Edingen-Neckarhausen. Der neue Wiesenkindergarten des Vereins „Urwüchsig“ in Edingen erhält eine höhere Förderung. Das hat der Gemeinderat jetzt beschlossen. Die Gemeinde übernimmt das Betriebsdefizit zu 100 Prozent und stellt den Kindergarten damit den kirchlichen gleich. Das neue Angebot besteht seit April 2022 und bietet Platz für 20 Kinder ab drei Jahren mit verlängerten Öffnungszeiten.
„Es ist eine Freude, dort hinzugehen und zuzuschauen“, schwärmte Bürgermeister Florian König: „Das ist unglaublich liebevoll gestaltet und ein hervorragendes Beispiel für alternative Kindergärten.“ Zugleich kündigte er an, dass man auch die Förderung bei der Krippe „Vogelnest“ in Edingen prüfen und gegebenenfalls erhöhen werde. Dort trägt die Gemeinde 68 Prozent der Betriebsausgaben.
„Eine tolle Alternative“
Stefanie Celic vom Trägerverein „Urwüchsig“ berichtete auf Anfrage aus den Reihen des Rates, die Elternbeiträge lägen um 25 Euro höher als bei den konfessionellen Kindergärten. Anfangs habe es fünf auswärtige Kinder gegeben, alle nachfolgenden kämen jedoch aus der Gemeinde.
Lob für die Arbeit gab es auch aus den Fraktionen. „Wir sind sehr froh, dass es diesen Kindergarten gibt“, betonte Klaus Merkle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV). Das sei eine tolle Alternative, die es zu unterstützen gelte. „Wir haben selbst Kindergärten gebaut und viel Geld dafür ausgegeben, das ist uns hier erspart geblieben“, sagte Merkle. „Wir sehen das sehr ähnlich“, betonte Lukas Schöfer (CDU). Diese Einrichtung habe sich sehr gut entwickelt und füge sich gut in die Landschaft ein.
Walter Heilmann von der Offenen Grünen Liste (OGL) sah das ähnlich: „Auch wir sind sehr froh, dass es diesen besonderen Kindergarten gibt.“ Andreas Daners (SPD) nannte das Engagement des Vereins „sehr bewundernswert“ und zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des Vereins. Für die Fraktionslosen ergänzte Gerd Wolf: „Eine tolle Sache, das kann man nur unterstützen.“
26 000 Euro durch Elternbeiträge
Aktuell liegen die Betriebsausgaben des Wiesenkindergartens nach Angaben der Verwaltung bei rund 178 000 Euro, 26 000 Euro werden durch Elternbeiträge gedeckt. Künftig übernimmt die Gemeinde nach dem jetzt einstimmig gefassten Beschluss rund 152 000 Euro, das sind 17 000 Euro mehr als bisher.
Die kommunalen Landesverbände und die Kirchen in Baden-Württemberg streben eine Kostendeckung von 20 Prozent durch Elternbeiträge an. Im Fall des Wiesenkindergartens würde das bedeuten, dass fast 36 000 Euro aufgebracht werden müssten. Im Etat der Gemeinde für das laufende Jahr sind 6,9 Millionen Euro an Zuschüssen für Kindertageseinrichtungen eingeplant.
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