Rund 30 Prozent der Haushalte in Edingen haben sich bislang für einen Glasfaseranschluss der Deutschen GigaNetz entschieden. Das geht aus der Antwort des Unternehmens auf eine Anfrage dieser Redaktion hervor. Eine Entscheidung über den Ausbau soll nun in den kommenden Wochen erfolgen.
„Im Rahmen der Vorvermarktung in Edingen-Neckarhausen haben wir ein starkes Interesse nach Glasfaser-Internet seitens der Bürgerinnen und Bürger sowie der lokalen Unternehmen wahrgenommen“, schreibt die Pressestelle. Die aktuelle Zustimmungsquote in der Kommune liege bei rund 30 Prozent. Noch kurz vor Ende der Vermarktungsphase war auf der Homepage des Anbieters eine Quote von nur knapp über 20 Prozent zu lesen.
GigaNetz nennt Zahlen unter Vorbehalt
Die Zahl 30 versteht sich laut GigaNetz unter Vorbehalt, da sich das Projekt aktuell in der Prüfungsphase befinde. Und wie geht es nun weiter? Nach Ende der Nachfragebündelung würden jetzt innerhalb weniger Wochen die eingegangenen Verträge geprüft und Abhängigkeiten zu anderen Ausbauprojekten untersucht. Wichtig für Interessierte: Sie haben weiterhin die Möglichkeit, sich durch die Buchung eines Wunschtarifs einen kostenlosen Hausanschluss zu sichern und somit in den Planungen berücksichtigt zu werden. Wer nach Beginn des Ausbaus bucht, muss dagegen mit Anschlusskosten von 1000 Euro und mehr rechnen.
Nach der Prüfungsphase wird die GigaNetz ihre Kundinnen und Kunden sowie die Öffentlichkeit über die Entscheidung und die nächsten Schritte informieren. Das Unternehmen bittet um Verständnis dafür, „dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu früh ist, eine valide Auskunft über konkrete, weitere Schritte des geplanten Infrastrukturprojektes zu geben“.
Wie es in Edingen und Neu-Edingen weitergehen könnte
An eine erfolgreiche Prüfungsphase schließt sich eine mehrmonatige Planungsphase für den Ausbau an. Inhalte dieser Planungsarbeiten sind unter anderem die seitengenaue Trassenplanung, Standorte für die zentrale Technik und Anbindungen sowie Glasfaserknoten für die einzelnen Wohnquartiere. „Diese Arbeiten werden seitens der Deutschen GigaNetz stets im engen Austausch mit der Kommune geleistet“, heißt es von der Pressestelle. Der Ausbau würde in etwa ein halbes Jahr nach der positiven Ausbauentscheidung beginnen. Rechnet man die Prüfungsphase hinzu, könnten also frühestens Ende 2024 die ersten Arbeiten in Edingen und Neu-Edingen erfolgen. In Neckarhausen hatte bereits die Deutsche Glasfaser auf eigene Kosten das Netz gebaut und vermarktet.
Dass auch Edingen und Neu-Edingen zum Zuge kommen, ist nicht unwahrscheinlich, denn GigaNetz schreibt: „Grundsätzlich haben wir im Rahmen der Nachfragebündelung für Edingen-Neckarhausen großes Interesse seitens der Einwohnerinnen und Einwohner für das Netz der Zukunft wahrgenommen und sind weiterhin optimistisch gestimmt, dass sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau des Glasfasernetzes realisieren lässt.“
Während in Edingen-Neckarhausen der Ausbau noch offen ist, steht er in Ilvesheim längst fest. Dort gibt es bereits Vorbereitungen für die Arbeiten und Kontakt zu den künftigen Kunden. Allerdings nicht ohne Probleme, wie der „MM“ berichtete. Auch hier hat die Redaktion nachgehakt. „Wir haben Verständnis für den Unmut einiger Bürgerinnen und Bürger in Ilvesheim hinsichtlich der Sprachprobleme mit einzelnen Mitarbeitenden unseres Generalunternehmers“, teilt die Pressestelle dazu mit.
Ilvesheimer sollen Probleme direkt bei der GigaNetz melden
Die Deutsche GigaNetz setze stets auf eine offene und transparente Zusammenarbeit mit ihren Generalunternehmern und stehe auch in diesem Fall im ständigen Dialog. „Derzeit arbeiten wir mit unserem etablierten Partner, der Firma Koban Bauservice, an einer zufriedenstellenden Lösung für alle Beteiligten“, versichert die Pressestelle.
Zugleich appelliert das Unternehmen an alle Bürgerinnen und Bürger, Vorfälle, die im Zusammenhang mit dem Service auftreten, unmittelbar und mit allen Details zu melden. Hierfür stehen ihnen Ansprechpartner unter der Rufnummer 040/5 93 63 00 täglich von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung.
Die Vorbereitungen in der Inselgemeinde sind schon weit vorangeschritten. „Derzeit planen wir mit dem Start der Ausbau-Aktivitäten am 22. April“, teilt das Unternehmen mit. Voraussichtlich schon nach den Sommerferien könnten dann die ersten Haushalte angeschlossen sein. Insgesamt ist der Ausbau auf mehrere Monate konzipiert, so dass die letzten Anschlüsse wohl erst im Laufe des Jahres 2025 hergestellt werden können.
Wie berichtet, gibt es auch in Schriesheim Bestrebungen der GigaNetz, den Breitbandausbau auf eigene Rechnung auszuführen, nachdem sich die NetCom BW dort zurückgezogen hatte. Wie genau das Angebot aussieht, will das Unternehmen in der nächsten Woche mitteilen. Als sicher gilt, dass Kunden auch dort keine Anschlussgebühr bezahlen müssen, wenn sie sich vor Beginn des Ausbaus für einen zweijährigen Vertrag mit Internet in Lichtgeschwindigkeit entscheiden.
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