Edingen-Neckarhausen. Von Hans-Jürgen Emmerich
Der neue Kreisel in der Speyerer Straße in Neckarhausen soll bis in vier Wochen fertig sein. Das hat Bauamtsleiter Dominik Eberle jetzt im Gespräch mit dieser Redaktion angekündigt. Der Kreisverkehrsplatz dient als Anschluss an das Gewerbegebiet Edingen-West mit den Verbrauchermärkten Lidl und Aldi, der dm-Drogerie, Getränke Stahl sowie dem neuen Gewerbegebiet im Gewann „in den Milben“, wo auch das künftige Hilfeleistungszentrum mit Feuerwache entstehen soll.
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Es ging nicht alles so schnell wie geplant, wie auch der Bauamtsleiter einräumt. Die Gründe dafür lagen zum Teil auch im Untergrund. So wurde erst während der Bauarbeiten festgestellt, dass das bestehende Gewerbegebiet nur eine einzige Wasserzuleitung hat. Im Falle eines Rohrbruchs wären also sämtliche Geschäfte, Betriebe und eine Gaststätte ohne Trinkwasser gewesen. Das ist jetzt anders. Per Spülbohrung wurde im Bereich des Autohauses eine weitere Leitung verlegt.
Eine Bewässerung soll die Kreiselmitte lebendig halten
Auch der Kreisel bekommt einen eigenen Wasseranschluss. Nicht etwa für einen Springbrunnen oder ein Wasserspiel. Auch ein Kunstwerk ist nicht geplant. „Wir machen hier eine einfache Staudenpflanzung mit insektenfreundlichen Blüten“, betont Eberle. Damit die naturnahe Kreiselmitte nicht vertrocknet, wird zudem eine Tröpfchenbewässerung installiert
Am Kreisel selbst steht in Kürze der letzte Bauabschnitt an. Dann wird man von der Stahlkreuzung kommend – anders als üblich – im Uhrzeigersinn durch den Kreisverkehr fahren müssen, um zu den Verbrauchermärkten und Betrieben im Gewerbegebiet zu gelangen. Zuvor werde allerdings noch der Geh- und Radweg gepflastert, damit von Neckarhausen aus der Parkplatz von Aldi und dm für Fußgänger und Radfahrer wieder leichter erreichbar ist.
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„Wichtig ist jetzt vor allem, dass der Knotenpunkt fertig wird“, gibt Eberle die Marschrichtung an. Das Bauwerk hat einen stolzen Durchmesser von 32 bis 34 Meter. Denn noch ist die Speyerer Straße eine Landstraße, und da verlangt das Regierungspräsidium entsprechende Fahrbahnbreiten.
Allein der Kreisverkehrsplatz wird rund eine Million Euro kosten. Allerdings schlägt sich das nicht unmittelbar im Etat der Gemeinde nieder. Vielmehr wird es von einer Erschließungsgesellschaft vorfinanziert. Anders sieht es mit dem Kanal aus, durch den fast das gesamte Abwasser aus Edingen zur Verbandskläranlage läuft. Dieser hatte sich im Laufe der Zeit abgesenkt und musste erneuert werden. Er ist laut Eberle so dimensioniert, dass er bei Starkregen auch als Rückhaltebecken dienen kann. Rund 750 000 Euro fließen hierfür in den Untergrund.
Weil der Kanal auch unter dem Kreisel hindurchführt, waren die Arbeiten aufwendiger und dauerten entsprechend länger. Im September vergangenen Jahres war Eberle noch davon ausgegangen, dass der Kreisel im Frühjahr fertig sein könnte, nun wird es Sommer. Dass der Verkehr auch während der Bauarbeiten immer rollen musste, hat die Zeitplanung zusätzlich erschwert.
Unterdessen rückt auch die Bebauung des 4,7 Hektar großen neuen Gewerbegebiets näher. Sieben von elf Grundstücken habe die Gemeinde bereits an Kaufinteressenten vergeben. Auch hier drängt etwas die Zeit, erklärt Eberle. Denn wenn die Verkäufe nicht bis zum Jahresende abgewickelt werden, muss die Kommune beim Erschließungsträger in Vorleistung treten. Danach sieht es aber derzeit laut Eberle nicht aus. Zwei Parzellen behält die Gemeinde in Reserve, um beim Zuschnitt des Feuerwehrdomizils flexibel zu sein.
Glasfaser für alle, Erdgas hat als Energiequelle keine Chance
Die nötige Infrastruktur wurde bereits im vergangenen Jahr weitgehend verlegt. Der komplette Bereich erhält Glasfaser für schnelle Datenübertragung – für Unternehmen heute ein Muss. Erdgas ist nicht vorgesehen. Eine Art der Energieversorgung, die sich angesichts des Klimaschutzes überholt hat. Wer als Gewerbetreibender hier investieren will, muss nicht nur bereit sein, 275 Euro pro Quadratmeter zu zahlen, sondern auch ein zukunftsfähiges Konzept vorlegen, das das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 erreicht.
Eine Begrünung der Privatgrundstücke ist verbindlich vorgeschrieben, und zwar zu 20 Prozent der als Gewerbegebiet festgesetzten Fläche. Dächer ab einer Größe von zehn Quadratmetern und geschlossene Fassadenflächen ab 40 Quadratmetern müssen ebenfalls begrünt werden.
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