weiterhin im gesamten Gebiet möglich und beeinflussten den konkreten Ausbau.
Kommune ist bei der Planung des Ausbaus einbezogen
Die Gemeinde Edingen-Neckarhausen wird in Absprache mit der Deutschen GigaNetz die Bauphasen in unterschiedliche Ausbaugebiete aufteilen. Die Investitionen in den Breitbandausbau in Edingen und Neu-Edingen liegen bei mehreren Millionen Euro und werden alleine von der GigaNetz finanziert.
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